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29.09.2004 14:29

Ministerpräsident Wulff besucht MPI für biophysikalische Chemie in Göttingen

Dr. Christoph R. Nothdurft Kommunikation & Medien
Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie

    Auf Einladung der Vorsitzenden des Kuratoriums besuchte der Ministerpräsident von Niedersachsen, Christian Wulff, Anfang der Woche das Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen. In Kurzvorträgen und Demonstrationen gaben die Direktoren einen Überblick über die Forschung an einem der größten Max-Planck-Institute und über die Rahmenbedingungen, unter denen dort Grundlagenforschung betrieben wird.

    Prof. Gerd Litfin, Vorsitzender des Kuratoriums am Institut, betonte in seiner Begrüßung den informativen Aspekt der Veranstaltung. Das Kuratorium, das selbst von der Qualität der Forschung am MPI beeindruckt sei, wollte speziell die Politiker in Niedersachsen auf die Bedeutung dieser Arbeit hinweisen und sozusagen Öffentlichkeitsarbeit für das Institut betreiben. Grundlagenforschung sei das A und O für die weitere wirtschaftliche Entwicklung des Landes; darüber hinaus sei das Institut auch selbst ein Wirtschaftsfaktor, nicht nur durch die zahlreichen Ausgründungen von Firmen, durch die Arbeitsplätze in der Region geschaffen wurden, sondern natürlich auch durch die Forschungsarbeit selbst. Das Geld, das man dort hineinstecke, fließe direkt in die Region und käme so dem Land Niedersachsen zugute.

    In einem anschließenden Überblick über Struktur und Situation der Max-Planck-Gesellschaft unterstrich Prof. Herbert Jäckle, Vizepräsident der Gesellschaft und einer der Direktoren am Institut, zunächst die Bedeutung der Grundlagenforschung auch am MPI für biophysikalische Chemie. Technologietransfer sei zwar sehr erfreulich, von der Zielsetzung der Max-Planck-Gesellschaft her aber eigentlich ein Nebeneffekt. Er präsentierte interessante Zahlen: Mit derzeit 276 Abteilungen in 78 Instituten entsprächen Größe und Etat der gesamten Max-Planck-Gesellschaft nur etwa denen von 2 großen Universitäten. Dennoch sei die Arbeit an den Instituten überaus erfolgreich. Allein bei der Zahl der Publikationen, in Fachzeitschriften insgesamt wie auch in herausragenden Journalen wie Science oder Nature, läge die Gesamtheit der Max-Planck-Institute noch vor den beiden amerikanischen Elite-Universitäten Stanford oder Yale. Besonderes Anliegen der MPG seien die Nachwuchsförderung und die Zusammenarbeit mit den Universitäten, so Jäckle, was gerade in Göttingen ganz hervorragend funktioniere. Er freue sich, dass in Göttingen die beiden ersten Internationalen Max Planck Research Schools gegründet worden seien; inzwischen gebe es in Niedersachsen schon vier.

    Zum Schluss wies Prof. Jäckle noch auf einige Dinge hin, die uns alltäglich geläufig sind - und letztlich aus der Forschung der Max-Planck-Gesellschaft stammen. Die Pisa-Studie z.B., derzeit in aller Munde, wird in Deutschland vom MPI für Bildungsforschung in Berlin betreut. Das FLASH-Patent, ein Verfahren zur schnellen Erfassung von Schnittbildern mit der Magnetresonanz-Tomografie und inzwischen überall verwendet, stammt vom MPI für biophysikalische Chemie in Göttingen. Auch die Plastik-Kaffetasse (PVC) geht auf Forschungen an einem MPI zurück, ebenso wie die Verfahren, mit denen der Kaffee entkoffeiniert wird. Selbst bei der "Nebensache" Technologietransfer sei die MPG sehr erfolgreich. Seit 1990 habe es mehr als 60 Ausgründungen gegeben, die etwa 2.800 Arbeitsplätze geschaffen hätten. Ministerpräsident Wulff zeigte sich durchaus beeindruckt von dieser Bilanz und wünschte sich, dass auch Politiker einmal eine so schlüssige und überzeugende Erfolgsgeschichte präsentieren dürften.

    Nach diesem Überblick über die Max-Planck-Gesellschaft stellte dann Prof. Dieter Gallwitz, Geschäftsführender Direktor des Instituts, kurz das MPI für biophysikalische Chemie selbst vor, an dem zeitweilig drei Nobelpreisträger geforscht haben. Als Arbeitgeber von knapp 700 Menschen und Großverbraucher von Forschungsmaterialien und Geräten sei es ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Region. Prof. Gallwitz hob auch die hervorragende Zusammenarbeit mit der Universität Göttingen hervor, die sich in zahlreichen Kooperationsprojekten und -einrichtungen zeige.

    Den Abschluss des Besuchs bildete die Besichtigung eines erst vor 2 Jahren eingeweihten Laborgebäudes, in dem die Abteilung von Prof. Christian Griesinger mit extrem starken Magneten "NMR-basierte Strukturbiologie" betreibt. Durch Einstrahlung von Radiowellen werden Moleküle im Magnetfeld zum Rückstrahlen veranlasst; die so beobachteten Frequenzen geben Aufschlüsse über die Anordnung der Atome und damit über die Struktur der untersuchten Moleküle.

    Ministerpräsident Wulff zeigte sich beeindruckt von den Präsentationen und dankte allen Anwesenden sehr herzlich für die Informationen. Er sagte seine Unterstützung für die Arbeit des Instituts zu und äußerte, dass er gerne auch weiterhin Kontakt halten und das MPI noch häufiger besuchen wolle.

    Einen ausführlichen Bericht mit Bildern finden Sie im Internet unter www.mpibpc.mpg.de/PR/04_06/


    Weitere Informationen:

    http://www.mpibpc.mpg.de/PR/04_06/


    Bilder

    Ministerpräsident Wulff betrachtet einen Effekt der Supraleitung. (Foto: H. Wegener / MPIbpc)
    Ministerpräsident Wulff betrachtet einen Effekt der Supraleitung. (Foto: H. Wegener / MPIbpc)

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Ministerpräsident Wulff betrachtet einen Effekt der Supraleitung. (Foto: H. Wegener / MPIbpc)


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