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29.09.2004 13:53

Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftungslehrstuhl für Naturheilkunde" an der Uni DuE

Monika Roegge Pressestelle Campus Essen
Universität Duisburg-Essen

    Die "sanften Verfahren" der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) stoßen seit Jahren auf zunehmendes Interesse westlicher Mediziner in Forschung und Praxis. Sie fragen nach wissenschaftlich fundierten Begründungen für die unbestrittenen Heilerfolge der TCM, um sinnvolle chinesische Heilverfahren auch in der westlichen Medizin zu etablieren und den Patienten zugute kommen zu lassen. Jetzt entsteht an der Universität Duisburg-Essen erstmals in Deutschland ein universitäres Zentrum für die Erforschung von TCM-Heilverfahren auf der Grundlage naturwissenschaftlicher Methoden. Der neue Lehrstuhl wird als Stiftungslehrstuhl von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung für die ersten fünf Jahre mit rund 1,3 Mio. Euro gefördert. Auf den Lehrstuhl wurde Professor Dr. Gustav Dobos berufen, Chefarzt der Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin an den Kliniken Essen-Mitte.

    Heute unterzeichneten Berthold Beitz, der Kuratoriumsvorsitzende der Krupp-Stiftung, Hannelore Kraft, Ministerin für Wissenschaft und Forschung des Landes NRW, und Lothar Zechlin, Gründungsrektor der Universität Duisburg-Essen, den Vertrag zur Errichtung der Stiftungsprofessur. Die Krupp-Stiftung, so Beitz, erhoffe sich von der neuen Professur und ihrem Inhaber einen Beitrag zu der Integration von TCM-Heilverfahren in die moderne westliche Medizin. Die Ansiedelung des Lehrstuhls im Herzen der vielfach als "Gesundheitsstandort Ruhrgebiet" apostrophierten Region biete besonders gute Voraussetzungen für eine enge Zusammenarbeit nicht nur in der Forschung und Medizinerausbildung, sondern vor allem auch im Dienst am Patienten.

    Wissenschaftsministerin Hannelore Kraft hob besonders den Aspekt der "Public-Private-Partnership" hervor: "Öffentlicher Bereich und Stifter kommen zusammen, um auf einem innovativen Feld zu kooperieren. Das brauchen wir, um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Hochschulen in der Spitzenforschung zu erhalten und weiter auszubauen". Es sei höchste Zeit, die Naturheilkunde stärker in die universitäre Medizin und die studentische Ausbildung mit einzubeziehen. Dieses Ziel werde jetzt in Essen mit Unterstützung der Krupp-Stiftung angestrebt.

    Rektor Zechlin würdigte den neuen Lehrstuhlinhaber als einen "anerkannten Wegbereiter für die Integrative Medizin, also für die Kombination aus Schulmedizin und Naturheilkunde". Die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen erhoffe sich von ihm eine deutliche Stärkung der Lehre, wie sie auch durch die neue Approbationsordnung für die Ausbildung im Fach Naturheilkunde gefordert werde.

    An dem Lehrstuhl von Gustav Dobos werden neben im Westen ausgebildeten Ärzten auch chinesische Ärzte für Traditionelle Chinesische Medizin, Grundlagenforscher, Ernährungswissenschaftler und Sinologen an Forschungsprojekten arbeiten. Bereits jetzt betreuen Dobos und seine Mitarbeiter mehr als zwanzig wissenschaftliche Projekte und 24 medizinische Doktorarbeiten zu naturheilkundlichen Themen an der Universität Duisburg-Essen.

    Dobos wirbt dafür, Medizin "zweisprachig" zu betreiben: in der Sprache der Schulmedizin und in der Sprache der Naturheilkunde. Es gehe nicht darum, wichtige schulmedizinische Medikamente und Therapien einfach abzusetzen. Vielmehr gelte es, die Erkenntnisse und Erfahrungen der Naturheilkunde mit denen der Schulmedizin zusammenzuführen, um so eine möglichst nebenwirkungsarme und effektive Therapie zum Wohle des Patienten zu erreichen.

    Redaktion: Regine Solibakke, Pressesprecherin der Krupp Stiftung, Tel. (0201) 1 88 48 09


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Personalia, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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