Eine der attraktivsten und bekanntesten Kakteen-Arten sind die Weihnachtskakteen (Schlumbergera). Im November und Dezember, wenn es hierzulande grau und trist ist, sind sie ein wahrer Lichtblick, denn sie blühen dann in leuchtenden Rottönen. Grund genug, den Weihnachtskaktus zur Pflanze des Monats November zu erheben. Zu sehen ist er im Sukkulentenhaus des Botanischen Gartens am Poppelsdorfer Schloss.
Die Weihnachtskakteen der Gattung Schlumbergera stammen aus der Mata Atlantica, den Küsten-Trockenwäldern des südöstlichen Brasiliens. Dieser Lebensraum zählt weltweit zu den artenreichsten und ist gleichzeitig einer der am stärksten bedrohten.
Um 1970 entdeckte Gräfin Beatrice Orssich im brasilianischen Orgelgebirge eine epiphytisch, das heißt auf anderen Pflanzen wachsende Kakteenart, die ihr unbekannt war. Sie schickte Material an Professor Dr. Wilhelm Barthlott, heute Direktor der Botanischen Gärten der Universität Bonn, weil er weltweit als Experte für diese Kakteengruppe bekannt war. Professor Barthlott erkannte, dass er hier eine noch unbeschriebene Art in Händen hielt und taufte sie zusammen mit einem amerikanischen Kollegen zu Ehren ihrer Entdeckerin Schlumbergera orssichiana.
Im Jahr 1990 versuchte Professor Barthlott zusammen mit der Gräfin Orssich vergeblich, die von ihm beschriebene Art an ihrem Standort in Südostbrasilien zu finden. Sie gilt nun als ausgestorben und wäre wohl für immer verschwunden, wenn sie nicht in Botanische Gärten gelangt wäre, wo sie sorgsam gepflegt und vermehrt wurde. Schon bald interessierten sich Liebhaber für diese neue Art und benutzten sie für Züchtungen. "Dies ist ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig Botanische Gärten für die Erhaltung von Arten sind", sagt Professor Barthlott.
Das Foto zu dieser Pressemitteilung ist abrufbar unter www.uni-bonn.de >> Aktuelles >> Presseinformationen.
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