Herausragendes Echo auf die Entdeckung von N₆ durch Forschungsgruppe um Prof. Peter R. Schreiner am Institut für Organische Chemie der Universität Gießen
Wenn aus Theorie Realität wird: In diesem Jahr hat eine herausragende wissenschaftliche Entdeckung an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) national und international für Furore gesorgt – in der Fachwelt, durch die mediale Aufmerksamkeit, aber auch in der breiten Öffentlichkeit. Der Forschungsgruppe um Prof. Dr. Peter R. Schreiner am Institut für Organische Chemie der JLU gelang es, erstmalig Hexastickstoff (N₆) herzustellen – ein Molekül aus sechs Stickstoffatomen, die linear angeordnet die Form eines großen N ergeben. Seither ist vom „Supermolekül“, von einer „Revolution“ und „Sensation“ die Rede. Zum Jahresende erreicht die beteiligten Wissenschaftler noch eine erfreuliche Nachricht aus den USA: N₆ ist zum „Molekül des Jahres 2025“ (“Molecule of the Year 2025”) gewählt worden.
Bei N₆, einer zuvor nur theoretisch vorhergesagten Form reinen Stickstoffs, handelt es sich um die energiereichste Substanz, die jemals gebildet wurde. Das Molekül besteht aus sechs Stickstoffatomen in einer Kette und speichert enorme Mengen an Energie, die durch den rückstandslosen Zerfall zu N2 („normaler“ Stickstoff, der 78 Prozent unserer Luft ausmacht) wieder zurückgewonnen werden kann. Darin liegt sein großes Potenzial als künftiger umweltfreundlicher Energiespeicher. Die Wahl von N₆ zum Molekül „Nummer eins“ in diesem Jahr erfolgte nun in den „Chemical & Engineering News“ („C&EN News“), dem renommierten Publikationsorgan der American Chemical Society. Die Fachgesellschaft ist mit rund 230.000 Mitgliedern die größte ihrer Art und ein Pendant der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), der knapp 30.000 Mitglieder angehören.
Prof. Schreiner und seine Kollegen hatten die Veröffentlichung zu N₆ im Juni 2025 in „Nature“ publiziert. Das Team, zu dem auch Dr. Artur Mardyukov und Dr. Weiyu Qian vom Institut für Organische Chemie der JLU gehören, konnte Hexastickstoff erstmals herstellen und mit verschiedenen Methoden zweifelsfrei nachweisen.
Die Gießener Chemiker freuen sich über das positive Echo auf ihre Entdeckung aus der Wissenschaftscommunity auf der ganzen Welt und natürlich auch über die aktuelle herausragende Bewertung von Hexastickstoff aus den USA. Ein wissenschaftlicher Erfolg, der Auftrieb für weitere Forschungsarbeiten gibt. „Der nächste Schritt wäre idealerweise die gezielte Entwicklung neuer und sauberer Hochenergiematerialien,“ sagt Prof. Schreiner. Von Anfang an hat der Experte aber auch vor den Risiken gewarnt, die mit der Handhabung stark energiereicher Verbindungen verbunden sind: Die Zersetzung dürfe keinesfalls unkontrolliert passieren; es müsse unbedingt vermieden werden, dass alle Energie auf einmal freigesetzt wird. „Im Fokus muss nun die sichere Herstellung und Handhabung von N6 stehen. Dazu gilt es, die Laborergebnisse in größere Maßstäbe zu übertragen.“
Prof. Dr. Peter R. Schreiner
Institut für Organische Chemie der Justus-Liebig-Universität Gießen
Telefon: 0641 99-34300; E-Mail: prs@uni-giessen.de
Weiyu Qian, Artur Mardyukov & Peter R. Schreiner: Preparation of a neutral nitrogen allotrope hexanitrogen C2h-N6, Nature 642, 356-360 (2025)
https://www.nature.com/articles/s41586-025-09032-9
https://cen.acs.org/synthesis/Molecules-year-2025/103/web/2025/11
https://www.uni-giessen.de/de/fbz/fb08/Inst/organische-chemie/schreiner
Herstellung und Nachweis von Hexastickstoff: Dr. Artur Mardyukov aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. ...
Quelle: Peter Schreiner
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Chemie, Energie, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsergebnisse, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch

Herstellung und Nachweis von Hexastickstoff: Dr. Artur Mardyukov aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. ...
Quelle: Peter Schreiner
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