Ein öffentlicher Vortrag von Prof. Dr. Klaus Günther (Universität Frankfurt a.M.) am 25. Oktober, 18.15 Uhr im Kulturwissenschaftlichen Institut, Essen.
Nicht erst die Terroranschläge der letzten Jahre haben deutlich werden lassen, wie stark das Bedürfnis ist, ausfindig zu machen, wer in welchem Umfang und in welcher Weise dafür verantwortlich ist. Bleibt das Bedürfnis, diese Untaten einzelnen Personen zur Verantwortung zuzurechnen unbefriedigt, wächst die Neigung zu pauschalen oder kollektiven Zurechnungen umso stärker. Klaus Günther wird in seinem Vortrag verschiedene rechtliche Konzepte von Verantwortung und deren Problematik diskutieren. Auf der Basis seiner Forschung wird er Argumente für eine Umdeutung des Schuld-Begriffs im Sinne individueller strafrechtlicher Verantwortlichkeit vorlegen.
Prof. Dr. Klaus Günther (geboren 1957), Studium der Philosophie und der Rechtswissenschaft an der Universität Frankfurt a. M. Nach der Ersten juristischen Staatsprüfung dort seit 1983 zunächst wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kriminalwissenschaften, dann in einem von der DFG im Rahmen des Leibnizprogramms geförderten rechtstheoretischen Forschungsprojekt (unter der Leitung von Jürgen Habermas). Promotion zum Dr. jur. 1987. Hochschulassistent am Fachbereich Rechtswissenschaft. 1995/96 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. 1997 Habilitation. Seit 1998 Professor für Rechtstheorie, Strafrecht und Strafprozessrecht am Institut für Kriminalwissenschaften und Rechtsphilosophie der Universität Frankfurt a.M.
Forschungsschwerpunkte: Grundlagen des Straf- und Strafverfahrensrechts, insbesondere die Begründung individueller strafrechtlicher Verantwortlichkeit ("Schuld") und Legitimationsprobleme des Strafens, historische und systematische Probleme der Rechtsphilosophie, insbesondere rechtliche Personen- und Verantwortungskonzepte, Diskurstheorie des Rechts und die Folgen der Globalisierung für die Rechtskategorie.
Der Vortrag von Prof. Dr. Klaus Günther findet im Rahmen der interdisziplinären Forschungsarbeit der Forschungsgruppe "Was ist der Mensch? Kultur - Sprache - Natur" statt. Dieses Forschungsprojekt, eine Kooperation des Kulturwissenschaftlichen Instituts, Essen und der Universität Dortmund, geht der Frage nach, was der Mensch eigentlich ist, ob er sich durch Geist, Sprache, Kultur oder natürliche Eigenschaften von seiner Umwelt abhebt, welche Möglichkeiten er hat, seine Welt zu gestalten und wie sich die Zukunft des Menschen bestimmen lässt. Die Klärung dieser zentralen Aspekte des Menschlichen wird im Dialog von Natur-, Kultur- und Sprachwissenschaften gesucht und erlaubt einen neuen Blick auf den Menschen, zu dessen Natur die Kultur gehört, dessen biologische Entwicklung mit seiner Kultur verschränkt ist und dessen Zukunft durch biologisches Erbe wie durch kulturelle Überlieferung bestimmt wird.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Gesellschaft, Informationstechnik, Politik, Psychologie, Recht
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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