idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
09.12.2025 10:02

Meerwasserentsalzung mit thermisch-schaltbaren Polymergelen mit Potenzial als Sprunginnovation

Kathrin Voigt Kommunikation und Presse
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    Mainzer Forschungsprojekt erhält Bundesfinanzierung zur Bewertung einer neuen Technologie zur Wasserversorgung in Trockenregionen der Welt

    Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) erhält im kommenden Jahr erstmalig eine Finanzierung eines innovativen Entwicklungsprojekts durch die Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND). Im Fokus steht ein Verfahren zur Entsalzung von Meerwasser, das thermisch-schaltbare Polymergele nutzt. Als Antrieb dient dabei der natürliche Tag-Nacht-Wechsel der Erde und die damit verbundene Temperaturschwankung. Während die Polymergele in der kühlen Nacht Wasser aufnehmen und Salz abstoßen, setzen sie das entsalzte Wasser am warmen Tag wieder frei. Das Verfahren eignet sich für kompakte, kostengünstige und nachhaltige Anlagen etwa für Einzelhaushalte, kleinere Siedlungen, Gebäudekomplexe oder landwirtschaftliche Anlagen in Trockenregionen mit Zugang zum Meer.

    "Wir hoffen, dass wir damit Entsalzungsanlagen schaffen, die unkompliziert Süßwasser bereitstellen können – entweder zum Trinken oder auch zur Bewässerung von Pflanzen", so Projektleiter Prof. Dr. Sebastian Seiffert vom Department Chemie der JGU. Zuletzt wurde das Vorgängerprojekt HydroDeSal über drei Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. In diesem Jahr konnten sich Seiffert und sein Team bei SPRIND in einem kompetitiven Auswahlverfahren durchsetzen und haben nun einen Validierungsauftrag von SPRIND – verbunden mit einer Finanzierung in Höhe von 235.000 Euro – erhalten, um das Potenzial der neuen Technologie zu bewerten. Fallen die Ergebnisse positiv aus, kann es eine weitere Finanzierung in Form eines Gründungszuschusses, eines Forschungsauftrags oder einer Eigenkapitalbeteiligung geben.

    Die Bundesagentur für Sprunginnovationen SPRIND wurde 2019 mit Geschäftssitz in Leipzig gegründet und schließt eine Lücke in der deutschen Innovationslandschaft: Sie findet neue, bahnbrechende Technologien für die großen Herausforderungen unserer Zeit und stellt sicher, dass die Wertschöpfung der daraus entstehenden Unternehmen und Industrien in Deutschland und Europa bleibt. SPRIND wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) finanziert.

    "Mit dem innovativen Entsalzungsansatz des Forschungsteams um Sebastian Seiffert wird eine Herausforderung adressiert, die vor dem Hintergrund der Klimaveränderung für von Dürren besonders betroffenen Regionen hoch relevant ist", betont Prof. Dr. Stefan Müller-Stach, JGU-Vizepräsident für Forschung und wissenschaftliche Karrierewege, das globale Potenzial des Forschungsprojekts. "Ich freue mich sehr, dass die Weiterentwicklung dieser Technologie als eines von wenigen Projekten an Universitäten durch SPRIND gefördert wird."

    Bildmaterial:
    https://download.uni-mainz.de/presse/09_chemie_hydrodesal_seiffert.jpg
    Prof. Dr. Sebastian Seiffert (rechts) forscht zur Entsalzung von Meerwasser mit thermisch-schaltbaren Polymergelen (Foto/©: Fontäne Film / Sebastian Seiffert)
    Foto/©: Fontäne Film / Sebastian Seiffert

    Weiterführende Links:
    http://www.seiffert-group.de – Forschungsgruppe "Physical Chemistry of Polymers" von Prof. Dr. Sebastian Seiffert
    https://www.hydrodesal.uni-mainz.de/ – Forschungsprojekt HydroDeSal
    https://www.sprind.org/ – Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND)

    Lesen Sie mehr:
    https://www.magazin.uni-mainz.de/mit-polymeren-und-natuerlichen-temperaturschwan... – JGU-Magazin: "Mit Polymeren und natürlichen Temperaturschwankungen zu sauberem Trinkwasser" (11.02.2025)
    https://presse.uni-mainz.de/von-den-grundlagen-zur-anwendung-dfg-forschungsgrupp... – Pressemitteilung "Von den Grundlagen zur Anwendung: DFG-Forschungsgruppe entwickelt schaltbare Polymergele" (12.10.2022)
    https://presse.uni-mainz.de/mainzer-forscher-an-mit-bundesmitteln-gefoerdertem-p... – Pressemitteilung "Mainzer Forscher an mit Bundesmitteln gefördertem Projekt zur Meerwasserentsalzung am Persischen Golf beteiligt" (01.06.2021)
    https://www.uni-mainz.de/presse/aktuell/8596_DEU_HTML.php – Pressemitteilung "Neue DFG-Forschungsgruppe untersucht Mikrostruktur von schaltbaren Polymergelen" (23.05.2019)


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Sebastian Seiffert
    Physikalische Chemie der Polymere
    Department Chemie
    Johannes Gutenberg-Universität Mainz
    55099 Mainz
    Tel.: +49 6131 39-23887
    E-Mail: sebastian.seiffert@uni-mainz.de
    https://www.polymer-phys.chemie.uni-mainz.de/prof-dr-s-seiffert/


    Bilder

    Prof. Dr. Sebastian Seiffert (rechts) forscht zur Entsalzung von Meerwasser mit thermisch-schaltbaren Polymergelen (Foto/©: Fontäne Film / Sebastian Seiffert)
    Prof. Dr. Sebastian Seiffert (rechts) forscht zur Entsalzung von Meerwasser mit thermisch-schaltbare ...
    Quelle: Fontäne Film
    Copyright: Sebastian Seiffert


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Chemie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Sebastian Seiffert (rechts) forscht zur Entsalzung von Meerwasser mit thermisch-schaltbaren Polymergelen (Foto/©: Fontäne Film / Sebastian Seiffert)


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).