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27.01.1999 13:27

Stifterverband unterstützt Kooperation der Essener Uni und der Polnischen Akademie der Wissenschafte

Monika Roegge Pressestelle Standort Essen
Universität Essen (bis 31.12.2002)

    Mit einer großzügigen Spende für eine ständige germanistische Gastprofessur in Warschau unterstützt der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft die Zusammenarbeit zwischen der Essener Hochschule und der polnischen Wissenschaftsakademie.

    Im Zusammenhang mit der Gründung eines Polnisch-Deutschen Zentrums für Germanistische Studien an der Polnischen Akademie der Wissenschaften, bei welchem die Universität Essen erster deutscher Kooperationspartner ist, hat der Stifter-verband der Universität Essen aus Mitteln der Marga und Kurt Möllgard-Stiftung und eines weiteren Förderunternehmens die Finanzierung einer ständigen Gastprofessur für einen deutschen Germanisten in Polen zugesagt, welche über die Universität Essen betreut wird. Eine erste Rate über DM 180.000 für die Jahre 1999 und 2000 wurde dem deutschen Kooperationspartner, dem Essener Germanisten Professor Dr. Karl-Dieter Bünting, zur Verfügung gestellt.

    In Warschau wird die Gründung des Zentrums durch Professor Dr. Franciszek Grucza, zur Zeit Leiter der Außenstelle der Polnischen Akademie in Wien, vorangebracht. Eine Auswahlkommission aus deutschen und polnischen Professoren unter beratender Beteiligung des Stifterverbandes und der Alexander von Humboldt-Stiftung wird die Gastprofessoren, die selbstverständlich Gastprofessorinnen sein können, auswählen. Die Alexander von Humboldt-Stiftung hat ihrerseits zugesagt, Gastprofessuren für Auslandsgermanisten aus anderen Länder sowie Aufenthalte junger deutscher Wissenschaftler (Postdocs) in Warschau zu fördern.

    Der Deutsche Akademische Austauschdienst wird die Arbeit durch die Vergabe von Stipendien unterstützen. Das Institut für deutsche Sprache in Mannheim wird ebenfalls eng mit dem Warschauer Zentrum zusammenarbeiten.

    Die Entscheidung zur Gründung dieses Zentrums mit internationaler Ausrichtung - es hat in Polen eine vergleichbare Stellung wie ein Max-Planck-Institut in Deutschland - erfolgte vor dem Hintergrund der langen und wechselhaften Geschichte der beiden benachbarten Völker. Zu den wichtigsten Zielen gehört sowohl, das über viele Jahrhunderte in unmittelbarem Kontakt von Deutschen und Polen angewachsene geistige Erbe tiefer zu erschließen, als auch die gemeinsame Zukunft in Europa nicht nur im wirtschaftlichen, sondern auch im kulturellen Bereich mit zu gestalten. Das Zentrum schafft einen institutionellen Rahmen für wissenschaftliche Forschungen, die in ihrer Wirkung darauf ausgerichtet sein sollen, die zwischenmenschliche Basis des deutsch-polnischen Verständigungsprozesses zu erweitern und auf die Dauer zu festigen. Verständnis einer anderen Kultur und Mentalität gegenüber entsteht, wenn man Gemeinsamkeiten wie Unterschiede aus dem Bereich der Vorteile und Klischees herausführt.

    Die Zusammenarbeit zwischen den Germanisten Grucza und Bünting hat im Laufe der Jahre zu mehreren Gastsemestern Gruczas in Essen und zu vielen Vorträgen und Kolloquien Büntings in Warschau und an anderen polnischen Universitäten, zum regelmäßigen Aufenthalt polnischer Dozenten, Doktoranden und Studenten in Essen und umgekehrt zu Semesteraufenthalten von Essener Studenten in Warschau geführt. Gemeinsame Publikationen sind entstanden. Mit größter Breitenwirkung in Polen ist dabei das neu entwickelte Lehrwerk "Dein Deutsch" zu nennen, herausgegeben von Gruzca mit Bünting als Mitautor, das seit vier Jahren in vielen polnischen Schulen im Deutschunterricht eingesetzt wird. Für das Lehrwerk wurde im Sommer 1998 ein landeskundlicher Video-Film im Medienzentrum der Universität Essen gedreht. Im gleichen Kontext wurde letzten Sommer zum dritten Mal ein Fortbildungskurs für 25 polnische Deutschlehrer/innen im Rahmen des Essener Sommerkurses durchgeführt, ebenfalls unterstützt von der Marga und Kurt Möllgaard-Stiftung.

    Für das Jahr 2000 ist als gewichtiger erster Schritt einer größeren Außenwirkung in Warschau ein internationaler Kongreß geplant: »Polen und Deutschland - 1000 Jahre kultureller Begegnung: Blick in Vergangenheit und Zukunft«. Der erste Gastprofessor soll diese Konferenz mit vorbereiten.

    Redaktion: Dr. Sabine Zix, Telefon: (02 01) 1 83-22 17
    Weitere Informationen: Professor Dr. Karl-Dieter Bünting, Telefon: (02 01) 1 83-33 70


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Sprache / Literatur
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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