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09.12.2025 13:40

Modellstudiengang Medizin für weitere sechs Jahre verlängert

Inka Burow Stabsstelle Kommunikation
Medizinische Hochschule Hannover

    Vielversprechendes Potenzial: Wissenschaftsministerium bescheinigt der MHH, mit HannibaL einen zukunftsfähigen Studiengang zu haben.

    Praxisstark und patientennah – das zeichnet den Modellstudiengang HannibaL („Hannoversche integrierte, berufsorientierte und adaptive Lehre“) aus. Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) führte den Reformstudiengang im Wintersemester 2005/2006 ein. Ziel war es, die Ausbildung der Medizinstudierenden praxisnaher zu gestalten – mit den Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt. Jetzt hat das Land Niedersachsen den Modellstudiengang für weitere sechs Jahre verlängert. „Mit HannibaL lernen die angehenden Ärztinnen und Ärzte vom ersten Tag des Studiums an neben der Theorie auch die Praxis – und damit den Geist der MHH, Forschung, Lehre und Patientenversorgung zusammen zu denken. Dieses Erfolgsmodell setzen wir fort“, so Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs.

    Das niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur bewilligte die dritte Verlängerung, das heißt die vierte Förderperiode im Einvernehmen mit dem niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung. Damit honorieren die zuständigen Ministerien die Bemühungen der MHH, das Medizinstudium zu reformieren, und geben ihr die Zeit, den Modellstudiengang zukunftsfähig zu machen. „Wir freuen uns sehr über die Verlängerung“, betont MHH-Präsidentin Professorin Denise Hilfiker-Kleiner. „Das ermöglicht es uns als Hochschule, das Medizinstudium weiterzuentwickeln und die Studierenden noch besser auf den zukünftigen ärztlichen Beruf und die Anforderungen des Gesundheitssystems vorzubereiten.“ Derzeit studieren rund 2.500 Menschen Humanmedizin an der MHH.

    Erfolgreich durch Kommission begutachtet

    Eine fünfköpfige Kommission des Medizinischen Fakultätentages (MFT) begutachtete den Modellstudiengang HannibaL Anfang des Jahres. Das Ergebnis überzeugte: Der Studiengang Medizin an der MHH ist gut durchdacht, patientenzentriert sowie mit einer starken Betonung auf Wissenschaftlichkeit und innovativen Lehrkonzepten ausgestattet. Die Stärken des Studiengangs liegen laut Kommission in den frühen Einblicken in die Krankenversorgung, den klinischen Erfahrungen für Studierende, der hohen sozialen Kompetenzentwicklung und der gut integrierten Forschungsstärke der Hochschule. Die gute Infrastruktur, die verlässliche Studienorganisation und die direkte Erreichbarkeit von Ansprechpersonen sind weitere Vorteile.

    Reformgedanke konsequent fortgesetzt

    Nachdem Professor Hermann Haller im Wintersemester 2005/2006 den Modellstudiengang auf den Weg gebracht hatte, übernahm vor fünfzehn Jahren Professor Ingo Just die Aufgabe des Studiendekans: „Wir haben in den vergangenen 20 Jahren den Reformgedanken konsequent weiterverfolgt und die patientennahe Ausbildung kontinuierlich weiterentwickelt, um HannibaL zukunftsfähig zu machen.“ Während seiner Amtszeit bekam die Digitalisierung der Lehre einen großen Auftrieb, bedingt durch die Corona-Pandemie. Digitale Lehrformate ermöglichen heute sowohl eine standardisierte Vorbereitung auf den praktischen Unterricht als auch eine flexible Organisation des Unterrichts am Krankenbett mithilfe einer eigens entwickelten App, der UAPP, ein Leuchtturmprojekt der MHH. Außerdem hat in diesem Jahr der erste Jahrgang das Medizinstudium abgeschlossen, der über das gesamte Studium im Wissenschaftsmodul an das wissenschaftliche Arbeiten herangeführt wurde.

