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15.12.2025 09:00

Tariflöhne steigen 2025 nominal um durchschnittlich 2,6 Prozent – preisbereinigt leichter realer Zuwachs von 0,4 Prozent

Rainer Jung Abt. Öffentlichkeitsarbeit
Hans-Böckler-Stiftung

    Jahresbilanz des WSI-Tarifarchivs:

    Tariflöhne steigen 2025 nominal um durchschnittlich 2,6 Prozent – preisbereinigt ein leichter realer Zuwachs von 0,4 Prozent

    Die Tariflöhne in Deutschland steigen im Jahr 2025 nominal gegenüber dem Vorjahr um durchschnittlich 2,6 Prozent. Angesichts einer Zunahme der Verbraucherpreise von voraussichtlich 2,2 Prozent im Jahresdurchschnitt 2025 ergibt sich hieraus ein leichter realer Zuwachs von 0,4 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt das Tarifarchiv des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung in seiner heute vorgelegten vorläufigen Jahresbilanz für das Tarifjahr 2025.

    Nominal war der Zuwachs bei den Tariflöhnen im Jahr 2025 deutlich geringer als in den beiden Vorjahren, in denen sie jeweils um 5,5 Prozent (2023) bzw. 5,4 Prozent (2024) anstiegen (siehe auch Abbildung 1 in der pdf-Version dieser PM; Link unten). „Nach den außergewöhnlichen Tarifrunden zur Hochinflationsphase hat sich die Tarifentwicklung in diesem Jahr wieder weitgehend normalisiert“, sagt der Leiter des WSI-Tarifarchivs, Prof. Dr. Thorsten Schulten. „Mit 2,6 Prozent entspricht die Tariflohnerhöhung in diesem Jahr exakt der durchschnittlichen jährlichen Zuwachsrate in den 2010er Jahren.“

    Preisbereinigt liegt das Niveau der Tariflöhne weiterhin unter dem Spitzenwert des Jahres 2020 (siehe auch Abbildung 2 in der pdf-Version). „Noch immer konnten die realen Verluste bei den Tariflöhnen aus den Jahren 2021-2023 mit hohen Inflationsraten nicht vollständig ausgeglichen werden“, sagt Schulten. „Dies liegt auch daran, dass die in den Vorjahren gezahlten Inflationsausgleichsprämien in diesem Jahr wieder wegfielen und sich damit stark dämpfend auf die Tariflohnentwicklung ausgewirkt haben.“ In den Jahren 2023 und 2024 basierte ein erheblicher Anteil der Tariflohnzuwächse nicht auf dauerhaft wirksamen Lohnerhöhungen, sondern auf Einmalzahlungen, die von der Bundesregierung steuer- und abgabenfrei gestellt wurden. Ohne den Wegfall dieser Zahlungen wären die Tariflöhne 2025 rechnerisch mit 4,2 Prozent deutlich stärker angestiegen. „Auch wenn die Inflationsausgleichsprämien in der Krisenzeit vielen Beschäftigten sehr geholfen haben, zeigt sich nun ihre Kehrseite“, so Schulten.

    Insgesamt profitierten rund 20 Millionen Beschäftigte von tarifvertraglichen Lohnerhöhungen, die entweder 2025 oder in vielen Fällen auch bereits früher vereinbart wurden. Mit neuen Tarifabschlüssen für rund 6,3 Millionen Beschäftigte stellte die Tarifrunde 2025 eine vergleichsweise kleine Tarifrunde dar. Wichtige große Tarifbranchen wie die Metall- und Elektroindustrie, die Chemische Industrie, das Bauhauptgewerbe oder der Einzelhandel haben in diesem Jahr nicht verhandelt. Zu den Tarifbranchen, die hingegen das Bild der Tarifrunde 2025 prägten, gehörten der Öffentliche Dienst (Bund und Gemeinden), die Deutsche Post AG, die Deutsche Bahn AG, die Kautschukindustrie und das Versicherungsgewerbe (siehe auch Tabelle 1 in der pdf-Version). Noch nicht abgeschlossen sind die Verhandlungen beim Öffentlichen Dienst der Länder, die sich nach einer ersten Verhandlungsrunde im Dezember 2025 ins neue Jahr vertagt haben.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Thorsten Schulten
    Leiter WSI-Tarifarchiv
    Tel.: +49 211 7778-239
    E-Mail: Thorsten-Schulten@boeckler.de

    Rainer Jung
    Leiter Pressestelle
    Tel.: +49 211 7778-150
    E-Mail: Rainer-Jung@boeckler.de


    Originalpublikation:

    Die PM mit Abbildungen und Tabelle (pdf): https://www.boeckler.de/data/pm_wsi_ta_2025_12_15.pdf


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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