Die Einführung sog. Anticraving Medikamente wie z. B. Acamprosat verdoppelt die Chance bei Alkoholikern abstinent zu bleiben. Nachdem Acamprosat seit rund zehn Jahren in Europa verordnet wird, wurde es jetzt auch in den USA zugelassen. Dort hat sich für die gleiche Problematik ein zweites Medikament, Naltrexon, bewährt. Das Problem bei beiden Medikamenten ist jedoch die häufig fehlende Compliance auf Seiten der Patienten. Viele setzen nach kurzfristiger Einnahme die Medikation ab, so dass kein dauerhafter Effekt erzielt werden kann. Neue Medikamentenanwendungen, die heute auf dem 12. Weltkongress für Biomedizinische Alkoholforschung (ISBRA 2004) vorgestellt wurden, könnten dies in Zukunft verbessern.
Auf dem 12. Weltkongresses für Biomedizinische Alkoholforschung in Mannheim stellte Bernard Silverman aus Cambridge/UDA heute erstmals eine Untersuchung mit der Depotform von Naltrexon vor. In der doppelblinden und randomisierten Studie konnte gezeigt werden, dass die Depotform von Naltrexon eine sichere Wirkung über einen Monat hinweg erzielt. Die Nebenwirkungen waren unbedenklich und entsprachen den von der anderen Darreichungsform bekannten (z. B. anfängliche Übelkeit).
Mit dieser Weiterentwicklung könnte vielen Alkoholabhängigen geholfen werden, da die Einnahme von Anticraving-Medikamenten durchaus schwankend ist und eine einmalige Gabe Vorteile bzgl. der Compliance bietet.
Dr. Marina Martini,
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim
Fon: 0621/1703-1301, -1302; Fax: 0621/1703-1305
E-Mail: martini@zi-mannheim.de
http://www.zi-mannheim.de
http://www.isbra2004.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
Deutsch
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