    Neue Ziele und Schwerpunkte für die vierte Förderperiode

    In diesem Jahr gab Professor Just das Amt an den jetzigen Studiendekan Professor Christian Mühlfeld weiter. Er stellte letztlich auch den Antrag auf Verlängerung und möchte den Reformgedanken weiterführen: „Es ist die Idee des Modellstudiengangs, dass wir alle sechs Jahre die Strukturen und Inhalte des Medizinstudiums evaluieren und überprüfen, um für jede Förderperiode neue Ziele und Schwerpunkte zu setzen und den Studiengang damit weiterzuentwickeln.“ Drei neue curriculare Ziele haben sich für die vierte Förderperiode des Modellstudiengangs HannibaL ergeben: Der allgemeine Rückgang der stationären Krankenversorgung macht eine stärkere Einbindung der Lehrkrankenhäuser notwendig, um den patientennahen Unterricht und den Einblick in nicht-universitäre Versorgungsrealität für die Studierenden sicherzustellen. Zudem soll der Ausbau von Virtual-Reality-basierten Unterrichtsangeboten die Studiereden nachhaltig auf die Patientenversorgung vorbereiten. Und nicht zuletzt soll es in dieser Förderperiode darum gehen, die Gesundheit der Studierenden zu fördern, indem sie Selbstachtsamkeit, Stressmanagement und ethische Kompetenzen erwerben. Außerdem plant die MHH die Einrichtung eines Vertiefungstracks für Allgemeinmedizin als Teil der Umsetzung des gemeinsamen „10-Punkte-Aktionsplans für mehr Hausärztinnen und Hausärzte in Niedersachsen“ mit der Landesregierung und den Gesundheitsverbänden. Damit sollen die Studierenden ab dem zweiten Studienjahr die Möglichkeit erhalten, sich auf die Hausarztpraxis vorzubereiten.

    Keine Trennung von Theorie und Praxis

    Die klassische Trennung von Theorie und Praxis – Vorklinik und Klinik – gibt es in der MHH seit der Einführung des Modellstudiengangs nicht mehr. Die Studierenden starten bereits im ersten Semester mit dem patientennahen Unterricht. Der Umgang mit Patientinnen und Patienten sowie die praktische ärztliche Tätigkeit stehen im Vordergrund. Außerdem ist das Studium wissenschaftlich und forschungsorientiert aufgebaut. Die Studierenden sollen – basierend auf den naturwissenschaftlichen Grundlagen – in molekularer Medizin ausgebildet werden, um die molekularen Grundlagen der Krankheiten zu verstehen. Dass soll sie dazu befähigen, in ihrem späteren Berufsleben neue Behandlungswege zu erforschen und für ihre Patientinnen und Patienten nutzbringend anzuwenden.

    Studium in Quintilen

    Der Unterricht im Modellstudiengang HannibaL findet nicht in Semestern, sondern in fünf siebenwöchigen Quintilen statt. Ab dem dritten Studienjahr werden die insgesamt 320 Studierenden eines Jahrgangs geviertelt, sie rotieren dann über vier Blöcke durch das Studienjahr, im fünften Block werden sie wieder gemeinsam unterrichtet. Das bedeutet eine Zunahme an Lehrverpflichtungen für die Lehrenden, doch es ermöglicht den Studierenden, öfter in Kleingruppen zu arbeiten. Damit verbessert die MHH die persönliche Betreuung im Medizinstudium. Die vorlesungsfreien Zeiten sind für Famulaturen und wissenschaftliche Arbeiten vorgesehen.

    Weitere Informationen zum Modellstudiengang HannibaL finden Sie unter: https://www.mhh.de/medizinstudium


    Bilder

    Erfolgsmodell wird fortgesetzt: Wissenschaftsminister Falko Mohrs (rechts) überreicht die Urkunde zur Verlängerung des Modellstudiengangs HannibaL an MHH-Präsidentin Professorin Denise Hilfiker-Kleiner und MHH-Studiendekan Professor Christian Mühlfeld.
    Erfolgsmodell wird fortgesetzt: Wissenschaftsminister Falko Mohrs (rechts) überreicht die Urkunde zu ...

    Copyright: MWK/Daniel Voigt.


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Erfolgsmodell wird fortgesetzt: Wissenschaftsminister Falko Mohrs (rechts) überreicht die Urkunde zur Verlängerung des Modellstudiengangs HannibaL an MHH-Präsidentin Professorin Denise Hilfiker-Kleiner und MHH-Studiendekan Professor Christian Mühlfeld.


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