Der frühere Inhaber des Lehrstuhls für deutsche und vergleichende Rechtsgeschichte, Kirchenrecht und Zivilrecht an der Universität Würzburg, Prof. Dr. Winfried Trusen, ist am 19. Januar im Alter von 74 Jahren gestorben.
Winfried Trusen wurde am 24. Mai 1924 in Danzig geboren. Er begann sein Studium in Danzig und Berlin und setzte es, nach Kriegsdienst und Gefangenschaft, in Göttingen fort. Dann promovierte er zunächst in den Fächern Geschichte und Philosophie. In Mainz wurde er schließlich zum Dr. iur.utr. promoviert und habilitierte sich in der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät. 1966 erhielt er einen Ruf auf den Würzburger Lehrstuhl, den er bis 1992 innehatte.
Besonders in der kirchlichen Rechtsgeschichte galt Prof. Trusen als international anerkannter Forscher. Seine zahlreichen Arbeiten, vor allem zur Geschichte der Rezeption des gelehrten Rechts, zum Verhältnis von Jurisprudenz und Wirtschaftsethik sowie zur Geschichte des Strafverfahrens sind weithin anerkannt. Ein Buch, das er über den Prozeß gegen den großen deutschen Prediger und Mystiker Meister Eckhart vorlegte, brachte seinerzeit völlig neue Erkenntnisse.
In der Universität Würzburg war Prof. Trusen zweieinhalb Jahre als Dekan der Juristischen Fakultät und Senatsmitglied sowie in verschiedenen Kommissionen tätig. Er baute den Computerpool der Fakultät auf und leitete ihn bis zu seiner Emeritierung. Der Deutsche Hochschulverband berief ihn in sein Präsidium. Mehrere Jahre gehörte Winfried Trusen der Senatskommission für Humanismusforschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an. An einem Projekt der DFG wirkte der Professor auch noch nach seiner Emeritierung mit: Im Rahmen des Schwerpunktprogramms "Die Entstehung des öffentlichen Strafrechts" bearbeitete er den Bereich des gelehrten Prozeßrechtes.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Politik, Recht
überregional
Personalia
Deutsch
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