Auf dem 12. Weltkongress für Biomedizinische Alkoholforschung (ISBRA) in Mannheim wurden heute neue Ergebnisse der funktionellen Bildgebung vorgestellt, die darauf hindeuten, dass das Risiko wieder mit dem Trinken anzufangen umso höher ist, je stärker bestimmte Hirnregionen während der Präsentation von Bilder mit alkoholhaltigen Getränken aktiviert werden.
Seit wenigen Jahren stehen der Hirnforschung mit dem funktionellen Kernspin (fMRI) und der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) Untersuchungsmethoden zur Verfügung, die es ermöglichen, dem Gehirn quasi beim Wahrnehmen, Denken, Fühlen und Wollen zu zusehen. Im Bereich der Alkoholabhängigkeit werden diese Techniken genutzt, um zu untersuchen warum Menschen mit Alkoholabhängigkeit wieder mit dem Trinken anfangen, obwohl sie abstinent bleiben möchten. Ein bekannter Mechanismus ist, dass Reize, die in der Vergangenheit mit dem Konsum von Alkohol verbunden waren, wie z. B. der Anblick der Stammkneipe, in der Abstinenz ein starkes Verlangen nach Alkohol oder auch automatisiertes Trinkverhalten auslösen können.
Auf dem 12. Weltkongress für Biomedizinische Alkoholforschung (ISBRA) in Mannheim stellte heute Hugh Myrick von der University of South Carolina/USA eine Untersuchung vor, die gezeigt hat, dass das Betrachten von Bildern mit alkoholhaltigen Getränken bei Alkoholabhängigen im fMRI und PET zu vermehrter Aktivität in Hirnarealen führt, die für die Motivation zuständig sind. Michael Smolka vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim präsentierte eine weitere Untersuchung, die zeigt dass das Risiko wieder mit dem Trinken anzufangen umso höher ist, je stärker dieses motivationale System durch das Anschauen von Bilder mit alkoholhaltigen Getränken aktiviert wurde. Ergebnisse einer Studie von Andreas Heinz von der Charité Berlin deuten darauf hin hindeutet, dass ein starkes Verlangen nach Alkohol und eine starke Aktivierung der Motivationszentren mit einer Störung im Stoffwechsel des Neurotransmitters Dopamin zusammenhängen.
Dr. Marina Martini,
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim
Fon: 0621/1703-1301, -1302; Fax: 0621/1703-1305
E-Mail: martini@zi-mannheim.de
http://www.zi-mannheim.de
http://www.isbra2004.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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