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08.10.2004 14:59

Deutscher Schmerzkongress: Das stille Leid - Schmerzen bei behinderten Kindern

Meike Drießen Bundesgeschäftsstelle
Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS)

    Schmerzen bei behinderten Kindern stellen Eltern und Ärzte oft vor ein Rätsel: Was bedeutet es, wenn das Kind schreit und sich verkrampft? Woran leidet es, wie kann man ihm helfen? "Zu Schmerzen bei behinderten Kindern, deren Entstehung und Verarbeitung sowie zur Therapie gibt es zu wenig Forschung", kritisierte Guido Bürk (Oberarzt an der Unikinderklinik Leipzig) beim Deutschen Schmerzkongress der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e. V. in Leipzig. Vorhandene Instrumente zur Schmerzmessung bei Kindern müssten im klinischen Alltag mehr Verbreitung finden.

    Leipzig, Deutscher Schmerzkongress, 6. bis 10. Oktober 2004

    Das stille Leid - Schmerzen bei behinderten Kindern
    Forschung und Verbreitung von Messinstrumenten ungenügend

    Schmerzen bei behinderten Kindern stellen Eltern und Ärzte oft vor ein Rätsel: Was bedeutet es, wenn das Kind schreit und sich verkrampft? Woran leidet es, wie kann man ihm helfen? "Zu Schmerzen bei behinderten Kindern, deren Entstehung und Verarbeitung sowie zur Therapie gibt es zu wenig Forschung", kritisierte Guido Bürk (Oberarzt an der Unikinderklinik Leipzig) beim Deutschen Schmerzkongress der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e. V. in Leipzig. Vorhandene Instrumente zur Schmerzmessung bei Kindern müssten im klinischen Alltag mehr Verbreitung finden.

    Wenn die Körpersprache unverständlich wird

    Seit einem Autounfall kann der zehnjährige Daniel nicht mehr sprechen und gehen. Er ist auf Hilfe angewiesen. Im Alltag, beim Essen, bei der Körperpflege. Daniel wird von seiner Mutter mit allem Einsatz gepflegt. Sie versteht seine Körpersprache und kann sie übersetzen - meistens. Wenn die Mutter nicht weiß, wieso er schreit und sich verkrampft, dann wird es schwierig. "Über die Äußerungen mehrfachbehinderter Kinder, insbesondere auch Schmerzäußerungen und ihre Ursachen ist allgemein nicht genügend bekannt", so Bürk. Auch die Ärzte stehen manchmal vor einem Rätsel: Was will uns ein neurologisch behindertes Kind mit Schreien und Unruhe sagen? Hat es körperliche oder seelische Schmerzen und wenn, wie stark sind sie, woher kommen sie?

    Vorhandene Instrumente weiter verbreiten

    Bei einem Symposium diskutierten die Fachleute Möglichkeiten zur Schmerzmessung bei behinderten Kindern. "Es gibt Instrumente wie z. B. die sog. FLACC-Methode, bei der Kopf, Beine, Aktivität und Schreien systematisch beobachtet werden, um Rückschlüsse auf die Befindlichkeit des Kindes zu ziehen", so Bürk. Solche Checklisten kommen aus dem post-operativen Bereich, können aber gut in die Behandlung von behinderten Kindern übernommen werden. "Leider finden sie aber immer noch zu wenig Verbreitung bei Ärzten und Pflegepersonal", so der Kinderarzt. "Daran werden wir arbeiten müssen, denn Schmerzen bei mehrfach-behinderten Kindern sind für die Medizin eine große Heraus-forderung."

    Kontakt

    Guido Bürk, Oberarzt an der Universitäts-Kinderklinik Leipzig, Oststraße 21-25, 04317 Leipzig Tel. 0341/9726111, E-Mail: Guido.Buerk@medizin.uni-leipzig.de

    Dr. Boris Zernikow, Datteln, Vestische Kinder- und Jugendklinik Datteln, Dr. Friedrich Steiner Str. 5, 45711 Datteln, Tel. 02363/975-180, E-Mail: Boris.Zernikow@t-online.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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