Wie verändern sich Hochschulleitungen in Deutschland, welche Herausforderungen bringen Akkreditierungsverfahren für die Hochschulen mit sich? Diese und weitere Fragen beleuchtet die aktuelle Ausgabe der Open-Access-Zeitschrift "Beiträge zur Hochschulforschung", herausgegeben vom Bayerischen Staatsinstitut für Hochschulforschung und Hochschulplanung.
„Die acht Beiträge behandeln hochaktuelle Fragestellungen sowohl wissenschaftlich fundiert als auch praxisrelevant“, sagt Dr. Maike Reimer, geschäftsführende Herausgeberin der Zeitschrift. „Wir danken den Gutachterinnen und Gutachtern, die in Zeiten einer viel diskutierten Krise des Peer Review erneut unverzichtbare Arbeit geleistet haben.“
Wer hat die deutschen Hochschulen in den letzten 30 Jahren geleitet, und wer tut es heute? Auf Basis eines einzigartigen Längsschnittdatensatzes analysieren Otto Hüther und Stefan Kirchner die Entwicklung der letzten 30 Jahre. Sie zeigen Veränderungen mit Blick auf Geschlecht, Alter, Rekrutierungswegen, Fachprofilen und Amtszeiten und vergleichen diese mit Großbritannien, England und Schweden.
Welche Herausforderungen bringen Akkreditierungsverfahren für spezialisierte Hochschulen mit sich? Anhand der staatlichen Akkreditierungspraxis der Schweiz zeigen Lukas Lehmann und Sheron Baumann, welche Herausforderungen Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen erleben. Diese ergeben sich häufig daraus, dass diese eben keine Universitäten sind (und auch nicht sein wollen oder sollen). Daher plädierten die Autoren für typengerechte Akkreditierungsstandards.
Was steht einer evidenzbasierten Hochschul- und Wissenschaftspolitik im Weg? Sabine Lauer, Viktoria Jäger und Uwe Wilkesmann zeigen: Es besteht eine hohe Transferbereitschaft unter Forschenden, die sich mit Hochschulen und Wissenschaft beschäftigen. Ein Austausch mit hochschulpolitischen Akteuren findet aber aufgrund von strukturellen Hürden noch zu wenig statt. Die Autorinnen und Autoren geben eine Reihe von Empfehlungen für Kommunikationswege und -formate, mit denen wichtige Einsichten besser in die Politik getragen und dort genutzt werden könnten.
Welche Bedürfnisse befriedigt ein Studium an einer privaten Hochschule? Mit einer hohen Zufriedenheit geht oft eine Befriedigung der psychologischen Grundbedürfnisse nach Autonomie, Kompetenz und sozialer Eingebundenheit einher. Dies zeigen Daniel Otto und Verena Eickhoff durch die Text-Mining-Analysen von Erfahrungsberichten Studierender an drei privaten Hochschulen in Deutschland.
Was bringt der Nachteilausgleich bei Prüfungen für Studierende mit Beeinträchtigung für die Inklusion? Das hängt davon ab, wie Pascal Angerhausen und David Langguth herausarbeiten: Nicht alle Studierenden können von den angebotenen Maßnahmen profitieren, und die Hürden bei der Inanspruchnahme sind teilweise sehr hoch. So erzeugt der Nachteilsausgleich in seiner aktuellen Form teils neue Exklusionsmechanismen.
Warum ist die Zusammenarbeit von Forschenden und Datenschutzvertreterinnen und -vertretern so unbefriedigend? Vier grundlegende Herausforderungen sind es, die zu Ineffizienz, Missverständnissen und Frustration auf beiden Seiten führen, wie Tim Albrecht anhand von Interviews herausarbeitet. Die praktischen Empfehlungen, die daraus abgeleitet werden, könnten eine pragmatische und zeitnahe Optimierung der Zusammenarbeit und damit eine Beschleunigung und Verbesserung der Forschung bewirken.
Unterschiedliche Studienformate – Unterschiedliche Vereinbarkeiten? Studium und andere Lebensbereiche können Rollenkonflikte hervorrufen, aber einen positiven, bereichernden Einfluss aufeinander ausüben. Faye Barth-Farkas, Tobias Ringeisen und Carolin Hagelskamp zeigen, dass dies auch vom Studienformat abhängt und leiten Hinweise für eine zielgerichtete Unterstützung unterschiedlicher Studierendengruppen ab.
Die Beiträge zur Hochschulforschung zählen zu den führenden wissenschaftlichen Zeitschriften im Bereich der Hochschulforschung im deutschsprachigen Raum. Die Open-Access-Zeitschrift zeichnet sich durch hohe Qualitätsstandards, ein anonymes Peer-Review-Verfahren, ein breites Themenspektrum und eine große Reichweite aus. Präsentiert werden unterschiedliche Formate wie quantitative und qualitative empirische Analysen, Vergleichsstudien, Überblicksartikel, Einblicke in die Praxis und Standpunkte. Die Zeitschrift wird vom IHF herausgegeben.
Ansprechpartnerin am IHF ist Dr. Maike Reimer, Tel. 089 21234 315, E-Mail: beitraege@ihf.bayern.de.
Das Heft 02/2025 ist ab sofort frei verfügbar unter http://www.bzh.bayern.de/. Eine Druckfassung kann per E-Mail angefordert werden (beitraege@ihf.bayern.de).
https://Mehr Informationen unter: https://www.bzh.bayern.de
Ausgabe 2/2025 der BzH
Copyright: IHF
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Pädagogik / Bildung
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch

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