Bonn, 5. Dezember 2025 – Nach fast einem Vierteljahrhundert am Universitätsklinikum Bonn (UKB) verabschiedet sich Prof. Johannes Breuer, langjähriger Direktor der Kinderkardiologie, in den Ruhestand. In seiner Zeit am UKB hat er die kinderherzmedizinische Versorgung am Standort grundlegend weiterentwickelt – von der technischen Modernisierung über den Aufbau einer eigenen Kinderherz-Intensivstation bis hin zur Etablierung neuer Standards in der Versorgung.
Prof. Breuer kam 2001 aus Tübingen nach Bonn, damals erstmals in leitender Funktion. „Die Aufgabe war herausfordernd, aber reizvoll“, erinnert er sich. „Wir mussten die Kinderkardiologie praktisch neu aufbauen. Es gab nur sehr wenige Eingriffe und eine begrenzte Ausstattung.“ Mit großem persönlichen Engagement, Spendeninitiativen und der Unterstützung des UKB gelang es ihm, die Abteilung innerhalb weniger Jahre strukturell und technisch neu aufzustellen.
Wachstum bis zum überregionalen Schwerpunktzentrum
Unter seiner Leitung entwickelte sich die Kinderkardiologie zu einem leistungsstarken Zentrum: Die Zahl der Herzkatheter stieg von rund 20 pro Jahr auf bis zu 250, ergänzt durch etwa 150 Kinderherzoperationen jährlich. Ein zentraler Schritt war der Aufbau einer eigenen Kinderherz-Intensivstation, die Transportwege reduzierte und die hochspezialisierte Versorgung weiter verbesserte.
Impulse für Lehre und interprofessionelle Ausbildung
Ein besonderer Schwerpunkt von Prof. Breuer lag in enger Zusammenarbeit mit der Universität Bonn in der Lehre. Er etablierte ein Intensivseminar für Medizinstudierende, unterstützte das Lehrformat „Meine Geschichte für dich“ und initiierte mit IPSTA eine interprofessionelle Ausbildungsstation, auf der Medizinstudierende und Pflegeschülerinnen und -schüler gemeinsam lernen und unter Supervision Patientinnen und Patienten betreuen. „Die Zusammenarbeit auf Augenhöhe ist die Grundlage für gute Medizin“, sagt Breuer. „IPSTA hat gezeigt, dass dies nicht nur möglich, sondern ein großer Gewinn für alle Beteiligten ist.“ Das Konzept wurde später sogar auf die Kinderherz-Intensivstation übertragen – ein in der Form bundesweit einzigartiger Ansatz.
Diese Entwicklung würdigt auch der Dekan der Medizinischen Fakultät Bonn, Prof. Bernd Weber: „Prof. Breuer hat die Lehre in der Kinderkardiologie am Standort Bonn in besonderer Weise geprägt. Mit der IPSTA und seinen innovativen Lehrformaten hat er Maßstäbe gesetzt, die in der modernen medizinischen Ausbildung richtungsweisend sind. Sein Engagement hat vielen jungen Ärztinnen und Ärzten den Weg in die Pädiatrie und Herzmedizin geebnet.“
Blick nach vorn: Forschung zur Kreislaufphysiologie
Auch im Ruhestand bleibt Prof. Breuer dem UKB verbunden. Er wird künftig als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Dekanat für Forschung und Lehre tätig sein und den Aufbau eines neuen Forschungszentrums zur Kreislaufphysiologie bei angeborenen Herzfehlern unterstützen. „Wir möchten besser verstehen, wie Kinder und Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern Sport treiben können, wie sich Belastungen auswirken und wie man individuelle Empfehlungen geben kann. Das ist ein Feld, das in den nächsten Jahren enorm wichtig wird“, so Breuer.
Der ehemalige Direktor der Kinderkardiologie blickt dankbar auf seine Zeit am UKB zurück: „Wir haben hier etwas aufgebaut, das Bestand hat – medizinisch, organisatorisch und menschlich. Die Unterstützung meines Teams und meiner Familie hat mir ermöglicht, diese Rolle über so viele Jahre mit Freude auszufüllen.“
Nach fast einem Vierteljahrhundert am UKB verabschiedet sich Prof. Johannes Breuer, langjähriger Dir ...
Quelle: R. Müller
Copyright: Universitätsklinikum Bonn (UKB)
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Nach fast einem Vierteljahrhundert am UKB verabschiedet sich Prof. Johannes Breuer, langjähriger Dir ...
Quelle: R. Müller
Copyright: Universitätsklinikum Bonn (UKB)
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