idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
05.10.2004 12:06

Moderne Sozialforschung und die wilde Dreizehn

Frank Seiss Öffentlichkeitsarbeit
ISF München - Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V.

    Gemeinsamer Auftritt unabhängiger Münchner Institute beim Soziologiekongress

    Auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie treffen sich in der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität vom 4.-8. Oktober die Einrichtungen der Sozialforschung: die Lehrstühle der Hochschulen, die Institute der Länder und der Verbände, Leibniz und Fraunhofer. Doch die soziologische Landschaft ist vielgestaltig: Allein in München gibt es weit mehr als ein Dutzend unabhängige Institute für Sozialforschung und Sozialberatung. Unabhängig in dem Sinn, dass hinter ihnen weder Vater Staat noch eine Muttergesellschaft steht und sie sich somit ohne "Rückenstütze" am Markt zu behaupten haben. Dreizehn von ihnen präsentieren sich auf dem Soziologiekongress mit einem gemeinsamen Faltblatt und einem gemeinsamen Stand - eine Form der Kooperation, die auch in der Wissenschaft Seltenheitswert hat.

    Trotz aller Unterschiede, was zum Beispiel Themen, Auftraggeber, Größe und Geschichte angeht, haben die unabhängigen Sozialforschungs- und -beratungsinstitute einiges gemeinsam:

    Wie Wissenschaft praktisch werden kann: finanzier- und begründbar, mitteil- und umsetzbar, diese Frage stellt sich für sie in jedem Projekt wieder neu. So erarbeiten sie permanent neue, innovative Lösungen des "Theorie-Praxis-Problems".

    Sie arbeiten selbstorganisiert, flexibel und vernetzt. Besonders das Knüpfen von Netzwerken, die stets neu zu etablierende und weiterzuentwickelnde Zusammenarbeit über Disziplin- und Staatsgrenzen gehört zu ihren ständigen Herausforderungen: Sie müssen Kooperationsprofis sein.

    Ohne dass sie dafür eigentlich zuständig wären und honoriert würden, leisten sie Erhebliches im Bereich der wissenschaftlichen Ausbildung: Sie führen viele NachwuchswissenschaftlerInnen in die Praxis der empirischen Forschung und Beratung ein, schaffen und erhalten Arbeitsplätze, die für die Weiterqualifizierung (Promotion usw.) benötigt werden, und aus ihren Reihen gehen nicht wenige ProfessorInnen hervor.

    Kurz: In vieler Hinsicht sind die unabhängigen Institute der Traum moderner Forschungspolitik. Freilich nicht nur durch ihre Leistungen und Organisationsformen. Denn die Kehrseite bildet die Tatsache, dass der Fortbestand der Einrichtung nie als gesichert angesehen werden kann: Seit zehn, zwanzig, dreißig, ja vierzig Jahren leben die Institute in diesem prekären Zustand. Auch diese belastende Seite gehört mit zum Gesamtbild.

    Soviel zur Zeit auch öffentlich über eine Neukonzeption der Forschungslandschaft geredet wird, der Typ des kleinen, unabhängigen Instituts spielt weder in der Bestandsaufnahme der Ist-Situation noch in den Zielbestimmungen eine wirkliche Rolle - obwohl doch hier vieles längst Realität ist, worüber anderswo nur spekuliert wird. Der gemeinsame Auftritt der Dreizehn soll helfen, ihre Leistungen besser ins Licht zu rücken und der Zukunftsdiskussion neue Anstöße zu geben.

    Eine gemeinsame Präsentation selbstständiger, untereinander durchaus auch konkurrierender Einrichtungen - das ist heute (noch?) keine Selbstverständlichkeit, in der Wissenschaft ebenso wie in der Wirtschaft. "Dreizehn bei Tisch" können Sie von Dienstagmorgen bis Freitagmittag an ihrem Stand in der Thomas-Mann-Halle der Ludwig-Maximilians-Universität antreffen. Das beiliegende Faltblatt gibt nähere Auskunft über die einzelnen Institute und ihre Arbeitsschwerpunkte.

    Die dreizehn Institute in alphabetischer Reihenfolge: AgaS (Arbeitsgemeinschaft für angewandte Sozialforschung), Anstiftung - gemeinnützige Forschungsgesellschaft, GAB (Gesellschaft für Ausbildungsforschung und Berufsentwicklung), GFS (Gruppe für sozialwissenschaftliche Forschung), IMU (Institut für Medienforschung und Urbanistik), IPP (Institut für Praxisforschung und Projektberatung), ISF München (Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung), MISS (Munich Institute for Social Science), MPS (Münchener Projektgruppe für Sozialforschung), Schäuble Institut für Sozialforschung, SIM (Sozialwissenschaftliches Institut München), SINE (Süddeut-sches Institut für empirische Sozialforschung), Stiftung Interkultur.

    Ein Auszug aus der Vielfalt von Forschungs- und Beratungsthemen und Instrumenten: Arbeitsanalysen, Armutsbericht, Berufsbildung, Bürgerbefragung, Coaching, Evaluationen, Gender Mainstreaming, interkulturelles Leben, Internationalisierung, Interessenvertretung, Nachhaltigkeit, Projektmanagement, regionales Wirtschaften, Umweltkommunikation, Wissensmanagement ... das Faltblatt zeigt, dass es sich hier nur um einen kleinen Ausschnitt handelt.

    Haben Sie zusätzliche Fragen, benötigen Sie weiteres Material usw.? Dann können Sie sich jederzeit an Frank Seiß, frank.seiss@isf-muenchen.de wenden.


    Weitere Informationen:

    http://www.isf-muenchen.de/pdf/Flyerunabhaengige.pdf


    Bilder

    Gruppenbild mit Oberbürgermeister Ude: Die unabhängigen Institute
    Gruppenbild mit Oberbürgermeister Ude: Die unabhängigen Institute

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Gruppenbild mit Oberbürgermeister Ude: Die unabhängigen Institute


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).