Nat-Working-Initiative der Universität Jena will Schulen und Hochschule besser vernetzen
Jena (08.10.04) Kinder möglichst früh für Naturwissenschaften zu begeistern, ist Ziel der Nat-Working-Initiative der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Ihr Startschuss ist jetzt offiziell gefallen. Die Initiatoren - Prof. Dr. Volker Woest und Prof. Dr. Jürgen Popp von der Universität Jena sowie Prof. Dr. Wilhelm Boland vom Max-Planck-Institut für Chemische Ökologie - möchten mit dem Projekt die naturwissenschaftliche Ausbildung in Schule und Hochschule durch Vernetzung verbessern.
Einerseits sollen Schülerinnen und Schüler in Sommerschulen und speziellen Kursen an naturwissenschaftliche Themen herangeführt und damit auch für entsprechende Studiengänge gewonnen werden. Andererseits will Nat-Working Hilfestellung in der Aus- und Fortbildung von Lehrern leisten und naturwissenschaftliche Themen generell öffentlichkeitswirksam darstellen. Mit einem Finanzvolumen von rund 70.000 Euro fördert die Robert-Bosch-Stiftung die Jenaer Nat-Working-Initiative. Sie ist damit das größte von insgesamt acht Chemienetzen bundesweit, die die Stiftung fördert.
An der Eröffnungsveranstaltung nahmen rund 20 Lehrerinnen und Lehrer aus ganz Thüringen teil. "Wir erhoffen uns, dass Wissenschaft und Schule näher zusammenfinden", sagt Prof. Woest. "Dabei steht der Lernende bei uns im Mittelpunkt - das Kindergartenkind ebenso wie der ältere Schüler, aber auch die Lehrerin, die sich weiterbilden will", so der Leiter der Arbeitsgruppe Chemiedidaktik weiter.
In verschiedenen Modulen wollen die Pädagogen in Zukunft zusammen mit den Uni-Wissenschaftlern neue Materialien für den Unterricht entwickeln und anderen Lehrern Experimentier-Sets zur Verfügung stellen. Für Versuche, die aus Ausstattungs- oder Sicherheitsgründen nicht in der Schule stattfinden können, steht das 2003 mit Hilfe des Fonds der Chemischen Industrie (FCI) und dem Thüringer Kultusministerium (TKM) errichtete Schülerlabor an der Jenaer Universität zur Verfügung.
Besonders begabte Schüler sollen die Möglichkeit erhalten, Wissenschaftsluft in den Arbeitsgruppen der beteiligten Professoren zu schnuppern und in jährlich stattfindenden Sommerschulen eine Woche lang in Vorlesungen, Experimenten und selbst zu erarbeitenden Vorträgen das Studieren auszuprobieren. Die vorbereitende erste Veranstaltung dieser Art hat bereits im Juli stattgefunden und war bei den 47 teilnehmenden Oberschülern auf durchweg positive Resonanz gestoßen.
Aber auch die Kleinsten will Nat-Working schon für Naturwissenschaften begeistern. Mit einfachen Versuchen zum Thema Milch oder der Herstellung eigener Wachsmalstifte oder Bonbons können Kindergartenkinder spielerisch den Sinn von Experimenten erfahren und Phänomene aus ihrer Alttagswelt entdecken und verstehen lernen. Im kommenden Jahr ist auch eine Kinderuniversität geplant, in der ältere Schüler für jüngere eigens Versuche vorbereiten und vorführen sollen. Zum Abschluss wird ein "Diplom" verliehen.
Sieben Professoren der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät der Universität Jena, des Institutes für Molekulare Biotechnologie (IMB) und des Max-Planck-Instituts für Chemische Ökologie sind an Nat-Working beteiligt. Bisher konnten Prof. Dr. Rainer Beckert, Prof. Dr. Dieter Klemm, Prof. Dr. Wilhelm Boland, Prof. Dr. Stephan Diekmann, Prof. Dr. Bernd Ondruschka, Prof. Dr. Jürgen Popp und Prof. Dr. Volker Woest Lehrerinnen und Lehrer von zehn Thüringer Gymnasien mit ins Boot holen. Sie hoffen jedoch, dass das Projekt ausstrahlt und noch viele Schulen dazu stoßen.
Hintergrundinformationen zum Nat-Working-Projekt, aktuelle Terminhinweise und Ansprechpartner finden sich im Internet unter: http://www.nat-working.uni-jena.de.
(Susanne Liedtke)
Kontakt:
Prof. Dr. Volker Woest
AG Chemiedidaktik der Universität Jena
August-Bebel-Str. 6-8, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 948490
Fax: 03641 / 948002
E-Mail: info-nat-working@listserv.uni-jena.de
http://www.nat-working.uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Geowissenschaften, Informationstechnik, Mathematik, Pädagogik / Bildung, Physik / Astronomie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
Deutsch
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