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12.10.2004 16:54

Wasserwirtschaft auf Madagaskar: Mitverantwortung gefragt

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Madagaskar gehört zu den ärmsten Ländern der Erde. Gerade im Hinblick auf das hohe Bevölkerungswachstum stellt die Ressourcenverknappung eine der größten Herausforderungen dar. In den Städten sind unter dem Bevölkerungsdruck insbesondere die Trinkwasserversorgung und eine geregelte Abwasserentsorgung elementar, um die Lebensbedingungen zu verbessern.

    Veronika Deffner, Absolventin des Instituts für Geographie der Uni Würzburg, hat sich in ihrer Diplomarbeit mit der Problematik des städtischen Wassermanagements in der Küstenstadt Mahajanga auseinandergesetzt. Hierfür wurde sie jetzt mit dem Förderpreis 2004 für Nachwuchswissenschaftler auf dem Gebiet der Entwicklungsländerforschung ausgezeichnet. Der Preis wird im zweijährigen Turnus von der KfW-Entwicklungsbank (Frankfurt/Main) und der Uni Gießen verliehen.

    Auf Madagaskar war Deffner in ein Projekt der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) eingebunden, bei dem es um die Sicherung der Wasserversorgung sowie der Abwasser- und Abfallentsorgung ging. Das marode Kanalisationssystem, das noch aus der französischen Kolonialzeit stammt, ist der Geographin zufolge akut sanierungsbedürftig. Ebenso werde das System zur Trinkwasserversorgung hygienischen Standards nicht mehr gerecht. Besonders die ärmsten Bevölkerungsgruppen seien daher zunehmend Gesundheitsrisiken ausgesetzt.

    Die zentrale Fragestellung der Feldarbeiten: Inwieweit kann die städtische Wasserwirtschaft unter den erschwerten sozialen, ökonomischen und ökologischen Bedingungen verbessert werden? Deffner untersuchte den Handlungsrahmen, der technischen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung steht.

    Dazu sagt der Würzburger Geograph Konrad Schliephake, der frühere Arbeiten von Deffner zu Wasserfragen im Nahen Osten betreut hat: "Entwicklungszusammenarbeit kann nicht mehr so aussehen, dass der reiche Westen den armen Ländern etwas hinstellt, das dann solange genutzt wird, bis es kaputt ist." Vielmehr sehe man sich heute mit der Aufgabe konfrontiert, stärker soziokulturelle Aspekte in die Maßnahmen-Planung zu integrieren, um lokal angepasst Strategien zu entwickeln, welche die Nachhaltigkeit der Projektaktivitäten sichern.

    Die mit 500 Euro dotierte Auszeichnung für ihre Diplomarbeit "Städtische Wasserver- und -entsorgung in Mahajanga, Madagaskar - Entwicklungszusammenarbeit in Theorie und Praxis" erhielt Veronika Deffner am 7. Oktober beim Symposium "Water and Sustainable Development" an der Uni Gießen überreicht. Die Geographin arbeitet derzeit an ihrer Dissertation im Forschungsprojekt "Stadtwelten in Brasilien" an der Uni Passau.

    Ihre 2003 vorgelegte Diplomarbeit wurde von den Würzburger Professoren Detlef Busche und Barbara Sponholz betreut. Als Heft 65 ist sie in der Reihe "Würzburger Geographische Manuskripte" erschienen. (130 Seiten, 15 Euro, ISSN 0931-8623). Der Band kann über Buchhandlungen oder direkt beim Institut bestellt werden, Fax (0931) 888-5556, E-Mail:
    geographie@mail.uni-wuerzburg.de

    Weitere Informationen: Veronika Deffner, Lehrstuhl für Anthropogeographie der Universität, Innstraße 40, 94032 Passau,
    veronika.deffner@web.de


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    Veronika Deffner
    Veronika Deffner

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

    Veronika Deffner


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