idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
27.10.2004 20:09

Prof. Dr. Jürgen Janek zum Vizepräsidenten der Universität Gießen gewählt

Christel Lauterbach Presse, Kommunikation und Marketing
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Turnusmäßige Nachfolge von Prof. Dr. Henning Lobin - Amtszeit beginnt am 2. November 2004

    Die Wahlversammlung hat heute den 40-jährigen Chemiker Prof. Dr. Jürgen Janek mit großer Mehrheit zum Zweiten Vizepräsidenten der Justus-Liebig-Universität Gießen gewählt. Die Wahl erfolgte nach der Vorstellung und einer ausführlichen öffentlichen Anhörung des einzigen Kandidaten. Die zweijährige Amtszeit von Prof. Janek beginnt am 2. November 2004. Prof. Janek tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Henning Lobin an, der nach zwei Jahren turnusmäßig aus dem Präsidium ausscheidet. Die Geschäftsverteilung innerhalb des Präsidiums wird nach Amtsantritt von Prof. Janek auf Vorschlag des Präsidenten vom Präsidium entschieden

    Prof. Dr. Jürgen Janek wurde im Dezember 1999 zum C4-Professor für Physikalische Chemie an der JLU ernannt. Seither widmete er sich neben seinen Forschungsaktivitäten u.a. als Mitglied des Lehr- und Studienausschusses des Fachgebiets Chemie besonders der Reform des Gießener Chemiestudiums und der Erneuerung der Studieninhalte. Gemeinsam mit Kollegen aus der Physik und der Chemie betreibt er die Einrichtung eines Bachelor-/Master-Studiengangs im Bereich der Materialforschung.

    Von 2001 bis 2003 hatte er zudem das Amt des Dekans des Fachbereichs 08 - Biologie, Chemie und Geowissenschaften inne. Im Liebig-Jahr 2003 investierte Prof. Janek gemeinsam mit seinen Fachkollegen viel Energie, um durch verschiedenste wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Aktivitäten die Angebote seines Fachgebietes an der JLU über die Region hinaus noch bekannter zu machen.

    Der Niedersachse Janek, geboren 1964 in Bückeburg, studierte in Hannover Chemie und promovierte über "Dynamische Wechselwirkungen bei Transportvorgängen in halbleitenden Übergangsmetalloxiden", eine experimentelle Untersuchung zu Fragestellungen der linearen irreversiblen Thermodynamik. Anschließend widmete sich Prof. Janek in enger Kooperation mit einer Arbeitsgruppe der Universität Oxford intensiv der Erforschung von nichtisothermen Transportprozessen und deren Beschreibung im Rahmen der irreversiblen Thermodynamik und der Kristallthermodynamik. Parallel erarbeitete sich Prof. Janek mit der experimentellen Untersuchung der nicht linearen (oszillierenden) Kinetik des atomaren Durchtritts an Phasengrenzen in Festkörpern ein weiteres Arbeitsgebiet im Bereich der Festkörperchemie. Nach der Habilitation und der Venia Legendi für Physikalische Chemie durch die Universität Hannover wurde ihm für seine festkörperelektrochemischen Arbeiten im Jahr 1998 der Nernst-Haber-Bodenstein-Preis der Deutschen Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie verliehen. Im Anschluss wurde Prof. Janek 1998 mit einem Karl-Winnacker-Stipendium der Hoechst AG und 1999 mit einem Gerhard Hess-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zur Durchführung eines auf fünf Jahre angelegten Projekts "Plasma-elektrochemische Reaktionen von ionenleitenden Festkörpern" ausgezeichnet.

    Seit 2002 koordiniert Prof. Janek ein 7-Millionen-Euro-Projekt der DFG mit dem Titel "Substitutionseffekte in ionischen Festkörpern" - ein auf sechs Jahre angelegtes Schwerpunktprogramm, in dem Wissenschaftler verschiedenster Disziplinen wie Anorganische und Physikalische Festkörperchemie, Physik, Mineralogie und Materialwissenschaften zusammenarbeiten. Im Januar 2004 wurde er für vier Jahre als Fachkollegiat in das Kollegium "Chemische Festkörperforschung" der DFG gewählt.

    Die Forschungsschwerpunkte Janeks umfassen festkörperchemische und festkörperelektrochemische Fragestellungen, insbesondere zur Diffusion unter dem Einfluss äußerer Potentialgradienten, zur Elektrokatalyse, zur Plasma-Elektrochemie und zur Kinetik von Grenzflächen ionenleitender Festkörper. Die meist experimentell ausgerichteten Arbeiten befinden sich damit direkt an der Schnittstelle zwischen grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung.

    Prof. Janek unterhält zahlreiche internationale Kontakte zu physikalisch-chemisch und materialwissenschaftlich orientierten Arbeitsgruppen unter anderem in Korea (Seoul National University, England (University of Oxford, Imperial College), Argentinien (Universidad Nacional del Sur, Bahia Blanca), USA (University of Minnesota, Minneapolis) und Japan (Tohoku University, Sendai). Im Rahmen eines Forschungssemesters forschte er von April bis Mitte Juni dieses Jahres an der School of Materials Science and Engineering der Seoul National University in Seoul, Korea. Von Ende Juni bis Anfang Oktober hielt er sich zu Forschungszwecken am Institute of Multidisciplinary Research for Advanced Materials der Tohuku University in Sendai, Japan, auf.

    Zeit zum Ausruhen blieb Prof. Janek nach seiner Rückkehr nicht. Bereits in der ersten Oktoberwoche organisierte er zusammen mit einem Münsteraner Kollegen ein mehrtägiges "International Bunsen Discussion Meeting" über Fragen der atomaren Bewegung in Festkörpern. Und die Betreuung seiner mittlerweile 17-köpfige Arbeitsgruppe nach einem halben Jahr Abwesenheit sowie der Kontakt zu der seit Jahren wieder kontinuierlich wachsenden Zahl von Chemiestudierenden an der JLU liegen ihm besonders am Herzen. Er ist zuversichtlich, die anstehenden Aufgaben - auch dank der hervorragenden Unterstützung durch seine Mitarbeiter - bewältigen zu können.

    Einen ehrenvollen Ruf auf die C4-Professur für Physikalische Chemie/Elektrochemie an der Technischen Universität Dresden hatte Prof. Janek erst im September abgelehnt.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Personalia
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).