Ende dieses Jahrzehnts soll der Mobilfunkstandard 6G eingeführt werden. Das Ziel: sicherere und schnelle Verbindungen, auch von Drohnen, Flugplattformen und Satelliten. Wie 6G möglich werden kann, untersuchte das Projekt „Holistische 3D Kommunikationsnetze für 6G (6G-TakeOff)“.
Das Projekt mit 19 Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft wurde von der Deutschen Telekom AG koordiniert und vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt über drei Jahre mit 9,5 Millionen Euro gefördert. Gemeinsames Ziel aller Partner war es, Erkenntnisse zu 3D-Netzen zu erweitern. Die Idee dahinter: 6G-Mobilfunknetze sollen nicht nur aus Basisstationen auf der Erde, sondern auch aus fliegenden Stationen wie Drohnen, Flugplattformen und erdnahen Satelliten bestehen. Diese können dann beispielsweise in abgelegenen Gebieten, über dem Meer und bei Naturkatastrophen stabiles Internet oder auch sicheres autonomes Fahren gewährleisten.
Tests zu dreidimensionalem Netz am Bremer Fallturm
An der Universität Bremen war der Arbeitsbereich Nachrichtentechnik am Fachbereich Physik / Elektrotechnik unter der Leitung von Professor Armin Dekorsy an dem Projekt beteiligt. Hier testen die Forschenden konkret, wie ein dreidimensionales Netz funktionieren könnte. Am 146 Meter hohen Fallturm brachte das Team Satelliten-Hardware an, dazu kamen Basisstationen und Rover am Boden und Drohnen in der Luft. Das Team von Dekorsy konnte zeigen, dass eine Drohne die Kommunikation mit einem Rover automatisch übernimmt, wenn der Rover seine Verbindung zur terrestrischen Basisstation verliert.
Forschungspartner konnten darüber hinaus demonstrieren, dass Edge Computing auch in nicht-terrestrischen Netzen möglich ist. Das bedeutet, dass zum Beispiel autonom fahrende Fahrzeuge ihre Daten zu Verarbeitung oder auch Speicherung in fliegende Objekte wie Drohnen oder Satelliten verlagern. So kann die Komplexität in den autonomen Fahrzeugen reduziert werden.
Enge Kooperation mit Mobilfunk- und Raumfahrtindustrie
Ein weiterer Aspekt, mit dem sich zwei Forschungspartner beschäftigten, betrifft die Verbindung zwischen Drohnen und dem Kernnetz auf dem Boden. Hierfür entwickelte und testete das Partnerteam neue Antennen, die besonders gut bündeln, leicht sind und sich einfach bewegen lassen. Außerdem wurden Verfahren entwickelt, die dafür sorgen, dass die Antennen der Bodenstation automatisch auf die Drohnen ausgerichtet werden, während diese sich bewegen.
„Wir haben im Projekt 6G-TakeOff nicht nur zahlreiche innovative Technologien entwickelt, sondern auch mittels verschiedenster Demonstratoren deren praktische Eignung validiert. Durch die enge Kooperation mit der Mobilfunk- und Raumfahrtindustrie haben wir die Grundlage gelegt, dass die entwickelten Technologien in Produkte und Systeme umgesetzt werden können, um mittels eines zukünftigen 6G-Systems die Servicekontinuität, Resilienz und Kapazität dort zu verbessern, wo es nötig ist“, sagt Armin Dekorsy.
Am 26. und 27. November fand das Abschlussevent von 6G-TakeOff im DHI in Bremen statt. Anhand von Fachvorträgen und zahlreichen Demonstrationen konnten sich Vertreter des BMFTR und der beiden Bremer Ressorts Wirtschaft und Wissenschaft sowie zahlreiche Gäste aus der Industrie über die erarbeiteten Ergebnisse des Projekts informieren und wichtige Erkenntnisse für zukünftige strategische Ausrichtungen gewinnen.
Armin Dekorsy
Leiter des Arbeitsbereichs Nachrichtentechnik
Universität Bremen
Telefon: +49 421 218-62400
E-Mail: dekorsy@ant.uni-bremen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Elektrotechnik, Informationstechnik
regional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch

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