Für ihre Mitarbeit in dem DFG-Forschungsprojekt "Name und Gesellschaft. Personennamen als Indikatoren für sprachliche, ethnische, soziale und kulturelle Gruppenzugehörigkeiten ihrer Träger" wurde den Saarbrücker Germanisten Dr. Christa Jochum-Godglück und Andreas Schorr M.A. zusammen mit Kolleginnen und Kollegen der beteiligten Teilprojekte der Preis der "Henning Kaufmann-Stiftung zur Förderung der deutschen Namenforschung auf sprachgeschichtlicher Grundlage" für das Jahr 2004 zuerkannt.
In dem von Prof. Dr. Wolfgang Haubrichs geleiteten Saarbrücker Teilprojekt beschäftigten sich die beiden Wissenschaftler mit der philologischen Aufarbeitung des Namenmaterials aus Völkerwanderungszeit und Frühmittelalter (3.-8. Jahrhundert).
"Name und Gesellschaft" ist ein interdisziplinäres Projekt unter Beteiligung von Historikern und Philologen der Universitäten Braunschweig, Duisburg, Hamburg, Koblenz-Landau, Paderborn, Regensburg und Saarbrücken sowie assoziiert Bremen, Madgeburg und Paris. Die zentrale Frage ist, ob frühmittelalterliche Personennamen die sprachliche, ethnische, soziale und kulturelle Gruppenzugehörigkeit ihrer Träger anzeigen. Wenn also in Schriftquellen der Zeit ein Amalung, Widukind, Chlodwig, Remigius oder Ursicinus genannt wird, weiß man dann bereits zuverlässig, welcher sozialen und gesellschaftlichen Schicht, welchem Stamm oder welcher Familie sie angehörten? Trugen Adlige grundsätzlich andere, exklusive Namen als zum Beispiel Zinspflichtige und Hörige? Hatten die Franken oder Alemannen andere Personennamen als die Goten? Warum trugen Germanen bisweilen lateinische Namen und warum haben die romanischen Völker so viele germanische Namen aufgenommen?
Diese Fragen beschäftigten auch ein Kolloquium in Mülheim an der Ruhr, an dem mehr als 50 Historiker, Germanisten, Romanisten und Skandinavisten aus Deutschland, England, Italien, Österreich und der Schweiz teilnahmen, und in dessen Rahmen die Preisverleihung stattfand.
Sie haben Fragen? Bitte wenden Sie sich an
Andreas Schorr M.A., Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Lehrstuhl für Deutsche Literatur des Mittelalters und Deutsche Sprachgeschichte
Tel.: (0681) 302 6626
E-Mail: a.schorr@mx.uni-saarland.de
http://www.uni-saarland.de/fak4/fr41/haubrichs/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Sprache / Literatur
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).