Dr. Hans-Jürgen Schmidt, ehemals Airbus Deutschland, Hamburg, wurde von der internationalen Jury als geeigneter und würdiger Preisträger ausgewählt. Das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit LBF in Darmstadt verleiht diesen Preis zu Ehren seines Mitbegründers Ernst Gaßner anlässlich der VDI-Tagung "Berechnung und Simulation im Fahrzeugbau" in Würzburg.
Professor Dr. Ernst Gaßner (1908-1988) lebte und forschte in Darmstadt. In den 30er Jahren prägte er den Begriff "Betriebsfestigkeit". Sein Wissen und seine Tätigkeit haben maßgeblich dazu beigetragen, die Lebensdauer industrieller Produkte zu verbessern.
Die internationale Jury hat mehrere Kriterien für die Auswahl des Preisträgers festgelegt, die Dr. Hans-Jürgen Schmidt, ehemaliger Leiter der Abteilung Betriebsfestigkeit und der transnationalen Einheit zur Entwicklung von Metall-Auslegungs-Prinzipien und Definition der Airbus-Strategie, von allen Kandidaten am zutreffendsten erfüllte:
- Umsetzung der Gaßner'schen Ideen in die Praxis,
- wissenschaftlicher Hintergrund,
- internationales Renommee und
- noch voll in beruflicher Verantwortung.
Professor Cetin Morris Sonsino vom Fraunhofer LBF überreichte in Vertretung des Institutsleiters Holger Hanselka die mit 5.000 Euro dotierte Ehrung am 29. September bei der Eröffnung der VDI-Tagung "Berechnung und Simulation im Fahrzeugbau" in Würzburg zum zweiten mal.
Die Verdienste des Preisträgers im Gaßner'schen Sinne:
Hans-Jürgen Schmidt studierte in Aachen Flugzeugbau. Nach dem Abschluss als Diplom-Ingenieur begann er seine berufliche Tätigkeit beim Hamburger Flugzeugbau (heute Airbus) in Hamburg in der Abteilung Betriebsfestigkeit. Dort lernte er im Rahmen eines Projekte zum Höhenleitwerk Professor Gaßner persönlich kennen.
Bei Airbus war er mit allen Entwicklungs-, Nachweis- und Zulassungs-Aktivitäten auf dem Gebiet der Betriebsfestigkeit befasst. Als Leiter der Abteilung Betriebsfestigkeit und Koordinator aller so genannten Aging Aircraft Aktivitäten (d.h. für alternde Flugzeuge) ist die Betriebsfestigkeit sein großer Wirkungskreis.
Schmidt wirkte in verschiedenen internationalen Arbeitsgruppen, u.a. als Vorsitzender des internationalen Industrie-Komitees für multiple Ermüdungsschäden. Er managte die Rumpf-Aktivitäten des EU-Projektes TANGO und er engagierte sich für Materialien und Strukturtechnologien immer mit dem Ziel: Betriebsfeste Auslegung, Erhöhung der Lebensdauer bei gleichzeitiger Realisierung des Leichtbaus.
Diese Umsetzungen von Gaßner'schen Ideen während der Tätigkeit von Hans-Jürgen Schmidt waren für seine Auswahl als Preisträger von Bedeutung. Als Höhepunkte seines Wirkens bei Airbus können hier genannt werden:
- Unter seiner Verantwortung wurden neue Vorschriften entwickelt um die Lufttüchtigkeit der alternden Flotten sicherzustellen,
- Entwicklung von Analyseprogrammen zu Ermittlung der Anrisslebensdauer, des Rissfortschritts und der Restfestigkeit bei Differential- und Integralbauweise,
- Entwicklung der Versuchskonzepte und der Belastungsprogramme für Airbus-Großzellen-Ermüdungsversuchen in enger Kooperation mit verschiedenen Instituten wie zum Beispiel für den Airbus A380 dynamischen Bruchzellenversuch in Dresden,
- Dr. Hans-Jürgen Schmidt zeichnet sich darüber hinaus als Förderer der Betriebsfestigkeit aus.
Vita Dr. Hans-Jürgen Schmidt
1942 in Kohlfurt/Schlesien, geboren, studierte er in Aachen Flugzeugbau. Nach seinem Abschluss als Diplom-Ingenieur im Jahre 1965 begann er seine berufliche Tätigkeit beim Hamburger Flugzeugbau (heute Airbus) in Hamburg in der Abteilung Betriebsfestigkeit.
Seit 1969 ist er mit allen Airbus Entwicklungs-, Nachweis- und Zulassungs-Aktivitäten auf dem Gebiet der Betriebsfestigkeit befasst. Im Jahre 1978 übernahm er die Leitung der Abteilung Betriebsfestigkeit.
Im Jahre 1988 wurde er als Koordinator aller s.g. Aging Aircraft Aktivitäten (d.h. für alternde Flugzeuge) benannt. Er war Mitglied verschiedener internationaler Arbeitsgruppen auf diesem Gebiet und Vorsitzender des internationalen Industrie-Komitees für multiple Ermüdungsschäden. Er gehörte der internationalen Arbeitsgruppe zur Harmonisierung der US-amerikanischen und europäischen Vorschriften auf dem Strukturgebiet an.
Seit 2001 war er zusätzlich zu der Tätigkeit als Abteilungsleiter Betriebsfestigkeit auch Leiter einer transnationalen Einheit zur Entwicklung von Metall-Auslegungs-Prinzipien und Definition der Airbus-Strategie, die er nach dem Zusammenschluss der nationalen Airbus-Firmen zu einer internationalen Firma neu aufgebaut hat.
Im Jahre 2003 promovierte er an der Akademie der Wissenschaften, Institut für Maschinenwesen in Moskau.
Im Oktober 2003 schied er von Airbus aus und ist seit April 2004 als Berater der Firma AeroStruc - Aeronautical Engineering weiterhin in der Luftfahrt tätig.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Maschinenbau, Verkehr / Transport, Werkstoffwissenschaften
überregional
Personalia, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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