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09.12.2025 09:27

Staatliche Anreize für Investitionen wirken – aber nur mit ausreichend Arbeitskräften

Inna Felde, Laura Deckbar, Tim Goppelt, Christine Vigeant Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)

    Eine Modellrechnung für das aktuelle Investitionssofortprogamm der Bundesregierung zeigt: Steuerliche Investitionsanreize können Unternehmen zu mehr Investition bewegen und die Beschäftigung nachhaltig erhöhen. Entscheidend für den Erfolg ist, dass die steigende Nachfrage nach Arbeitskräften gedeckt werden kann. Das zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

    Durch beschleunigte steuerliche Abschreibungen – sogenannte Superabschreibungen – sinken die Investitionskosten für Unternehmen im Schnitt um rund 3 Prozent. Laut Modellanalyse kann dies zu deutlichen positiven Beschäftigungs- und Produktionseffekten führen – unter der Bedingung, dass neue Stellen besetzt werden können. Unter günstigen Bedingungen, etwa bei ausreichendem Fachkräfteangebot, wäre ein Beschäftigungszuwachs von bis zu 8 Prozent möglich. „Steuerliche Investitionsanreize entfalten ihre volle Wirkung nur, wenn genügend qualifizierte Arbeitskräfte vorhanden sind“, betont IAB-Forscher Adrian Lerche. „Fachkräftesicherung, Weiterbildung und gezielte Zuwanderung sind daher entscheidende Ergänzungen der Steuerpolitik“.

    Die Modellanalyse basiert auf empirischen Erkenntnissen aus dem früheren Investitionszulagengesetz: Nach der Wiedervereinigung führte die Bundesregierung Investitionszulagen für ostdeutsche Unternehmen ein. Diese reduzierten die Kapitalkosten insbesondere für kleine und mittlere Betriebe deutlich und führten zu spürbaren Beschäftigungsgewinnen. Positive Beschäftigungseffekte traten sowohl für akademisch als auch für nicht akademisch gebildete Personen ein. „Die Förderung löste nicht nur neue Investitionen aus, sondern schuf auch Arbeitsplätze – sowohl in den geförderten Unternehmen als auch im direkten Umfeld“, so Lerche. Im verarbeiteten Gewerbe entstand im Schnitt für jeden direkten Arbeitsplatz ein weiterer indirekter Job in umliegenden Betrieben. Während damals ein großes Arbeitskräftepotenzial zur Verfügung stand, ist die Situation heute durch Fachkräfteengpässe und regionale Unterschiede geprägt.

    „Steuerliche Förderinstrumente können Investitionen und Beschäftigung effizient anregen. Um die Wirkung zu maximieren, sollte sie jedoch gezielt dort ansetzen, wo noch Arbeitskräftereserven bestehen und Investitionspotenziale nicht ausgeschöpft sind“, fasst Lerche die Ergebnisse zusammen.

    Die Studie ist abrufbar unter: https://doku.iab.de/kurzber/2025/kb2025-26.pdf.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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