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26.10.2004 15:20

Die Dynamik der afrikanischen Moderne und die Reflektion des Neuen

Jürgen Abel M. A. Pressestelle
Universität Bayreuth

    Mit der Dynamik der afrikanischen Moderne und der Reflektion des Neuen beschäftigt sich ab Donnerstag (28.10.2004)eine dreitägige internationale Tagung an der Bayreuther Universität.

    Bayreuth (UBT). Mit der Dynamik der afrikanischen Moderne und der Reflektion des Neuen beschäftigt sich ab Donnerstag eine dreitägige internationale Tagung des Bayreuther kulturwissenschaftlichen DFG-Sonderforschungsbereichs und Forschungskollegs 560, der sich mit lokalem Handeln in Afrika im Zusammenhang mit den globalen Einflüssen beschäftigt.
    Als der schwedische Ethnologe Ulf Hannerz 1987 die Welt im Zustand der Kreolisierung identifizierte, provozierte er damit noch eine hitzige Debatte über die spezifische Qualität der afrikanischen Moderne im Zeichen der Globalisierung. Heute, kaum zwanzig Jahre später, ist die damalige Aufregung kaum mehr zu begreifen. Die afrikanische Moderne, so scheint es, hat uns eingeholt. Die den Prozessen der kulturellen Vermischung und Verflechtung zugeschriebene Kraft zur Schaffung des Neuen hat sich in ihrer Taktfrequenz derart erhöht, dass für den afrikanischen Kontext verwendete Konzepte wie Hybridität, Synkretisierung und Kreolisierung gleichsam zu Chiffren der eigenen kulturellen Alltagserfahrung geworden sind.
    Mit dem Begriff der afrikanischen Moderne haben wir aber auch den Wertmaßstab des Neuen verschoben. Ob Rap-Musik in Senegal, Horrorfilme in Ghana oder neue christliche Bewegungen in Nigeria - als "neu" erscheint in dieser Weise vor allem das, was aus der eigenen Moderne nach Afrika gelangt und dort eine eigenständige Verarbeitung und Weiterentwicklung erfährt. Offenkundig ist der in solchen Befunden zum Ausdruck kommende affirmative Gestus des Neuen. Das Neue scheint nicht nur in sich selbst begründet. Es wird zunehmend auch zum Modus der eigenen gesellschaftlichen Selbsterfahrung. Dabei fragt es sich aber, wer denn über das Neue bestimmt und es als Neues identifiziert, wie das postulierte Neue im lokalen afrikanischen Kontext überhaupt erfahren wird, und schließlich, worauf die Grenzen des Neuen in Afrika tatsächlich basieren?
    Diese und andere Fragen stehen im Mittelpunkt eines internationalen Symposiums, das im Afrikazentrum der Universität, dem IWALEWA-Haus, stattfindet und von dem Bayreuther SFB ausgerichtet wird. Nach dem letzten großen Symposium des Kollegs 2002 über "Lokale Vitalität und die Globalisierung des Lokalen" fokussiert die diesjährige Tagung nunmehr auf die hinter der lokalen Vitalität stehende Dynamik des Wandels in Afrika.
    Im Verbund mit eingeladenen Wissenschaftlern aus Afrika, Amerika und Europa sollen hierzu aktuelle Forschungsergebnisse aus unterschiedlichen Disziplinen von der Ethnologie, über die Geographie und Religionswissenschaft bis hin zur Kunst-, Literatur- und Sprachwissenschaft vorgestellt und gemeinsam diskutiert werden.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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