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20.10.2004 13:59

"Gefälligst zur Kenntnisnahme!" - Wie sich die Arbeitsmarktpolitik im östlichen Ruhrgebiet auswirkt

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    "Gefälligst zur Kenntnisnahme!" lautet der Titel eines Readers der Kooperationsstelle Wissenschaft-Arbeitswelt, der gestern der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Die Textsammlung mit Interviewauszügen sozial- und arbeitsmarktpolitischer Akteure informiert über die "Hartz-Gesetze", die Folgen für einzelne Betroffene und ihre Familien sowie für arbeitsmarkt- und sozialpolitische Einrichtungen. Zu Wort kommen Expert/innen, die durch ihre Arbeit sowohl die Basis kennen als auch die Folgen für die Region Dortmund einschätzen können.

    Die Erfahrungsberichte geben Auskunft zur Situation von Arbeitslosen, zu ihren Ängsten und Verunsicherungen bei Themen wie ALG II, Zumutbarkeit von Jobs oder drohenden Leistungskürzungen wegen der Anrechnung von Partnereinkommen oder zu großen Wohnungen. Sie befassen sich mit der Rückwirkung der gesetzlichen Neuregelungen auf die Arbeitswelt und berichten von Menschen, die in Arbeitssituationen verharren, in denen sie ihre Gesundheit und ihre Lebensqualität ruinieren: Extreme Arbeitsverdichtung, Mehrarbeit, schlechte Bezahlung und permanente Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes kennzeichnen die Situation vieler Erwerbstätiger. Auch auf die Auswirkung der Gesundheitsreform gehen mehrere Expert/innen ein. Die Essenz ihrer Aussagen ist: Wer kein Geld für Gesundheit hat, wird zukünftig noch deutlicher erkennbar werden. Bereits heute gibt die Qualität der Zahnprothetik Auskunft über die finanzielle Leistungsfähigkeit einer Person.

    Ein weiterer Themenschwerpunkt ist die "Nicht-Vermittelbarkeit" einiger Arbeitsloser. Nach Überzeugung der Vertreter/innen von Qualifizierungs- und Beschäftigungsträgern fallen zunehmend z. B. Ältere, gering Qualifizierte, Langzeitarbeitslose oder Jugendliche mit beruflichen Startschwierigkeiten aus dem Reintegrationssystem heraus. Sie sind quasi zum Bezug von Sozialhilfe bzw. zum ALG II verdammt. Denn - und darin sind sich alle einig - es gibt nicht genügend Arbeitsplätze!

    Die veränderte Arbeitsmarktpolitik bedroht aber auch die Existenz der Träger. Ausschreibungspraxis, Preiskonkurrenz, Bildungsgutscheine, Verkürzung von Maßnahmen, Personalabbau usw. belasten ihren Arbeitsalltag. Die Texte enthalten Ausführungen dazu, wie die Organisationen sich den neuen Anforderungen stellen, welche Strategien sie entwickeln und wie sie ihre Zukunftsfähigkeit einschätzen.

    Der Reader "Gefälligst zur Kenntnisnahme! - Wie die neue Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik sich im östlichen Ruhrgebiet auswirkt" ist bei der Kooperationsstelle Wissenschaft-Arbeitswelt (Evinger Platz 15, 44339 Dortmund, Telefon: 0231/85 96 140, oder als download auf der Website "www.werkstadt-dortmund.de" erhältlich.

    Kontakt:
    Martina Stackelbeck
    Sozialforschungsstelle Dortmund
    Tel.: 0231/8596238
    www.sfs-dortmund.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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