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01.10.2004 10:12

Naturathlon wirbt für Naturlandschaften im Osten

Franz August Emde Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesamt für Naturschutz

    Tag der Deutschen Einheit krönt Naturathlon-Finale
    BfN-Präsident Hartmut Vogtmann:
    · Naturathlon wirbt für Naturlandschaften im Osten
    · Deutschland ist durch ökologisches Tafelsilber reicher geworden

    Bonn,1. Oktober 2004: Am Tag der Deutschen Einheit endet das größte Natursport-Ereignis diesen Jahres auf der Insel Rügen. In direkter Nähe der Nationalparke Vorpommersche Boddenlandschaft und Jasmund werden die 25 Natursportler am Sonntag ihr Ziel Kap Arkona erreichen. Ihre Erlebnisreise führte sie durch 41 Natur- und Nationalparke in zehn Bundesländern von Bayern bis Mecklenburg-Vorpommern.

    "Den Abschluss des Naturathlons haben wir sehr bewusst auf den Tag der Deutschen Einheit und auf die Insel Rügen gelegt", sagte der Präsident des Bundesamtes für Naturschutz, Professor Dr. Hartmut Vogtmann. "Heute eine Selbstverständlichkeit, wäre eine solche Tour von Berchtesgaden bis Arkona noch vor 15 Jahren unmöglich gewesen. Wenn heute tausende Menschen das Kernteam der Sportler abschnittsweise auf den einzelnen Etappen begleitet haben, zeugt das nicht nur vom gewachsenen öffentlichen Interesse an Natur und Landschaft, sondern es dokumentiert auch einen bedeutenden Streckenabschnitt im Prozess der deutschen Einheit."

    "Die Naturschutzgebiete Ostdeutschlands sind nicht nur grüne Juwelen in einer Industrielandschaft Mitteleuropas. Sie sind zugleich auch Publikumsmagneten und wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Regionen. Die Beliebtheit der Naturgebiete steigt. Und mit einem sanften Tourismus und naturverträglichen Sportangeboten gelingt es, den Menschen die Einzigartigkeit der Naturgebiete nahe zu bringen, ohne die Landschaft zu zerstören und die Artenvielfalt zu gefährden," so Hartmut Vogtmann.

    Kurz vor dem Ende der Naturathlon-Erlebnisreise vom Watzmann bis zum Kap Arkona zog der BfN-Präsident Bilanz: "Der Naturathlon hat nicht nur vor Augen geführt, über welchen Naturreichtum das wiedervereinte Deutschland verfügt. Der Naturathlon hat auch gezeigt, wie Menschen diese Natur genießen können. Die 25 Naturathleten beweisen, dass Natur und Landschaft sportlich erlebt werden können, ohne dass sie geschädigt werden."

    Die regionale und überregionale Berichterstattung in Presse, Hörfunk und Fernsehen erreichte mehr als 25 Millionen Menschen. Vogtmann zeigte sich auch äußerst erfreut darüber, dass mit dem Projekt neue Allianzen für den Naturschutz geschlossen worden seien. Vielerorts habe der Naturathlon Sportler und Naturschützer an einen Tisch geholt und so einen Diskussionsprozess in Gang gesetzt, der das Ereignis als solches überdauern werde.

    Hintergrund: Wiedervereinigung und Naturschutz
    Gleich nach der Wende im November 1989 begann eine enge Zusammenarbeit von ost- und westdeutschen Naturschützern. In den wenigen Monaten bis zur Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 wurden die wichtigsten Naturräume Ostdeutschlands als Nationalpark, Biosphärenreservat oder Naturpark unter Schutz gestellt und so für kommende Generationen bewahrt. 789 Naturschutzgebiete, 402 Landschaftsschutzgebiete und 9100 Naturdenkmale wurden in das gemeinsame Deutschland eingebracht. Ein besonderes Geschenk zur Wiedervereinigung waren fünf Nationalparke, sechs Biosphärenreservate und drei Naturparke - das "Tafelsilber der deutschen Einheit", wie der damalige Bundesumweltminister Töpfer es nannte.
    Vor allem dem damals stellvertretenden Umweltminister Dr. Michael Succow ist es zu verdanken, dass auf der letzten Ministerratssitzung am 12. September 1990 insgesamt 4,5 Prozent der damaligen DDR-Landesfläche unter Naturschutz gestellt wurden. In Verbindung mit den Flächen der ehemaligen innerdeutschen Grenze zieht sich anstelle eines Eisernen Vorhangs nun ein grünes Band durch Deutschland und Europa.

    Mit viel Idealismus konnten diese einzigartigen Lebensräume sichergestellt und einem naturverträglichen Tourismus geöffnet werden. Zugleich unterstützt der Bund die neuen Bundesländer mit beträchtlichen Mitteln, um das reiche Naturerbe des Ostens nachhaltig zu schützen. So fördert das Bundesamt für Naturschutz derzeit 14 Naturschutz-Großprojekte gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung und 14 Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben in den neuen Ländern und es betreibt zwei eigene Außenstellen im Osten: eine auf der Insel Vilm bei Rügen und eine in Leipzig.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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