Einblick in aktuelle Forschungsprojekte dieser Universität, Pflege des interdisziplinären Austausches, Austragen spannender Kontroversen und Entwickeln gemeinsamer Perspektiven: das bietet einmal im Semester und nun bereits zum sechsten Mal an der Universität Trier der Workshop zur Frauen- und Genderforschung. Zum "Workshop Nr. 6" am Freitag, 29. Januar 1999 Raum A 8, 10.00 bis 17.30 Uhr, hat sich kein Themenschwerpunkt als "gemeinsamer Nenner" ergeben. Statt dessen werden verschiedene Beiträge exemplarisch ein breites Spektrum von Interessen und Ansätzen verdeutlichen:
Karin Weyer berichtet aus der Praxis eines vom Frauenministerium Luxemburg initiierten Projektes zur geschlechtsspezifischen Pädagogik. Cornelia Kaiser richtet ihren Blick zurück auf die Geschichte der gesellschaftlichen Kontrolle der Reproduktion. Birgit Hähnel analysiert am Beispiel von Fotoarbeiten einer zeitgenössischen Künstlerin die Problematik einer visuellen Konstruktion und Aneignung des Fremden. Schließlich präsentiert Norbert Platz mit der Figur des englischen Gentleman alte (und neue?) Männ-lichkeitsmuster.
Von der Vielfalt der Ansätze und Methoden wird Christel Baltes-Löhr in ihrem "Bericht aus Mainz" von der zweiten Fachtagung Frauen- und Genderforschung in Rheinland-Pfalz, an der auch zahlreiche Referentinnen und Mitdiskutierende aus Trier teilgenommen haben, erzählen.
Hilaria Gössmann wird ein neues Projekt, das die Frauen- und Genderforschung - die ja bekanntlich zu den Entwicklungsschwerpunkten dieser Universität zählt - stärker in der Lehre verankert, zur Diskussion stellen: Von Studierenden im letzten Streikwinter angeregt, wird voraussichtlich ab Wintersemester 1999/2000 die Möglichkeit bestehen, mit dem Besuch mehrerer Lehr-veranstaltungen aus verschiedenen Fächern ein Zertifikat Frauen- und Genderstudien zu erwerben. Wie könnte ein derart interdisziplinär ausgerichtetes Curriculum aussehen?
Lassen wir uns von den beiden Panels aus einem Cartoon von Claire Brétecher inspirieren: Über die Frage, wie wir mit der "Macht zu wissen" umgehen und was "in" und "out" sein soll in den diversen feministischen Debatten, darf natürlich bereits jetzt gestritten werden!
Freitag, 29. Januar 1999
Raum A 8, 10.00 bis 17.30 Uhr
Programm
10.00 Uhr Begrüßung
Annegret Friedrich, FB III - Kunstgeschichte
10.15 Uhr Gender in der Praxis: Integration geschlechtsspezifischer Ansätze in
pädagogisches Handeln am Beispiel des luxemburgischen Projektes
"Partageons l'égalité - Gläichheit delen - Gleichheit teilen"
Karin Weyer, Frauenministerium Luxemburg
11.15 Uhr Kindsmord: Sozial- und geschlechtergeschichtliche Hintergründe eines weiblichen Deliktes in der Frühen Neuzeit Cornelia Kaiser, FB III - Neuere und Neueste Geschichte
12.15 Uhr Mittagspause
13.30 Uhr "So gesehen: Mexiko ..." - Fotoarbeiten von Holle Frank
Birgit Haehnel, FB III - Kunstgeschichte
14.30 Uhr Der englische Gentleman - Entstehung und Verfall eines
Männlichkeitsentwurfes
Norbert Platz, FB II - Anglistik
15.30 Uhr Kaffeepause
16.00 Uhr Bericht:
2. Fachtagung Frauen-/Genderforschung in Rheinland-Pfalz, Mainz,
30./31.10.1998
Christel Baltes-Löhr, FB IV - Ethnologie
16.30 Uhr Präsentation und Diskussion eines neuen Projektes:
Zertifikat Frauen- und Genderstudien an der Universität Trier
Hilaria Gössmann, FB II - Japanologie
17.00 Uhr Vorbereitung des nächsten Workshops
UNIVERSITÄT TRIER
PRESSEMITTEILUNG
Herausgegeben von der Pressestelle
Leiterin: Heidi Neyses
54286 Trier
Telefon: 06 51/2 01-42 39
Fax: 06 51/2 01-42 47
11/1999 21. Januar 1999
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Psychologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).