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In Berlin ist jetzt ein neuartiges Fortbildungsprogramm für Oberstufenlehrer im Fach Sozialwissenschaften gestartet. Das Landesinstitut für Schule und Medien (LISUM), die Humboldt-Universität und das Berliner Canisius-Kolleg werden ab dem 18.10.2004 in enger Zusammenarbeit 20 eigens ausgewählte Lehrerinnen und Lehrer in den Fächern Ökonomie, Recht und Soziologie weiterbilden. Über vier Semester sollen diese dabei alles über den neuesten Stand in den Fächern sowie deren Fachdidaktik lernen. Unterrichtet werden die Lehrer von ausgewiesenen Experten der HU und in Kooperation von Fachdidaktikern der Freien Universität in den Räumlichkeiten des Canisius-Kollegs. Die Gesamtkosten für die Fortbildung trägt das Bildungsforum der Bad Homburger ALTANA AG. Mit dem Pilot-Projekt soll die wachsende Bedeutung von Wirtschaft und Gesellschaft, Recht und Politik im Rahmen des Integrationsfaches Sozialwissenschaften auch für die schulische Allgemeinbildung unterstrichen werden.
Die Fortbildung beginnt am 18.10.2004 und erstreckt sich auf die beiden Schuljahre 2004/2005 und 2005/2006. Sie endet mit den Prüfungen im September 2006. Das Gesamtvolumen der Fortbildung umfasst 320 Stunden, verteilt über zwei Schuljahre mit jeweils 40 Schulwochen à 4 Wochenstunden.
Die Aufteilung zwischen den Teilbereichen soll im Verhältnis von 120 Stunden Wirtschaft, je 80 Stunden Soziologie und Recht und 40 Stunden Fachdidaktik vorgenommen werden. Bei bestandener Prüfung erhalten die Lehrer ein Zertifikat, das den Lehrern ermöglicht, Sozialwissenschaften in der gymnasialen Oberstufe auch als Leistungskurs anzubieten.
In der Eröffnungsveranstaltung zu dem Projekt im Festsaal des Canisius-Kollegs begrüßen Bildungssenator Klaus Böger für das Land Berlin, RA Thomas Haberkamm für das Bildungsforum der ALTANA AG sowie Vizepräsident Prof. Dr. Heinz-Elmar Tenorth für die HU die für den Kursus ausgewählten Lehrerinnen und Lehrer und stellen das Programm der Öffentlichkeit vor.
Senator Böger zeigt sich besonders darüber erfreut, "dass diese aus der Rahmenplanarbeit für die gymnasiale Oberstufe hervorgegangene Lehrer-Initiative sowohl in der Universität als auch beim Bildungs-Forum der ALTANA AG so spontane und produktive Resonanz gefunden hat. Für die Berliner Bildungspolitik wird damit nicht nur ein wichtiges Thema schulischer Arbeit aufgegriffen, sondern zudem gezeigt, wie man public-private-partnership für die Schule und für die Fortbildung der Lehrerinnen und Lehrer gewinnbringend nutzen kann."
"Bei diesem Pilotprojekt haben Lehrer, Hochschulen und Schulverwaltung beispielhaft zusammengewirkt, um wichtige ergänzende Bildungsangebote für Berliner Lehrer - letztlich aber für die Schülerinnen und Schüler zu schaffen", sagt Thomas Haberkamm, Leiter des ALTANA Bildungsforums. "Uns kam es dabei darauf an, das hohe Maß an persönlichem Engagement zu unterstützen sowie die Bereitschaft aller Beteiligten, sich mit neuen Formen der Zusammenarbeit und neuen Bildungsinhalten zu befassen", so Haberkamm.
Auch das LISUM (Berlin) ist sichtlich angetan von der Initiative der Lehrer und unterstreicht dankbar die Förderung von Seiten des Bildungsforums der ALTANA AG. Gleichzeitig betont man an der Spitze des LISUM nachdrücklich die Bereitschaft, ausgehend von diesem Pilot-Projekt und den dabei gemachten Erfahrungen, in Zukunft die Kooperation mit den Universitäten systematischer und enger zu entwickeln.
"Für die Humboldt-Universität", so erklärt der Vizepräsident für Lehre und Studium der HU, Prof. Dr. Heinz-Elmar Tenorth, "bestätigt dieser Kursus, dass die Universität ihre Kompetenz nicht allein in die akademische Erstausbildung, sondern künftig auch verstärkt in die berufsbezogene wissenschaftliche Fortbildung einbringen will. In der jetzt möglich gewordenen interdisziplinären Kooperation zeigen die Vertreter von drei Fakultäten ihr Engagement in den wichtigen Feldern von Ökonomie, Recht und Soziologie, die in der Schule bisher noch nicht die Anerkennung finden, die ihnen gebührt."
Als Leiter der Rahmenplankommission Sozialwissenschaften und Initiator des gemeinsamen Weiterbildungsprojekts dankte Dr. Hartmann (Canisius-Kolleg) allen Beteiligten, insbesondere Herrn Haberkamm und dem ALTANA Bildungsforum, ohne deren finanzielle Unterstützung das Projekt nicht hätte stattfinden können, sowie Prof. Tenorth und den beteiligten Hochschullehrern für ihre spontane Zusage, sich auf dem für sie oft ungewohnten Feld der Lehrerweiterbildung zu engagieren. Auch Senator Böger und dem LISUM gegenüber sei man zu besonderem Dank verpflichtet angesichts ihrer Bereitschaft, Initiativen aus dem Lehrerbereich, die außerhalb der Verwaltungsstruktur ihren Ursprung haben, durch die stundenweise Freistellung von Lehrern zu unterstützen.
Kontakt:
Prof. Dr. Heinz Elmar Tenorth, Vizepräsident für Lehre und Studium an der HU, Tel.: 030 - 2093 2147
Christoph Hamann vom LISUM Tel: 030 - 90212879
Dr. Felix Hartmann vom Canisius Kolleg Tel: 0173 - 2353529
Thomas Haberkamm ALTANA AG 030 - 2062900
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Pädagogik / Bildung
regional
Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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