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25.01.1999 13:09

"Eintagsfliegen" im Kosmos der Zeitenwende

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    Von der Jahrtausendwende, dem Millenium, mindestens vom neuen Jahrhundert ist in diesem Jahr häufig die Rede. Grund genug auch für die Universität Dortmund, ihre 3. Forschungstage im Harenberg-City-Center unter das Leitmotiv "Zeitenwende" zu stellen. Der Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. DLitt h.c. Gert Kaiser hat diese Wende als den "großen Lernaugenblick" zum Thema. Die dann folgende Performance nimmt zahlreiche ganz persönliche Facetten zur Zeitenwende in den Blick. Ihr Titel: "Eintags-fliegen".

    Die Dortmunder Kunstprofessorin Ursula Bertram-Möbius, die sich international einen herausragenden Namen als Gestalterin von Plastiken, Installationen und Performances gemacht hat, hat viele Monate an den "Eintagsfliegen" gearbeitet. Die Produktion entstand in Zusammenarbeit der Universität Dortmund mit der University of Iowa-City (USA) und dem Ballett des Theaters Dortmund.

    Nicht um große philosophische, soziologische oder ökonomische Umwälzungen am Ende des 20. Jahrhunderts geht es hier. Im Blickpunkt stehen vielmehr die ganz persönlich erlebbaren Zeitenwenden wie der Schlaf, die Begegnung in der Liebe, ein Ortswechsel oder die Pubertät des eigenen Körpers.

    Diese "Zeitenwechsel im Kleinen" sind sichtbar und hörbar gemacht in einer szenischen Collage, in der die Elemente Video, Musik, Tanz und Sprache als Ausdrucksmittel dienen. Ursula Bertram-Möbius will das Publikum zu eine Balance von Intuition und Ratio leiten.

    Die Eingangsszene - eine mit Rosen und andererseits mit einem Scanner-Code bestickte Jacke für zwei - eröffnet das Leitthema. Rationale zeitgenössische Live-Musik wird begleitet von Bildern aus dem Alltag und der Natur. Die Frage der Zeit und der Zeitenwende wird relativiert durch die Erzählung einer Eintagsfliege und eines Steins aus ihrem Leben. Den Schlußakkord bildet ein virtuoses Schachspiel, durchwoben vom Tanz eines Tangopaares, das nach Musik von Astor Piazzola seinerseits um ein Miteinander oder Gegeneinander ringt.

    "Tango sagt nicht, ich liebe Dich, sondern tanze mit mir oder gegen mich." Dieser Satz steht auf der Einladung zur Eröffnung der 3. Forschungstage der Universität Dortmund. Er signalisiert Polarisation auch an der Hochschule und anderen Bildungsinstitutionen. Die Performance fordert heraus, Gegensätze integrativ zu betrachten, als Gemeinsames über das Jahr 2000 hinaus.

    Who is who?

    Bei "Eintagsfliegen" - Phantasien zur Zeitenwende führt Prof. Dr. Ursula Bertram-Möbius Regie.
    Die Produktion leitet Brigitte Hitschler.

    Weitere Mitwirkende:
    Komposition/Musik: Erik Janson
    Orchester: Carsten Bender (Schlagzeug), Maik Hester (Akkordeon), Joachim Striepens (Klarinette)
    Tanz: Sabrina Sifrig (Hildesheim), Carlos Matos (Ballett Dortmund)
    Kostüm: Ursula Steffens mit Anke Hoppe
    Sprecher: Guido Hammesfahr (Köln), Ralf Neumann
    Videoschnitt: Rudolf Preuß mit Volker Krieger
    Schach: Sascha Kendziorra, André Vlatten
    Wort: Brigitte Hitschler
    Installation und Video: Studierende der Universitäten Dortmund und Iowa-City

    Produzentin Brigitte Hitschler hat die Idee und die Motive der "Eintagsfliegen" mit diesem Text zusammengefaßt:

    "Eintagsfliegen"

    Es rückt näher, das Jahr 2000!
    Nur zeigt nicht jede Uhr die gleiche Zeit.
    Deshalb zeigen wir Phantasien zur Zeitenwende mit Klängen, Worten, Bildern, Kostümen, Figuren und Bewegung im Raum.

    Paradigmenwechsel im Kostüm? Eine Wende für zwei?
    Die Kamera hält Bilder fest, Lebensmomente dehnen die Zeit,
    wie die Klänge der Musik.
    Was ist die Zeit der Eintagsfliege?
    Dem Verstand Flügel verleihen, mit dem Knie denken (nach J. Beuys).
    Einatmen und ausatmen im eigenen Rhythmus. Zeit zulassen.

    Eine szenische Collage
    · für Wissenschaftler, denen Logik nicht ausreicht, um Paradigmen zu wechseln,
    · für Nichtwissenschaftler, die ein subjektives Zeitverständnis haben,
    · für Freidenker, die aus der Summe aller Teile ihr eigenes Ganzes bilden,
    · für Künstler, die die Collage zum Lebensprinzip erhoben haben,
    · für Menschen, deren Zeit sich wendet.

    Mit von der Partie:
    ein Kostüm für zwei, Momente des Lebens auf Video,
    zwei Klangstücke zur Zeit,
    eine Eintagsfliege, ein Stein, zwei Tänzer, zwei Schachspieler,
    fünf Kaninchen und ein Tango.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Kunst / Design, Musik / Theater, fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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