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26.10.2004 08:30

Gewalt und Geschlecht

Dr. Gerhard Trott Medien und News
Universität Bielefeld

    In diesem Wintersemester veranstaltet Professorin Ursula Müller von der Fakultät für Soziologie in Zusammenarbeit mit dem Interdisziplinären Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung (IFF) der Universität Bielefeld eine öffentliche Ringvorlesung zum Thema "Gewalt - Geschlecht - Kontext".

    Aktueller Anlass sind zwei aktuelle Veröffentlichungen zur geschlechterbezogenen Gewalt: Die "Repräsentativuntersuchung Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen" (IFF in Zusammenarbeit mit infas) und die Pilot-Untersuchung "Gewalt gegen Männer" (Dissens e.V. Berlin in Zusammenarbeit mit Hans-Joachim Lenz und dem Bielefelder Solis-Institut).

    Die öffentliche Vorlesungsreihe befasst sich unter anderem mit folgenden Fragen: Wie steht die Bundesrepublik im internationalen Vergleich da? Welche Gruppen von Frauen sind von Gewalt besonders betroffen? Inwieweit sind auch Männer Opfer von Gewalt? Wie steht es mit der Gewalt in gleichgeschlechtlichen Beziehungen? Wo fängt Gewalt an, wie viele Gesichter hat sie, und wie kann sie verringert werden?

    Das Programm der Vorlesungsreihe, die jeweils mittwochs um 16.15 Uhr im Raum T2-220 der Universität stattfindet, sieht vor:

    27.10.2004, Prof. Dr. Ursula Müller, Dr. Monika Schröttle, Sandra Glammeier (Universität Bielefeld): Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland. Einblicke in die erste international vergleichbare repräsentative Untersuchung in der BRD. (Hier besteht erstmals "vor Ort" die Möglichkeit, mit den Verfasserinnen der ersten deutschen international vergleichbaren Repräsentativbefragung zur Gewalt gegen Frauen zu diskutieren.)

    24.11.2004, Prof. Dr. Helmut Kury (Universität Freiburg und Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht, Forschungsgruppe Kriminologie): (Sexuelle) Gewalt und die Auswirkungen auf die Betroffenen. Ergebnisse internationaler Untersuchungen. Helmut Kury wird über eigene Untersuchung zur Prävalenz sexueller Gewalt berichten, insbesondere unter dem Aspekt der Auswirkungen auf die Betroffenen und mit besonderem Augenmerk auf die Frage einer sekundären Viktimisierung durch das Umfeld.

    8.12.2004, Hans-Joachim Lenz (Praxis für Geschlechterforschung - Beratung - Weiterbildung, Eckenhaid): Die "Verletzungsoffenheit" von Männern. Eine Herausforderung für Männer und Frauen in der Gewaltforschung und der Politik. Im Rahmen des kulturellen Systems der Zweigeschlechtlichkeit wird Männern ihre Verletzbarkeit vorenthalten. Viele Männer verleugnen sie für sich und für andere. Wenn die Gesellschaft, die Forschung und die Politik sich überhaupt geschlechtsspezifischen Problemstellungen zuwenden, wird in diesen Kontexten bislang vornehmlich über Klischeebilder verhandelt. Erst wenn die "Verletzungsoffenheit" von Männern wahrgenommen wird, kann auch die Gewalt, denen Männer ausgesetzt sind, aus dem Schattendasein herauskommen und eine vorurteilsfreiere Sicht auf Männer ermöglichen.

    19.1.2005, Dr. Ralf Puchert, Ludger Jungnitz (Dissens e.V., Berlin): Vor lauter Bäumen den Wald nicht sehen. Zur Nicht-Wahrnehmung der Gewalt gegen Männer am Beispiel der Arbeitswelt und der Bundeswehr. Dr. Ralf Puchert und Ludger Jungnitz (Dissens e.V., Berlin), werden ausgewählte Ergebnisse der Pilotstudie "Gewalt gegen Männer" vorstellen und interpretieren. Gewalt gegen Männer ist ein wohlbekanntes Phänomen, das in seiner Alltäglichkeit wenig wahrgenommen wird. Anhand der Felder Arbeitswelt und Bundeswehr soll exemplarisch ausgeleuchtet werden, wie die Nicht-Wahrnehmung dieser Normalität funktioniert und welche Folgen sie für Männer hat.

    2.2.2005, Constanze Ohms MA (Broken Rainbow e.V., Frankfurt a. M.): Gewalt in lesbischen Beziehungen. Eine Irritation für dominierende Erklärungsmodelle häuslicher Gewalt. Constanze Ohms beschäftigt sich vor dem Hintergrund ihrer Dissertation zu Gewalt in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften mit der Frage, inwieweit sich nicht eine "Auflösung" des starren Täter-Opfer-Schemas bei Gewalthandlungen andeutet, die auch die Analyse von Gewalt im heterosexuellen Rahmen neu beleuchten könnte.

    Pressemitteilung Nr. 174/2004
    Universität Bielefeld
    Informations- und Pressestelle
    Dr. Gerhard Trott
    Telefon: 0521/106-4145/4146
    Fax: 0521/106-2964
    E-Mail: gerhard.trott@uni-bielefeld.de
    Internet: www.uni-bielefeld.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Politik, Psychologie, Recht
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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