In der Entlassung Frank Castorfs als künstlerischem Leiter der Ruhrfestspiele sehen die Bochumer Theaterwissenschaftler einen "Angriff auf die Zukunft". Dem "Fall Castorf", der die Spielzeit im Ruhrgebiet überschattete, ist der Schwerpunkt im Jahrbuch "Theater über Tage" gewidmet, das soeben im Rhema-Verlag erschienen ist. Herausgeber sind Prof. Dr. Ulrike Haß und Prof. Dr. Guido Hiß (Institut für Theaterwissenschaft der RUB) sowie Prof. Dr. Jürgen Grimm (Universität Münster).
Bochum, 11.10.2004
Nr. 292
Theater über Tage
RUB-Theaterwissenschaft: Jahrbuch veröffentlicht
Schwerpunkt Ruhrfestspiele: "Ein Angriff auf die Zukunft"
In der Entlassung Frank Castorfs als künstlerischem Leiter der Ruhrfestspiele sehen die Bochumer Theaterwissenschaftler einen "Angriff auf die Zukunft". "Im größten Debakel der Theatersaison 2003/04 prallten Ansprüche auf Gestaltung des Ruhrgebiets unversöhnlich aufeinander": Gescheitert im Spannungsfeld zwischen "postindustrieller Landschaft" und "innovativer Kulturregion" konnte Castorf die "Liebhaber der Industriekultur" nicht erreichen, "das traditionelle Gewerkschaftspublikum blieb zuhause". Dem "Fall Castorf", der die Spielzeit überschattete, ist der Schwerpunkt im Jahrbuch "Theater über Tage" gewidmet, das soeben im Rhema-Verlag erschienen ist. Herausgeber sind Prof. Dr. Ulrike Haß und Prof. Dr. Guido Hiß (Institut für Theaterwissenschaft der RUB) sowie Prof. Dr. Jürgen Grimm (Universität Münster).
Theater, Kultur und Region
Das Jahrbuch "Theater über Tage" widmet sich den Bühnenereignissen einer der vielfältigsten deutschen Theaterlandschaften - jedoch nicht als bloße Rekapitulation des Gespielten, sondern stets mit dem Anspruch, "das Verhältnis von Theater, Kultur und Region neu zu bedenken", wie die Herausgeber schreiben. So geht es neben den herausragenden Ereignissen "RuhrTriennale" und "Ruhrfestspiele" auch um einzelne Inszenierungen und Projekte der Stadttheater, des Freien Theaters, des Figurentheaters und der Oper: "Theater über Tage möchte die flüchtigste aller Künste bewahren helfen und zugleich dazu beitragen, die öffentliche Auseinandersetzung um das Theater in der Region zu intensivieren."
Erstmals mit Düsseldorf
Mit einem neuen Verlag im Rücken und im überarbeiteten Layout präsentieren die Herausgeber auch erstmals einen "Blick über den Tellerrand" - nach Düsseldorf: "Nicht nur als 'Schreibtisch des Ruhrgebiets' agiert die Landeshauptstadt, sondern auch ihre Bühnen wirken in die unmittelbare Nachbarschaft hinein", so Hiß, Haß und Grimm.
Titelaufnahme
Theater über Tage. Jahrbuch für das Theater im Ruhrgebiet, herausgegeben von Jürgen Grimm, Ulrike Haß und Guido Hiß, Rhema-Verlag, Münster 2004, 280 Seiten, 18,80 Euro, ISBN 3-930454-48-3
Weitere Informationen
Marcus Schäfer, Redaktion Theater über Tage, c/o Institut für Theaterwissenschaft der RUB, Tel. 0234/32-22102, E-Mail: tuet.redaktion@gmx.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Kunst / Design, Musik / Theater, Sprache / Literatur
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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