idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
05.10.2004 13:10

Historische Stätten der Chemie: Erinnerung an Clemens Alexander Winkler

Dr. Renate Hoer Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

    Vor hundert Jahren, am 8. Oktober 1904, starb einer der großen Chemiker Deutschlands, der Entdecker des Germaniums, der Wegbereiter der Rauchgasentgiftung und einer wirtschaftlichen Schwefelsäureherstellung, der erfolgreiche Forscher auf anorganisch-analytischem Gebiet und international aufgeschlossene Hochschullehrer: Clemens Alexander Winkler. Seine Forschungsstätte an der damaligen königlich-sächsischen Bergakademie Freiberg, jetzt Technische Universität, ziert ab dem 20. Oktober eine Gedenktafel der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), die vierte aus dem Programm "Historische Stätten der Chemie". Ihre Enthüllung findet in feierlichem Rahmen des Winkler-Kolloquiums durch den GDCh-Präsidenten Professor Dr. Henning Hopf statt.

    Mit dem Programm "Historische Stätten der Chemie" würdigt die GDCh Leistungen von geschichtlichem Rang in der Chemie. Als Orte der Erinnerung werden Wirkungsstätten beteiligter Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen ausgezeichnet. Ziel des Programms ist es, die Erinnerung an das kulturelle Erbe der Chemie wach zu halten und die Chemie und ihre historischen Wurzeln stärker in das Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken. Bronzetafeln der GDCh hängen bislang an den Instituten von Herrmann Staudinger (Freiburg), Fritz Straßmann (Mainz, Gedenken auch an Lise Meitner und Otto Hahn) und Justus v. Liebig (Gießen).

    Die neue Gedenktafel am alten chemischen Laboratorium Winklers, in dem er von 1873 bis 1902 forschte, lehrte und wohnte, trägt die Inschrift: "Clemens Winkler führte hier bahnbrechende Arbeiten auf den Gebieten der anorganischen, der analytischen und der technischen Chemie durch. Die von ihm entwickelten Verfahren zur Rauchgasentschwefelung machten ihn zum Vorreiter der modernen Umweltschutztechnologien. Am 6. Februar 1886 entdeckte er hier das Germanium, wodurch der Beweis für die Richtigkeit des periodischen Systems der Elemente erbracht wurde. Der russische Gelehrte Dmitri Mendeleev war 1894 Gast in diesem Haus."

    Am 20. und 21. Oktober würdigen die GDCh und TU Bergakademie Freiberg im Winkler-Kolloquium 2004 das Schaffen des großen Chemikers. Die Veranstaltung wird vom Rektor der Universität und vom GDCh-Präsidenten eröffnet, Grußworte sprechen der Sächsische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst und die Oberbürgermeisterin der Stadt Freiberg. Zu den wissenschaftlichen Vortragenden zählen Professor Dr. Fritz Vahrenholt, REpower Systems, ("Was kommt nach dem Öl?"), Professor Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, MdB, ("Was könnte das Äquivalent des Chemie- und Autobooms des frühen 20. Jahrhunderts sein?") und weitere namhafte Vertreter aus Industrie, Hochschule und anderen Forschungsinstitutionen. Bekannt gegeben und gewürdigt wird auch der diesjährige Preisträger der Clemens-Winkler-Medaille, Professor Dr. Klaus G. Heumann, Universität Mainz. Die GDCh-Fachgruppe Analytische Chemie vergibt diese Auszeichnung in Anerkennung eines jahrelangen, erfolgreichen Einsatzes für die Weiterentwicklung und Förderung der analytischen Chemie. Heumann ist der fünfte Preisträger. Überreicht wird ihm die Medaille auf der ANAKON 2005.

    Clemens Winkler wurde 1838 in Freiberg geboren, wo er auch studierte. 1859 fand er Anstellung beim Sächsischen Blaufarbenwerks-Konsortium und promovierte während seiner Industrietätigkeit 1864 an der Universität Leipzig. 1873 wurde er als Professor für Chemie an die Bergakademie Freiberg berufen. Weitere Rufe nach Dresden, Leipzig, Berlin und Göttingen lehnte er ab. Seine letzte Vorlesung gab er 1902. Zwei Jahre später, 66-jährig, starb er in Dresden. Eine neue zwölfseitige Broschüre bringt der Öffentlichkeit Winklers wissenschaftliches Werk näher und stellt die Tragweite seiner Arbeiten im aktuellen Kontext dar. Sie kann kostenfrei bezogen werden über die GDCh-Geschäftstelle, Postfach 90 09 40, Tel. 069/7917-580, Fax: 069/7917-656, E-Mail: r.kiessling@gdch.de.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Geschichte / Archäologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).