idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
17.12.2025 09:05

Pläne für 10. EU-Forschungsrahmenprogramm nachbessern

Dr. Christoph Hilgert Kommunikation
Hochschulrektorenkonferenz (HRK)

    Exzellenz stärken, verlässliche Rahmenbedingungen schaffen, Verbundforschung sichern

    Gemeinsame Pressemitteilung von DFG, HRK und Leibniz-Gemeinschaft

    In der Europäischen Union werden aktuell die Weichen für das nächste Rahmenprogramm für Forschung und Innovation (FP10) ab 2028 gestellt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und die Leibniz-Gemeinschaft begrüßen die Entscheidung der EU-Kommission für ein weiterhin eigenständiges Programm der Forschungs- und Innovationsförderung.

    Sie fordern Rat, Kommission und Europäisches Parlament jedoch dazu auf, dieses für den Europäischen Forschungsraum zentrale Instrument sowie insbesondere seine Verbindung mit dem neuen Europäischen Wettbewerbsfonds im weiteren Gesetzgebungsprozess bedarfsgerecht nachzubessern. FP10 müsse für exzellente Wissenschaft, verlässliche Förderprogramme und eine starke Verbundforschung stehen.

    Mit FP10 legt die EU die Forschungs- und Innovationsleitlinien für ihre entsprechenden Förderprogramme bis 2034 fest und plant dafür ein Budget von insgesamt rund 175 Milliarden Euro ein. Die anstehenden Entscheidungen zu Umfang, Ausrichtung und Regelwerken der Förderung werden maßgeblich die Handlungsfähigkeit und Attraktivität des Wissenschaftsstandorts Deutschland beeinflussen. DFG, HRK und Leibniz-Gemeinschaft benennen daher in einer gemeinsamen Fachstellungnahme die Herausforderungen und Leerstellen der gegenwärtig diskutierten Pläne und zeigen Lösungen für eine nachhaltige Stärkung der europäischen Wissenschaft auf.

    Prof. Dr. Katja Becker, Präsidentin der DFG: „Wenn Europa im globalen Wettbewerb um die besten Forschenden und die beste Forschung bestehen will, muss wissenschaftliche Exzellenz im gesamten FP10 wieder ganz unmissverständlich ins Zentrum gestellt werden. Mit dem Europäischen Forschungsrat und den Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen verfügt die EU hier über international hoch angesehene Instrumente, die herausragende Forschung sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in frühen Karrierephasen fördern – sie sind aber chronisch überzeichnet und strukturell unterfinanziert. Wir brauchen daher deutlich höhere, verlässlich planbare Mittel, eine Anpassung der Grants an reale Kostenstrukturen und auch eine klare Absage an jegliche politische Themenlogik bei der Projektauswahl. Exzellente Forschung braucht Unabhängigkeit, Risikofreude und wissenschaftsgeleitete Verfahren.“

    Prof. Dr. Walter Rosenthal, Präsident der HRK: „Von der Grundlagenforschung bis zur marktnahen Entwicklung benötigen wir passende und zugleich gut und effizient ineinandergreifende Fördermodelle. Das nächste Forschungsrahmenprogramm, der Wettbewerbsfonds und begleitende Maßnahmen müssen daher so aufeinander abgestimmt und finanziell ausgestattet sein, dass sie für innovative Wissenschaft an Hochschulen und Forschungseinrichtungen verlässliche Förderbedingungen bieten:
    Mit wissenschaftsadäquaten, langfristig angelegten Budgets, transparenten Antrags- und Auswahlverfahren sowie einer möglichst wenig bürokratisch gehaltenen Projektmittelverwaltung, damit sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf ihre jeweilige Forschung konzentrieren können.“

    Prof. Dr. Martina Brockmeier, Präsidentin der Leibniz-Gemeinschaft: „Die Verbundforschung in der zweiten Säule des Rahmenprogramms ist das eigentliche Rückgrat des Europäischen Forschungsraums: Hier arbeiten Hochschulen, außeruniversitäre Einrichtungen und Unternehmen über Ländergrenzen hinweg zusammen. Die Förderung darf auch zukünftig nicht auf kurzfristige Verwertbarkeit verengt werden. Vielmehr muss sie breit, offen und wettbewerblich das gesamte Spektrum von früher, explorativer Forschung bis hin zu anwendungsnahen Projekten abdecken – mit wettbewerblich vergebenen Mitteln, die auch kleineren Verbünden Chancen eröffnen. Die Sozial- und Geisteswissenschaften sind dabei systematisch einzubeziehen.“

    Medienkontakt:

    Marco Finetti
    Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der DFG
    Tel.: +49 228 885-2230
    marco.finetti@dfg.de

    Dr. Christoph Hilgert
    Leiter Kommunikation der HRK
    Tel.: +49 30 206292-224
    hilgert@hrk.de

    Dr. Tim Urban
    Leiter Kommunikation der Leibniz-Gemeinschaft
    Tel.: +49 30 206049-470
    urban@leibniz-gemeinschaft.de


    Weitere Informationen:

    https://www.hrk.de/fileadmin/redaktion/hrk/02-Dokumente/02-02-PM/2025-12-17_Stat... Gemeinsame Stellungnahme von DFG, HRK und Leibniz-Gemeinschaft (in englischer Sprache)


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).