idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
30.09.2004 12:10

Mannheimer Sprachwissenschaftler haben Förderprogramm für Migrantenkinder entwickelt

Achim Fischer Abteilung Kommunikation
Universität Mannheim

    Studierende helfen Migrantenkindern beim Spracherwerb
    Mannheimer Sprachwissenschaftler haben Förderprogramm entwickelt / 96.000 Euro Unterstützung durch Stiftung Mercator

    Sprachwissenschaftler der Universität Mannheim haben jetzt Drittmittel in Höhe von 96.000 Euro von der Stiftung Mercator für ein neues Förderprogramm zum Spracherwerb erhalten. Sie können damit bis zu einhundert Migrantenkinder drei Jahre beim Übergang von der Grundschule zu weiterführenden Schulen begleiten. Der Schwerpunkt der Förderung liegt im Bereich der mündlichen und schriftlichen Sprachproduktion und des Verstehens von Texten in unterschiedlichen Fächern. Wie man heute weiß, scheitert die Bearbeitung mathematischer Textaufgaben oft an semantischen, d.h. sprachlichen Problemen.

    Seit drei Jahren verfügt die Universität über die Forschungs- und Kontaktstelle Mehrsprachigkeit, ins Leben gerufen durch eine Zielvereinbarung zwischen der Philosophischen Fakultät und dem Rektorat. Auslöser hierfür war die steigende Nachfrage sprachwissenschaftlicher Expertise für den Umgang mit gesellschafts- und bildungspolitischen Herausforderungen der Mehrsprachigkeit. Mannheimer Sprachwissenschaftler befassen sich seit langem mit der Erforschung des Sprachkontakts, der Mehrsprachigkeit und des Spracherwerbs und bemühen sich nun verstärkt um Wissenstransfer in die Praxis. Sie beraten städtische und schulische Einrichtungen sowie den Beirat der Landesstiftung, stellen ihre Forschungsergebnisse in öffentlichen Vorträgen vor und entwickeln konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Bildungschancen von Migrantenkindern.

    In einem ersten Schritt wurden Weiterbildungsveranstaltungen und Supervisionsangebote für Erzieher und Lehrer entwickelt, die in das Programm von Jugend- und Schulämtern Eingang gefunden haben und in ganz Baden-Württemberg nachgefragt werden. Darüber hinaus wurden mehrere Förderkonzepte für den Erwerb des Deutschen als Zweitsprache entwickelt und pilotiert. In einem von Prof. Rosemarie Tracy konzipierten Immersionsprogramm wurden in mehreren Mannheimer Kindertagesstätten ein Jahr lang drei- bis vierjährige Migrantenkinder ohne Deutschkenntnisse mit Hilfe von Studierenden gefördert. In einer zweiten Initiative wurde in enger Kooperation mit Dr. Inken Keim (IDS Mannheim) an vier Mannheimer Grundschulen ein Förderprojekt für Erstklässler mit Migrationshintergund ins Leben gerufen.

    "Mit Hilfe von Studierenden können wir vielen Migrantenkindern den Weg zu einer bessern Bildung ermöglichen", erklärt Prof. Dr. Rosemarie Tracy vom Anglistischen Seminar. Durch die Reform deutscher Bildungssysteme zeichnen sich viel versprechende neue Tätigkeitsfelder für Geisteswissenschaftler ab, insbesondere, wenn sie selbst mehrsprachig sind.

    Weitere Informationen:
    Universität Mannheim
    Anglistisches Seminar
    Koordinator der Forschungs- und Kontaktstelle
    Vytautas Lemke
    Schloss
    68131 Mannheim
    Telefon +49 / 06 21 / 1 81-23 37 (Sekretariat)
    Telefax +49 / 06 21 / 1 81- 23 36
    E-Mail: vlemke@rumms.uni-mannheim.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Sprache / Literatur
    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).