Ravensburg-Weingarten (sim): Eine Publikation der Vereinten Nationen ist jetzt an der Fachhochschule Ravensburg-Weingarten in der dritten Auflage auf Deutsch erschienen. Das 94 Seiten starke Buch mit orangefarbenem Umschlag befaßt sich mit "Menschenrechten und Sozialer Arbeit".
Fachhochschule und Vereinte Nationen kamen nicht automatisch zusammen. Der Kontakt geht auf eine Initiative von Dr. Hans Walz zurück. Der Professor der Soziologie besuchte 1993 den Kongreß der europäischen Sozialarbeiter in Ungarn. Mehr als 700 Sozialarbeiterinnen und -arbeiter waren dort zusammengekommen. "Die Begegnungen mit den Menschen", so Walz im Rückblick, "haben mich tief beeindruckt." Blitzlichtartig erkannte er: "Internationale und interkulturelle Sozialarbeit ist wichtig." Dieses Thema läßt ihn seitdem nicht mehr los.
1995 beteiligte Hans Walz sich dann aktiv am nächsten Europakongreß und veranstaltete dort einen viel beachteten Workshop über "Menschenrechte und Religion". In Lissabon hielt der Sozialwissenschaftler das erste Mal das englischsprachige Handbuch der Vereinten Nationen in Händen, das sich mit Menschenrechten und Sozialarbeit befaßte, herausgegeben vom UN-Zentrum für Menschenrechte in Genf. Walz erkannte: "Das muß man übersetzen." Ein Diplomand machte sich unter Betreuung von Walz und dessen Kollegen aus dem Fach Recht, Professor Dr. Berthold Löffler, an das Werk, die zweite Auflage ist jetzt aktuell erschienen.
Das Handbuch enthält Grundlagentexte zu den Menschenrechten sowie zur Ethik der Sozialarbeit. Darüber hinaus werden Fälle skizziert, in denen es - nicht immer auf den ersten Blick erkennbar - um eine Verletzung der Menschenrechte geht. "Das Buch", so Walz, "regt an, sich selbst darin zu üben, diese Dimensionen zu erkennen." Armut, Diskriminierung, Rassismus, Umwelt sind einige der Themen, für die der Blick geschärft wird.
Die Publikation weitet so den Horizont. Den Menschenrechten liegen nämlich - und das ist für Hans Walz ungeheuer spannend - gewisse grundlegende Bedürfnisse zugrunde, aus denen man Sozialarbeit ableiten kann, und zwar länder- und kulturübergreifend. Es entsteht damit ein universelles ethisches Leitbild, das freilich genügend Raum läßt für die Verschiedenheit der Kulturen. "Jetzt geht es darum, die Impulse des Handbuchs in Lehre und Praxis umzusetzen", darüber sind sich Walz und Löffler einig. Dies geschehe im Austauch mit Hochschulen aus anderen Ländern. "Denn auch in der Sozialarbeit wird nicht nur schwäbisch gekocht", meint der gebürtige Stuttgarter Walz mit Augenzwinkern.
Infos im Sekretariat des Fachbereichs Sozialarbeit unter Telefon: 0751 / 501 420.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Politik, Recht
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).