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22.10.2004 11:54

Hände weg vom schnellen Snack

Stefanie Hahn Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    12. DGE-Ernährungsfachtagung am 26. Oktober an der Universität Jena

    Jena (22.10.04) Wie alle Diät-Trends kommt auch dieser aus den USA: Die "Low-Carb"-Diät stellt die Ernährungspyramide auf den Kopf. Das bisher verteufelte Fett wandert von der Spitze an die Basis. Dafür wandern die Kohlenhydrate (engl. Carbohydrates) nach oben zu den Dingen, die man eher weniger zu sich nehmen sollte. Hinter den Kohlenhydraten verbergen sich die Einfach-, Zweifach- oder langkettigen Zucker. "Studien zeigen, dass man sowohl abnimmt, wenn man die Fettzufuhr reduziert, als auch wenn man die Zufuhr der Kohlenhydrate drosselt," sagt Prof. Dr. Gerhard Jahreis. Letztendlich gehe es darum, weniger Kalorien zu sich zu nehmen als der Körper braucht, so der Ernährungswissenschaftler von der Universität Jena. Abnehmen und das Mindergewicht halten, sei eben immer eine Frage der Energiebilanz. Wie man durch eine kluge Kombination von Ernährung und körperlicher Aktivität dauerhafte Erfolge erzielt, ist Schwerpunktthema der Ernährungsfachtagung, die am 26. Oktober an der Friedrich-Schiller-Universität Jena stattfindet. Bereits zum 12. Mal lädt die Thüringer Sektion der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) Wissenschaftler, Ernährungsberater und Diätassistenten in die Saalestadt ein, um ihnen neueste Trends zu präsentieren.

    Eine wichtige Nachricht der Veranstaltung lautet: Sport hilft, ob beim Abnehmen, zum Gewichthalten, zur Vorbeugung und begleitend bei Typ 2 Diabetes oder koronaren Herzkrankheiten, zur Stärkung des Immunsystems oder beim Jungbleiben. Wer sich drei Mal eine Stunde pro Woche intensiv bewegt, hat laut Jahreis schon Bewegung in seinen Stoffkreislauf gebracht. Denn so werden im Schnitt 2.500 kcal pro Woche mehr verbrannt. Energie, die wir als Kohlenhydrate oder Fette im Übermaß aufnehmen. Auch der gezielte Aufbau von Muskeln hilft, den Grundumsatz des Körpers zu steigern.

    Im Übrigen sind Kohlenhydrate pauschal genauso wenig zu verdammen wie Fette. "Es geht darum, wie gut diese Stoffe für den Körper verfügbar sind", erläutert Jahreis. "Verpackt mit vielen Ballaststoffen im Vollkornbrot verkraftet sie der Körper besser." Wandern also helle Brötchen in die Spitze der Ernährungspyramide? "Ja, denn zu leicht verfügbare Kohlenhydrate verschlechtern auch die Blutfettwerte", so der Jenaer Ernährungswissenschaftler. "Triglyzeride und das LDL-Cholesterol steigen an", zitiert er aktuelle Studienergebnisse. Diese Kohlenhydrate fördern demnach Entzündungsprozesse und damit Zivilisationskrankheiten wie Diabetes Typ 2 oder die koronare Herzkrankheit.

    "Besonders gefährlich ist es, wenn Zucker und schlechtes Fett zusammenkommen", warnt Jahreis. Ein Kinobesuch mit süßer Limonade, Cola, Kartoffelchips oder Popcorn wirkt sich ungünstig auf Zucker- und Fettstoffwechsel aus. In der Ernährungspyramide besetzen die Softdrinks und schnellen Snacks übrigens schon immer den negativen Spitzenplatz, weiß Jahreis. Sein Fazit: Es wird also nicht alles vom Kopf auf die Füße gestellt und die "Low-Carb"-Diät ist nur eine mögliche Methode zur Gewichtsreduktion. Ob sie sich durchsetzen wird, darüber werden Langzeitstudien entscheiden, die momentan anlaufen. Bis die Ergebnisse vorliegen, werden die Ernährungswissenschaftler weiterhin auf Fachtagungen über die kleineren Umstellungen in der Ernährungspyramide informieren und weitere Zusammenhänge zwischen Sport, Ernährung und Krankheiten aufdecken.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Gerhard Jahreis
    Institut für Ernährungswissenschaften der Universität Jena
    Dornburger Str. 24, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 949610, Fax: 03641 / 949612
    E-Mail: b6jage@uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Sportwissenschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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