Deutsche Krebshilfe fördert MHH-Forschungsprojekt mit weiteren 385.000 Euro
Welche Rolle spielen die Enden von Chromosomen, die Telomere, wenn eine Tumorkrankheit im Alter entsteht? Dieser Frage geht ein Forscherteam um Privatdozent Dr. Karl Lenhard Rudolph aus der Abteilung Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) nach. Die Deutsche Krebshilfe e. V. unterstützt das Projekt seit drei Jahren, nun hat sie noch einmal 385.000 Euro bewilligt.
Telomere bilden die Endstücke menschlicher Chromosomen, sie schirmen die Erbsubstanz ab und schützen sie vor Schäden. Bei jeder Zellteilung verkürzen sich jedoch die Telomere; dadurch ist die Teilungsfähigkeit menschlicher Zellen auf 50 bis 70 Zellteilungen begrenzt. Diese "Uhr" scheint die Regeneration von Organen und Geweben während der Alterung zu begrenzen. Gleichzeitig schützt der Mechanismus vor Krebswachstum, da sich auch bei Tumorzellen die Telomere verkürzen und so die entarteten Zellen "altern" und schließlich absterben lassen.
Neuere Forschungsergebnisse lassen jetzt einen gegenteiligen Effekt vermuten: Durch verkürzte Telomere können möglicherweise auch vermehrt Tumore auftreten, weil die Chromosomen instabil werden - die chromosomale Instabilität ist ein Hauptmechanismus für Krebs im Alter. "Wir glauben, dass dadurch mikroskopisch kleine Tumoren bei alten Menschen entstehen", sagt Privatdozent Dr. Karl Lenhard Rudolph. Dabei spielt wahrscheinlich das Enzym Telomerase eine wichtige Rolle. Mit Hilfe der Deutschen Krebshilfe möchte das Forscherteam nun diese Hypothese experimentell untersuchen, um neue Möglichkeiten der Vorbeugung und Behandlung von Tumoren im Alter zu finden.
Weitere Informationen gibt gern Privatdozent Dr. Karl Lenhard Rudolph, MHH-Abteilung Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Telefon: (0511) 532-3489, E-Mail: Rudolph.Lenhard@mh-hannover.de.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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