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30.09.2004 12:55

Symposium: Fortschritte der Plastischen Chirurgie

Dr. Arnd Schweitzer Stabsstelle Kommunikation
Medizinische Hochschule Hannover

    Abteilung im Klinikum Hannover Oststadt und der MHH feiert 30-jähriges Bestehen

    Unter dem Titel "Fortschritte der Plastischen Chirurgie" feiert die Abteilung Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie des Klinikums Hannover Oststadt und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) am 1. Oktober 2004 ihr 30-jähriges Bestehen mit einem großen Symposium. Eingeladen sind neben ehemaligen Abteilungsleitern auch zahlreiche auf diesem Fachgebiet international anerkannte Experten. Abteilungsdirektor Professor Dr. Peter M. Vogt und weitere Referenten blicken in ihren Vorträgen auf die Erfolge der plastischen Chirurgie in den vergangenen drei Jahrzehnten zurück, beleuchten aber auch aktuelle Verfahren wie die moderne Verbrennungschirurgie oder Tissue engineering.

    Eine Chronik

    1974
    Gründung der Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie im Klinikum Hannover Oststadt, die Abteilung gehört zur Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), erster Direktor ist Professor Dr. Heinz Edzard Köhnlein. Schwerpunkte sind Tumoroperationen des Gesichtes, Korrekturen angeborener Fehlbildungen sowie handchirurgische und ästhetisch-chirurgische Operationen.

    bis 1978
    Die Plastische Chirurgie kämpft um ihre Anerkennung als Subspezialität und wird 1978 von der Bundesärztekammer als ein eigenes Teilgebiet anerkannt.

    1979
    Professor Dr. Heinz Edzard Köhnlein verlässt die Klinik, sie wird von zwei Oberärzten kommissarisch geleitet. In diese Zeit fällt auch die Eröffnung der lang ersehnten Poliklinik und der Intensivstation für Schwerbrand-verletzte, inzwischen stehen drei Operationssäle zur Verfügung.

    Anschließend wird Professor Dr. Alfred Berger zunächst zum kommissarischen Leiter und zwei Jahre später zum Direktor der Abteilung berufen. Die Klinik erweitert in den folgenden Jahren ihr Spektrum um die Mikrochirurgie der peripheren Nerven sowie der Blutgefäße; zudem wird ein Replantationszentrum aufgebaut, dessen Einzugsgebiet bald weit über Niedersachsen hinausreicht. Das Behandlungs-spektrum der Abteilung erweitert sich unter Professor Bergers Leitung auf alle Körperregionen.

    2001
    Neuer Chefarzt wird am 1. Juni 2001 Professor Dr. Peter M. Vogt.

    Geschichte der Plastischen Chirurgie

    Die Ursprünge der Plastischen Chirurgie gehen auf die Anfänge der Medizin an sich zurück. Ägyptische Chirurgen haben bereits zurzeit der 18. Dynastie, um 1350 vor Christus, die Wiederherstellungschirurgie des Gesichtes vorgenommen. Mit Gaspare Tagliacozzi (1546 bis 1599) hält während der Renaissance die Plastische Chirurgie Einzug in Europa. Mitte des 19. Jahrhunderts galt die Aufmerksamkeit vor allem den Rekonstruktionen: Mehrere Veröffentlichungen befassten sich mit Nasenplastik, Augenlidplastik, Hasenscharten, Lippenplastik, Wangenplastik, Lidumstülpung und Dammplastik. Hinzu kamen erste erfolgreiche Hautverpflanzungen. Durch erste Verfahren der Betäubung und Narkose eröffneten sich auch für die Plastische Chirurgie weitere neue Möglichkeiten. 1907 entwickelte Hippolyte Morestin eine der ersten Methoden zur Verkleinerung bei vergrößerten Brustdrüsen. Die Plastische Chirurgie entwickelte sich stetig weiter. Heute stehen vielfach mikrochirurgische Techniken im Vordergrund. Spezielle Operationsmikroskope ermöglichen Rekonstruktionen und Transplantate von Nerven und Gefäßen im Millimeterbereich. Dies macht auch das Wiederannähen (die Replantation) abgetrennter Gliedmaße immer erfolgreicher. Beispielsweise werden zur Rekonstruktion einer komplexen Handverletzung Zehen als Daumenersatz umgesetzt und abgetrennte Hände erfolgreich replantiert.

    Die Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie heute

    Schwerpunkte von Professor Vogt sind die mikrochirurgische Rekonstruktion der Gliedmaßen und der weiblichen Brust. Gleichzeitig entwickelt er mit seinem Team Weichteilplastiken weiter und befasst sich mit bösartigen Gliedmaßentumoren, bei denen die Extremitäten erhalten bleiben sollen. Auch bei anderen Krebserkrankungen oder ausgedehnten Verletzungen kommt die Plastische Chirurgie zum Einsatz. Schließlich wendet er endoskopische Methoden in der Handchirurgie an oder neue Verfahren aus der Ultraschall- und Lasertechnik. In der Forschung setzt sein Team auf die regenerative Therapie mit den Schwerpunkten Gewebezüchtung, Gentherapie und Einsatz von peripheren adulten Stammzellen. Erste Erfolge der Grundlagenforschung finden sich bereits auf dem Gebiet der Sehnenzüchtung, Onkologie und Transplantationsforschung. "Unsere Abteilung im Klinikum Oststadt Hannover und der MHH stellt damit eine der am breitesten orientierten und spezialisiertesten Zentren für Plastische Chirurgie in Deutschland dar", sagt Professor Vogt.

    Die Abteilung in Zahlen (6/2001 bis 9/2004)

    Stationäre Patienten 6.018
    Ambulante Patienten 28.000
    Patienten auf der Verbrennungs-Intensivstation 293
    Replantationen 60
    Plexus-brachialis-Operationen 35
    Mikrochirurgische Lappentransfer-Eingriffe 130

    Weitere Informationen gibt gern Professor Dr. Peter M. Vogt, Abteilung Plastische, Hand- und Wiederherstellungs-chirurgie, Klinikum Hannover Oststadt und MHH, Telefon: (0511) 532-3423, E-Mail: phw.oststadt@klinikum-hannover.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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