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01.10.2004 11:52

Wissenschaftliche Studie der Universität Münster zum bürgerschaftlichen Engagement vorgestellt

Ralf-Michael Weimar Referat "Presse und Kommunikation"
Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie NRW

    Kraft: Gemeinnützige Organisationen sind Rückgrat des Gemeinwesens - Studie belegt Vielfalt der Vereine und hohes Engagement der Bürger

    NRW-Wissenschaftsministerin Hannelore Kraft besuchte heute im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche des Bürgerschaftlichen Engagements den Forschungsschwerpunkt Dritter Sektor an der Universität Münster. Gemeinsam mit der Leiterin des Schwerpunkts, Professorin Dr. Annette Zimmer, stellte sie die von Land und Hochschule finanzierte Studie über "Vereine in Münster" vor. Kraft: "Gemeinnützige Organisationen sind das Rückgrat unseres Gemeinwesens. Jeder zweite Bundesbürger ist Mitglied einer gemeinnützigen Organisation und engagiert sich ehrenamtlich im so genannten Dritten Sektor, dem Bereich zwischen Markt und Staat. In diesem für die Gesellschaft so bedeutenden Themenfeld liegt nun mit der Studie eine der umfassendsten Untersuchungen einer lokalen Vereinslandschaft vor. Allein die Zahl von mehr als 2000 in Münster tätigen Vereinen belegt, welches Potential an ehrenamtlichem Engagement in Nordrhein-Westfalen vorhanden ist."

    Der Forschungsschwerpunkt Dritter Sektor wird vom Wissenschaftsministerium seit 2001 mit insgesamt über 200.000 Euro gefördert. Ein Projekt ist die von Professorin Zimmer und ihren Mitarbeitern erarbeitete Studie "Vereine in Münster". Sie zeigt, dass Münster von einer Vielzahl und Vielfalt von Vereinen geprägt ist. "Dass bei der Vielfalt der Tätigkeitsfelder der Einzelbereich Bildung und Forschung mit einem Anteil von 15 Prozent an der Spitze liegt und gerade die Zahl der Fördervereine im Schul- und Hochschulbereich zunimmt, freut mich besonders", so Kraft weiter. "Obwohl das freiwillige und gemeinnützige Engagement gesamtgesellschaftlich nicht zurückgeht, bereitet mir allerdings die Erkenntnis Sorge, dass die Gewinnung von engagiertem und qualifiziertem Nachwuchs den Vereinen sehr schwer fällt."

    Professorin Zimmer hob diesen Aspekt als ein Ergebnis der Studie hervor: "Gerade die klassischen Mitgliedervereine wie Sportvereine klagen über die Probleme, Freiwillige und Ehrenamtliche zu gewinnen." Eine neue Erkenntnis sei auch, dass sich viele neu gegründete Vereine wie zum Beispiel die Fördervereine nicht als klassische Mitgliederorganisationen verstehen und eher punktuelle, meist finanzielle Unterstützung für die geförderte Institution leisten. "Andererseits bedeutet eine zunehmende Zahl von kleinen, vielfach stark selbsthilfeorientierten Vereinen, dass auch für Menschen mit sehr speziellen Bedürfnissen, Interessen und Erwartungen Integrations- und Hilfsangebote in Form von Vereinen vorhanden sind", resümierte die Forscherin.

    Die Bedeutung, die das Land der Forschungsarbeit der Universität Münster im Bereich des Dritten Sektors, aber auch den Belangen des wissenschaftlichen Nachwuchses beimisst, unterstreicht die Einrichtung der Nachwuchsforschergruppe mit dem Thema "Europäische Zivilgesellschaft und Multilevel Governance". Der Landtag hatte für die Einrichtung von insgesamt zehn neuen Nachwuchsforschergruppen zusätzlich 2 Millionen Euro jährlich bereitgestellt.

    Abschließend ließ sich Ministerin Kraft über den zur Zeit an der Universität Münster in Zusammenarbeit mit der Stiftung Westfalen-Initiative entwickelten Master-Studiengang "Nonprofit-Management und Governance" informieren, ein interdisziplinär angelegter universitärer Studiengang zur Ausbildung von haupt- und ehrenamtlichen Führungskräften in gemeinnützigen Organisationen. "Auch das unterstreicht, dass bei allen Aktivitäten der Universität Münster im Bereich der Erforschung des Dritten Sektors auch der Praxisbezug außerordentlich stark ausgeprägt ist", fasste Kraft ihre Eindrücke zusammen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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