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12.12.2025 10:00

Eine klare Sprache zum Postkolonialismus: Schader-Preis 2026 für Historiker Sebastian Conrad

Dr. Stella Lorenz Kommunikation
Schader-Stiftung

    Der Historiker Sebastian Conrad erhält im Jahr 2026 den Schader-Preis. Der Senat der Schader-Stiftung hat sich in seiner Sitzung am 14. November 2025 für die Vergabe an den Professor für Neuere Geschichte an der Freien Universität Berlin ausgesprochen. Der Preis wird ihm am 9. Juni 2026 in Darmstadt verliehen.

    „Sebastian Conrad hat mit seiner Forschung die gesellschaftlichen Debatten in Deutschland und international maßgeblich geprägt“, begründet Prof. Dr. Dorothea Kübler, Sprecherin des Senats, die Wahl des neuen Preisträgers. Seine Arbeit als Globalhistoriker, der sich intensiv mit der Geschichte des Kolonialismus befasst hat, „hat unser Verständnis des Verhältnisses von Globalisierung und Nationalstaatsbildung erweitert“. Weiterhin hob der Senat seinen Beitrag zur Frage der deutschen Erinnerungskultur nach 1989 vor und wies lobend auf seine Beiträge zum Postkolonialismus hin: „Conrad hat darin mit einer klaren Sprache zu einer Versachlichung der Debatten beigetragen.“

    Sebastian Conrad, der neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit in Forschung und Lehre auch als renommierter Sachbuchautor tätig ist, reagierte auf die Nachricht: „Über die Auszeichnung freue ich mich und fühle mich sehr geehrt! Der Preis steht für die Verbindung von wissenschaftlicher Forschung und öffentlicher Debatte – eine Verbindung, die in den letzten Jahren immer wichtiger geworden ist, sich zugleich aber neuen Gefährdungen in einer zunehmend polarisierten Gesell-schaft ausgesetzt sieht.“ Der mit 15.000 Euro dotierte Schader-Preis ehrt Gesellschaftswissenschaftlerinnen und Gesellschaftswissenschaftler, die aufgrund ihrer wegweisenden wissenschaftlichen Arbeit und durch ihr vorbildliches Engagement einen Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Probleme geleistet haben.

    Sebastian Conrad hat seit 2010 den Lehrstuhl für Neuere Geschichte an der Freien Universität Berlin inne. Sein Schwerpunkt liegt im Feld der Globalgeschichte, zu seinen besonderen Interessen gehören politische und kulturelle Zirkulationsprozesse sowie die Geschichte von Kolonialismus und Postkolonialismus. Er hat sich mit Fragen des Staates und der Herrschaft vor allem im Rahmen der Geschichte des Kolonialismus und des Imperialismus beschäftigt.

    Zuvor war er als Professor für Geschichte am Europäischen Hochschulinstitut Florenz tätig, arbeitete als Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin, als Gastprofessor an der École des Hautes Études in Paris und war Gastwissenschaftler an der University of California, Santa Barbara. Im Frühjahr 2017 hatte er den Theodor-Heuss-Lehrstuhl an der New School in New York inne. Sebastian Conrad leitet den MA-Studiengang „Global History”, einen gemeinsamen Studiengang der Freien Universität und der Humboldt-Universität zu Berlin, und ist Sprecher des Graduiertenkollegs „Global Intellectual History”. Er ist gewähltes Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Academia Europaea. 2024 war er für sein Buch „Die Königin. Nofretetes globale Karriere“ für den Deutschen Sachbuchpreis nominiert. Er ist Mitglied der Redaktion von Geschichte und Gesellschaft, von Past & Present (2012-2019), von Modern Intellectual History und von Esboços: histories in global contexts. Zusammen mit Stefanie Gänger, Valeska Huber und Margrit Pernau ist er Herausgeber der Buchreihe Globalgeschichte.

    Der Schader-Preis wird am 9. Juni 2026 in Darmstadt überreicht. Verliehen wird der Preis vom Senat der Schader-Stiftung, dem die Preisträgerinnen und Preisträger der vergangenen Jahre angehören: Prof. Dr. Martina Löw (2025), Prof. Dr. Silja Häusermann (2024), Prof. Dr. Steffen Mau (2023), Prof. Dr. Lisa Herzog (2022), Prof. Dr. Armin Nassehi (2021), Prof. Dr. Dorothea Kübler (2020) und Prof. Dr. Christoph Möllers (2019). Mit der Verleihung des Schader-Preises gehört Sebastian Conrad dann sieben Jahre lang dem Senat der Schader-Stiftung an.

    Die Schader-Stiftung fördert seit 1988 den Dialog zwischen Gesellschaftswissenschaften und Praxis. Mehr Informationen zur Stiftung und zum Schader-Preis sind unter www.schader-stiftung.de/schader-preis/ zu finden.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Stella Lorenz
    Wissenschaftliche Referentin | Kommunikation
    +49 6151/17 59-17
    lorenz@schader-stiftung.de


    Originalpublikation:

    Schader-Stiftung


    Weitere Informationen:

    https://schader-stiftung.de/preis2026


    Bilder

    Prof. Dr. Sebastian Conrad
    Prof. Dr. Sebastian Conrad
    Quelle: privat
    Copyright: privat


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Sebastian Conrad


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