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04.12.2025 09:47

Vertrauen ist gut, H2-Trust ist besser

Dipl.-Kffr. Bettina von Janczewski Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML

    Mit »H2-Trust« entwickeln Forschende des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML eine Open-Source-Lösung, die Nachhaltigkeit in der Wasserstoffwirtschaft messbar und nachvollziehbar macht. Erste Komponenten zur digitalen Nachweisführung sind nun veröffentlicht – die vollständige Lösung entsteht bis zum Projektende 2027 und deckt die gesamte Wertschöpfungskette von der Stromerzeugung bis zur Nutzung ab.

    Grüner Wasserstoff gilt als eine der Schlüsselkomponenten der Energiewende, um die Dekarbonisierungsziele zu erreichen. Deutschland setzt hierbei auf eine hybride Versorgungsstrategie. Einerseits soll Wasserstoff zunehmend im Inland aus erneuerbaren Energien produziert, andererseits durch Importe die Versorgung abgesichert werden. Was politisch klar definiert ist, stellt die Praxis vor Herausforderungen. Zahlreiche Akteure entlang der Lieferkette – von Energieerzeugern über Produzenten und Logistikunternehmen bis zu Zertifizierungsstellen und Endverbrauchern – müssen zusammenarbeiten und Informationen austauschen. Im Zentrum steht dabei der grüne Wasserstoff, hergestellt durch Elektrolyse mit erneuerbaren Energien und potenziell emissionsfrei, für den laut Erneuerbare-Energien-Richtlinie der EU bis 2030 klar definierte Anforderungen erfüllt sein müssen. Die Gretchenfrage: Wie lässt sich die Nachhaltigkeit von Wasserstoff in einem komplexen internationalen Markt glaubwürdig, effizient und rechtskonform nachweisen?

    Mit dem Tool H2-Trust entwickeln Forschende des Fraunhofer IML innerhalb des Projekts DUH-IT eine Open-Source-Lösung, die den Nachweis von Nachhaltigkeit in der Wasserstoffwirtschaft digitalisiert. Erste Komponenten, mit denen sich gesetzliche Dokumentationspflichten erfüllen lassen, stehen ab sofort allen Interessierten frei zur Verfügung. Die Lösung richtet sich vor allem an Wasserstoffproduzenten und ermöglicht mithilfe eines digitalen Produktpasses die lückenlose Nachverfolgung von Herkunft und Nachhaltigkeit entlang der gesamten Lieferkette – von der Stromerzeugung über die Produktion bis zur Nutzung. Relevante Daten wie Anlageninformationen, Produktionsmengen und Emissionen werden erfasst, geprüft und auf Basis einer Blockchain-Architektur fälschungssicher gespeichert.

    Bis zum Projektende 2027 wird H2-Trust kontinuierlich um neue Funktionen erweitert. Sie dienen dazu, aktuelle regulatorische Vorgaben umzusetzen und zuverlässig zu überprüfen. Zudem entstehen weitere Funktionen für zusätzliche Akteure: etwa ein gesicherter Datenaustausch entlang der gesamten Lieferkette. Alle Module werden im Rahmen von H2-Trust entwickelt und stehen dank des Open-Source-Ansatzes auch nach Projektende bereit, um sie frei weiterzuführen und individuell weiterzuentwickeln.

    »Mit H2-Trust schaffen wir die technologische Basis für transparente und vertrauenswürdige Datenflüsse entlang der Wasserstofflieferkette – und damit die Voraussetzung für eine glaubwürdige Energiewende«, betont Prof. Michael Henke, Institutsleiter am Fraunhofer IML.

    Um den Wissenstransfer zu fördern, haben die Forschenden den Transferkreis »BlockcH2ain« ins Leben gerufen, dem die aktuellen Forschungsergebnisse am 3. Dezember präsentiert wurden. Er bietet eine Plattform für den regelmäßigen Austausch über die laufenden Entwicklungen, für Feedback aus der Anwendungspraxis und für die Vorstellung neuer Features. Interessierte Unternehmen und Institutionen können sich aktiv einbringen und auf diesem Wege die Gestaltung einer Open-Source-Lösung zur digitalen Nachweisführung mitgestalten.

    Zur Open-Source-Veröffentlichung von H2-Trust: https://github.com/fraunhofer-iml/h2-trust
    Links zu weiteren Open-Source-Veröffentlichungen des Fraunhofer IML im Kontext »Lieferkettentransparenz«:
    - »ForestGuard« Tool für entwaldungsfreie Lieferketten: https://github.com/fraunhofer-iml/forestguard
    - »GreenComplAI« zur Nachweisführung in Wertschöpfungsnetzwerken: https://github.com/fraunhofer-iml/GreenComplAI

    Über das Projekt DUH-IT:
    Das Projekt »DUH-IT – Blockchain in der Logistik: Innovationstransfer für die Modellregion Dortmund–Unna–Hamm« wird aus Mitteln des EFRE/JTF-Programms NRW mit rund zwei Millionen Euro gefördert. Im Rahmen des Projekts unterstützen das Fraunhofer IML und die Technische Universität Dortmund vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) dabei, das Potenzial der Blockchain-Technologie praxisnah zu erschließen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung und Implementierung eines blockchainbasierten digitalen Produktpasses für grünen Wasserstoff, der eine transparente und lückenlos nachvollziehbare Wasserstofflieferkette ermöglichen soll.

    Weitere Informationen unter: https://duh-it.de/


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Sabine Jakob M. Sc.: sabine.jakob@iml.fraunhofer.de
    Alexander Grünewald M. Sc.: alexander.gruenewald@iml.fraunhofer.de


    Bilder

    Mit dem Tool H2-Trust entwickeln Forschende des Fraunhofer IML innerhalb des Projekts DUH-IT eine Open-Source-Lösung, die den Nachweis von Nachhaltigkeit in der Wasserstoffwirtschaft digitalisiert.
    Mit dem Tool H2-Trust entwickeln Forschende des Fraunhofer IML innerhalb des Projekts DUH-IT eine Op ...
    Quelle: Thomas Willemsen
    Copyright: Mehrzeiler


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Verkehr / Transport
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Mit dem Tool H2-Trust entwickeln Forschende des Fraunhofer IML innerhalb des Projekts DUH-IT eine Open-Source-Lösung, die den Nachweis von Nachhaltigkeit in der Wasserstoffwirtschaft digitalisiert.


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