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15.12.2025 09:30

Hochschul-Barometer: Aktuelle Befragung zeigt die wachsende Bedeutung des Transfers für die Hochschulen

Peggy Groß Kommunikation
Stifterverband

    An deutschen Hochschulen gewinnt Transfer – die dritte Mission neben Lehre und Forschung – immer mehr an Bedeutung. Strategische Verankerung, Vernetzung und Motivation der Akteure entwickeln sich weiter positiv. Gleichzeitig bremst ein Mangel an Anreizen, Zeit, Geld und verlässlichen Strukturen die Umsetzung aus. Die Stimmung unter den Hochschulleitungen sinkt auf den schlechtesten Wert seit Beginn der Erhebung in 2011. Das sind Ergebnisse des aktuellen Hochschul-Barometers, herausgegeben vom Stifterverband und der Heinz Nixdorf Stiftung.

    Berlin, 15.12.2025. Transfer und Kooperation sind zentrale Schnittstellen zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft und gehören für die meisten Hochschulen längst zur strategischen Pflichtaufgabe. Fast zwei Drittel der Universitäten (63 Prozent) verfügen inzwischen über eine Transferstrategie, unter den Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) ist es die Hälfte (50 Prozent). Die strategische Verankerung trifft auf der operativen Ebene auf hochmotivierte Akteure in den Hochschulen. Allerdings hemmen fehlende Anreizsysteme das Engagement: Zwar nutzen 68,4 Prozent der Hochschulen Transfer für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, aber konkrete Unterstützungsmaßnahmen wie Transfersemester oder Transferprofessuren werden kaum genutzt.

    Um das Transfer-Potenzial bestmöglich auszuschöpfen, fehlt es neun von zehn Hochschulen (89,9 Prozent) an Zeit und an finanziellen Mitteln (89,2 Prozent). Förderprogramme enden oft, bevor die Forschungsergebnisse in die Praxis transferiert werden können. Fehlende Anschlussfinanzierungen stoppen zu oft wertvolle Transferprojekte.

    In der Zusammenarbeit mit externen Partnern dominieren weiterhin klassische Forschungskooperationen mit Unternehmen. Weniger ausgeprägt ist der Transfer in die Zivilgesellschaft, oder der systematische Personalaustausch mit Unternehmen oder Verwaltung. Insbesondere mit der Zivilgesellschaft wollen die Hochschulen in Zukunft aber verstärkt zusammenarbeiten.

    Fazit: Hochschulen haben ihre Rolle im Transfer in den letzten Jahren erheblich ausgebaut. Doch die zentralen Hürden bleiben hoch. Vorhandene Motivation und Kompetenz sollten besser genutzt werden: durch bessere Anreizsysteme, die Transfer in Karrieren sichtbar machen, durch Förderprogramme, die Finanzierungslücken schließen und durch Strukturen, die mehr Zeit für Austausch und Kooperation ermöglichen.

    Stimmung der Hochschulleitungen fällt auf historisches Tief

    Die allgemeine Lageeinschätzung der Hochschulleitungen fällt um weitere 0,7 Punkte und erreicht mit 18,2 Punkten (Skala -100 bis +100) den niedrigsten Wert seit Start der Erhebung des Hochschul-Barometers. Private und staatliche Universitäten, die nicht an der Exzellenzstrategie teilnehmen, bewerten Ihre Lage besser als im Vorjahr. Dagegen rutschen spezialisierte Hochschulen und Exzellenz-Cluster oder -Universitäten sowie Hochschulen für angewandte Wissenschaften in der Stimmung weiter ab. Gründe hierfür liegen vor allem in der Bewertung der Rahmenbedingungen:

    So bereitet den Hochschulen ihre eigene Personalsituation (Rekrutierung und Ausstattung) große Sorgen. Nur etwa jede fünfte Hochschulleitung (18,4 Prozent) schätzen die aktuelle Personalausstattung und Rekrutierungschancen als gut ein. In der Erhebung 2020 waren es noch ein gutes Drittel. Nur noch 36,7 Prozent der Hochschulen schätzen ihre Infrastruktur positiv ein. Zum Vergleich: 2020 waren es noch 50,5 Prozent. Auch die Zufriedenheit bei der Finanzierung geht stark zurück. Waren 2020 noch 44 Prozent positiv gestimmt, sind es jetzt nur noch 24,7 Prozent.

    Weitere Einzelheiten und Ergebnisse des aktuellen Hochschul-Barometers finden Sie unter: http://www.hochschul-barometer.de

    Das Hochschul-Barometer ist ein Stimmungsbarometer deutscher Hochschulleitungen. In einer jährlichen, repräsentativen Umfrage wollen Stifterverband und Heinz Nixdorf Stiftung von allen Rektorinnen und Rektoren sowie Präsidentinnen und Präsidenten der Hochschulen in Deutschland wissen, wie sie ihre momentane Situation und ihre Perspektiven einschätzen. Ein weiteres Schwerpunktthema im aktuellen Hochschul-Barometer ist neben Transfer auch Sicherheitsrelevante Forschung. Die Ergebnisse des Themas wurden bereits im Sommer dieses Jahres kommuniziert. Die Befragung für das nächste Hochschul-Barometer beginnt Mitte Dezember.

    Alle gewonnenen Erkenntnisse des seit 2011 erhobenen Hochschul-Barometers finden Sie im Datenportal des Stifterverbandes: https://www.hochschul-barometer.de/datenportal

    Kontakte:
    Peggy Groß
    Pressesprecherin des Stifterverbandes
    T 030 322982-530
    presse@stifterverband.de
    http://www.stifterverband.org

    Pascal Hetze
    Projektleiter Hochschul-Barometer
    T 030 322982-506
    pascal.hetze@stifterverband.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsergebnisse, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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