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28.10.2004 14:51

Neues Forschungsprojekt der Uni Flensburg erforscht Einsatz digitaler Medien im Kunstunterricht

Catrin Anrich Hochschulkommunikation
Universität Flensburg

    Kooperation mit UNESCO-Schule Flensburg: Kunstpädagogische Laborschule einmalig in Deutschland

    Am 28.10.2004 lädt die Universität Flensburg zu einer öffentlichen Auftaktveranstaltung für ein neues Forschungsprojekt, das seit Ende Juli 2004 am Institut für Ästhetisch-Kulturelle Bildung, Fachgebiet Bildende Kunst (Prof. Dr. Manfred Blohm, Daniela Reimann) bearbeitet wird. Kernstück des Projekts ist die Kooperation mit der UNESCO-Schule Flensburg-Weiche (Kunstlehrer Robert Kühn) und dem Institut für Multimediale und Interaktive Systeme der Universität zu Lübeck (Prof. Dr. rer. nat. Michael Herczeg). In Zusammenarbeit mit der UNESCO-Schule wird erstmalig in Deutschland eine Kunstpädagogische Laborschule errichtet. Schülerinnen und Schüler, Lehrer und Studierende des Fachs Kunst sowie Wissenschaftler werden in dieser Laborschule den Einsatz digitaler Medien im Kunstunterricht erproben. Die Auftaktveranstaltung findet von 10 bis 12 Uhr an der UNESCO-Schule Flensburg-Weiche statt. Neben offizieller Grußworte sowie Einführungen in das Projekt werden Präsentationen von Schülern zu erleben sein. In Zusammenarbeit mit Studierenden werden Schüler die Ergebnisse erster Arbeiten aus dem Bereich der Computer-Spiele-Welten vorstellen.

    Bereits seit September begleiten Studierende regelmäßig die Unterrichtsversuche mit digitalen Medien an der Kunstpädagogischen Laborschule. Ab dem Wintersemester 2004/2005 kommt zu den Unterrichtsbesuchen eine begleitende Lehrveranstaltung an der Uni Flensburg hinzu. Zudem werden an der Hochschule 2005 Fortbildungen für Lehrer entwickelt und angeboten. "Die Unterrichtsversuche an der Laborschule sollen Aufschluss darüber geben, welche neuen Erfahrungsräume sich Schülern beim Einsatz von digitalen Medien erschließen", so Daniela Reimann, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Uni Flensburg. Es geht also nicht darum, die Anwendung von neuen Medien zu vermitteln, sondern vielmehr um die Wahrnehmung, die Verwendung und die Gestaltung digitaler Medien. "Wir wollen herausfinden, wann der Einsatz welcher Medien im Unterricht sinnvoll ist", fügt Daniela Reimann hinzu.
    "Dabei hinterfragen wir den Begriff "Neue Medien" durchaus kritisch", ergänzt Prof. Dr. Manfred Blohm, Leiter des Fachgebiets Kunst an der Uni Flensburg. "Wir alle leben in einer Welt der digitalen, programmierten Medien. Und wir wenden diese täglich wie selbstverständlich an. Wenig wissen wir allerdings über den Einfluss, den diese Medien auf unsere Erfahrungswelt und damit auf Denkprozesse, Ideen und Kreativitätsabläufe haben", so Blohm. Das Fach Kunst bietet sich besonders für die Erforschung dieser Zusammenhänge an. Soll man sich beispielsweise selbst portraitieren und kennt sich nur von seinem Spiegelbild und von Fotografien ist das ein gänzlich anderer Erfahrungshorizont als wenn man sich in einer 3-D-Simulation betrachten kann. "Die Erkenntnisse aus der Kunstpädagogischen Laborschule lassen sich auf andere didaktische Bereiche übertragen. Besonders wichtig dabei ist, dass wir mit unserem innovativen didaktischen Konzept eine in Deutschland einmalige Verzahnung von Lehrerausbildung, Schulpraxis und didaktischer Wissenschaft erreichen", erläutert Prof. Blohm die Einzigartigkeit des jungen Forschungsprojekts.
    "MediaArtLab@School - Kreative Medienkompetenz durch Hypermedia- und Mixed Reality-Systeme im Rahmen ästhetischer Forschungsprojektarbeit in Hochschule und Schule" ist der schillernde Name des Forschungsprojekts, das im Hochschul- und Wissenschaftsprogramm (HWP) für zweieinhalb Jahre durchgeführt wird. HWP ist ein Programm der Bund-Länder-Kommission für.Bildungsplanung und Forschungsförderung. Mit der Förderung durch das HWP sowie des Lands Schleswig-Holstein ist derzeit für "MediaArtLab@School" die Finanzierung von einer Wissenschaftlichen Mitarbeiterin sowie zwei studentischen Mitarbeitern gesichert. Ziele des HWP-Projektes sind die Entwicklung von Modulen für die Aus- und Weiterbildung von Lehrern im Bereich Kunst und Medien sowie der Aufbau der Kunstpädagogischen Laborschule Flensburg, die auch über die Projektlaufzeit hinaus Bestand haben soll.
    Unterstützt wird das Projekt nicht nur von der Universität Flensburg, der UNESCO-Projektschule Flensburg sowie der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e.V. (GMK). Den Ansatz der Kunstpädagogischen Laborschule unterstützen auch der Bund Deutscher Kunsterzieher e.V. (BDK) sowie die International Society for Education through Art (InSEA). Die Unterstützung des Konzepts und der Inhalte des Projekts zeigt, wie wegweisend und erfolgversprechend das junge Forschungsfeld der Uni Flensburg ist. Für den Ausbau der Aktivitäten des Projekts und der Ausstattung der Kunstpädagogischen Laborschule Flensburg werden jedoch noch dringend Sponsoren und Spenden benötigt.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Manfred Blohm, Tel. 0461 - 805 2345, Email: blohm@uni-flensburg.de
    Daniela Reimann, Tel. 0461 - 805 2251, Email: daniela-reimann@uni-flensburg.de
    Catrin Anrich, Tel. 0461 - 14 44 916, Email: presse@uni-flensburg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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