idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
20.01.1999 21:17

Neue Ausstellung im Universitätsmuseum

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Vom 22. Januar bis zum 31. März 1999: Ausstellung über Leben und Werk des Arztes und Botanikers Jacob Theodor - Bedeutender pfälzischer Mediziner und Botaniker des 16. Jahrhunderts

    Das Universitätsmuseum (im Gebäude der Alten Universität, Grabengasse 1, 69117 Heidelberg) zeigt im Rahmen der Wechselausstellungen im Foyer in der Zeit vom 22. Januar bis zum 31. März 1999 eine Ausstellung über Leben und Werk des Arztes und Botanikers Jacob Theodor.

    Tabernaemontanus - wie er sich später auch nannte - wurde um 1522 als Jacob Ditter/Diether (Theodor) im heutigen Bergzabern geboren, erhielt seine Schulausbildung in Straßburg und entdeckte schon früh seine Leidenschaft für Kräuter und deren Wirkung. 1538 betätigte er sich als Kräutersammler im Raum Weißenburg im Elsaß, zwei Jahre später absolvierte er ein Medizinstudium in Padua und Montpellier. Nach seiner Rückkehr nach Weißenburg im Jahre 1548 setzte er seine Sammlertätigkeit fort und traf im Jahr darauf erstmals mit dem damals bedeutendsten Botaniker Hieronymus Bock zusammen, der zu diesem Zeitpunkt Leibarzt des Grafen Philipp II. von Nassau-Saarbrücken war. Als 1551/52 die Pest in der Pfalz grassierte, nutzte Theodor das erworbene Wissen zur Behandlung von Kranken. 1553 stellte er ein Buch ("Gewisse Pratick ...") fertig, in dem er seine Erfolge bei der Pestbekämpfung schilderte und therapeutische Ratschläge gab.

    Nach dem Tode des Hieronymus Bock wurde Theodor 1554 kurzzeitig dessen Nachfolger als gräflicher Leibarzt, kehrte aber schon im gleichen Jahr erneut nach Weißenburg zurück, um sich hier als Arzt und Apotheker zu betätigen. Am 26. August 1562 immatrikulierte er sich im Alter von 40 Jahren an der Universität Heidelberg, um das Medizinstudium auch an einer deutschen Universität zu absolvieren, da die im Ausland erworbene Ausbildung in seiner Heimat nicht anerkannt wurde. Als 1563/64 in Heidelberg die Pest ausbrach, brachte Theodor eine aktuelle Pestschrift heraus, in der er seine persönlichen Erfahrungen verarbeitete. Nach weiterer zehnjähriger Wirkungszeit nannte er sich 1573 erstmals offiziell der "Artzney Doctorn". - 1590 starb Theodor in Heidelberg. Die Medizingeschichte wertet ihn (neben Hieronymus Bock) als den bedeutendsten pfälzischen Mediziner und Botaniker des 16. Jahrhunderts.

    Zu den Exponaten der Ausstellung zählen wichtige Dokumente seines Lebens (wie etwa das Heidelberger Matrikelbuch mit dem Immatrikulationsvermerk aus dem Jahre 1562), einige seiner Schriften, darunter sein Lebenswerk, das 1588 veröffentlichte "New Kreuterbuch" und zahlreiche weitere Dokumente aus der Medizingeschichte des 16. Jahrhunderts.

    Rückfragen bitte an:
    Dr. Werner Moritz
    Universitätsarchiv Heidelberg
    Tel. 06221 547540
    archiv@urz.uni-heidelberg.de

    oder:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geschichte / Archäologie, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).