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15.10.2004 13:28

Mehr vollzählig erfassende Krebsregister in Deutschland

Heidrun Wothe Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Robert Koch-Institut

    Gemeinsame Pressemitteilung des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung und Robert Koch-Instituts

    Die Zahl bevölkerungsbezogener deutscher Krebsregister, die alle auftretenden Krebserkrankungen mit hinreichender Vollzähligkeit erfassen, ist weiter angestiegen. Das hat die aktuelle Vollzähligkeitsschätzung ergeben, die das Robert Koch-Institut im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung jährlich durchführt. "Auch wenn die Meldehäufigkeit in manchem Bundesland und bei bestimmten Krebsformen noch verbessert werden muss, ist das Ergebnis ein Erfolg, der letztlich jedem Einzelnen von uns nützt", betont Ulla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit und Soziale Sicherung. Im Ministerium ist das Gesamtprogramm zur Krebsbekämpfung angesiedelt. "Krebsregister sind unverzichtbar, um Informationen über die Verbreitung von Krebs zu gewinnen und Basisdaten u.a. für die Suche nach Ursachen von Krebs oder für die Bewertung von Versorgungsmaßnahmen wie zum Beispiel für die Mammographie zu erhalten", unterstreicht Ulla Schmidt.

    Zu den Registern, die alle auftretenden Krebserkrankungen mit hinreichender Vollzähligkeit erfassen, gehört neben dem bereits lange vollzähligen Krebsregister des Saarlands das Krebsregister Hamburg, dessen Erfassungsgrad mit nahezu 90% aller Krebserkrankungen bei Frauen und über 95% bei Männern bestätigt wurde. Im Vergleich zur letzten Vollzähligkeitsschätzung durch das RKI haben jetzt auch die erst später eingerichteten Krebsregister aus Bremen (über 95%) und Schleswig-Holstein (über 90%) hinreichende Vollzähligkeit ihrer Krebserkrankungsdaten erreicht.

    Die Dachdokumentation Krebs im Robert Koch-Institut hat die Vollzähligkeit der Erkrankungsmeldungen bei 13 häufigen Krebskrankheiten für Frauen und 11 für Männer untersucht. Erst eine Vollzähligkeit der Erkrankungsmeldungen von mindestens 90% ermöglicht die sinnvolle Nutzung der Daten. Ein hinreichend vollzähliges Register kann auch regionale Besonderheiten des Krebsgeschehens feststellen und deren mögliche Ursachen mit aufklären. Mit den Daten vollzählig erfassender Krebsregister schätzt die Dachdokumentation Krebs die Krebshäufigkeit in Deutschland, ermittelt die Überlebensaussichten Krebskranker, die mittleren Erkrankungsrisiken von Männern und Frauen sowie die zeitliche Entwicklung dieser Indikatoren. Je mehr bevölkerungsbezogene Krebsregister in Deutschland über ausreichend vollzählige Erkrankungsdaten verfügen, desto größer wird die Datenbasis für die Schätzung und desto verlässlicher die Schätzwerte für Deutschland insgesamt.

    Die Meldebereitschaft ist nicht bei allen Krebsformen gleich groß. Verbesserungsbedürftig ist die Meldevollzähligkeit bei Tumoren der Verdauungsorgane und bei Leukämien. Zu diesen Krebskrankheiten liegen bisher ausschließlich im Krebsregister des Saarlands hinreichend vollzählige Daten für Deutschland vor. Ein großes Interesse der Öffentlichkeit und eine hohe Meldemotivation der Ärzte besteht dagegen bei Brustkrebs. Nahezu alle Register haben beim Brustkrebs ihren Erfassungsgrad deutlich steigern können. Inzwischen werden Brustkrebs-Erkrankungen in insgesamt acht verschiedenen Bundesländern schon über mindestens drei Jahre zu mehr als 95% vollzählig erfasst. Damit kann die Evaluation des Mammografie-Screenings zumindest in diesen Ländern auf vollzählige bevölkerungsbezogene Daten zugreifen.

    Weitere Informationen: http://www.rki.de/GBE/KREBS/KREBS.HTM

    *****************************************
    Herausgeber:
    Robert Koch-Institut
    Nordufer 20
    D-13353 Berlin
    www.rki.de

    Pressestelle:
    Susanne Glasmacher
    (Pressesprecherin)
    Günther Dettweiler
    (stellv. Pressesprecher)
    Claudia Eitner
    Heidi Wothe

    Kontakt:
    Tel.: 01888.754 -2239, -2286, -2562
    Fax: 01888.754 2265
    E-Mail: presse@rki.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

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