Das 7. Greifswalder Colloquium Mycologicum "Candica als Kommensale und Pathogen" wird zu Ehren von Hannelore Bernhardt, einer der führenden Mykologinnen, ausgerichtet.
Ihr wissenschaftliches Leben hat die Mikrobiologin Prof. Dr. Hannelore
Bernhardt, die am 25. Januar 1999 ihr 65. Lebensjahr vollendete, in den Pilzen verbracht. Sie begann nach dem Biologiestudium in Greifswald mit einer Aufsehen erregenden, noch heute zitierten Schrift über Pilze in der Mundhöhle: »Candida.«
Die Hefepilze der Gattung Candida sind seither in aller Munde, viel öfter aber an viel weniger zugänglichen Stellen im Menschen, zum Beispiel in der Speiseröhre und den verschiedenen Darmabschnitten. Umstritten ist, ob sie nur Passanten im Gastrointestinaltrakt sind oder dort regelmäßig auftreten und vor allem auch: warum. Hier beginnt Frau Prof. Bernhardts Forschung.
Candidapilze gelten als Grund für viele Krankheiten; aber nur wenige haben so große Erfahrung wie die Kliniker in Greifswald, sie wirklich gut zu orten. Aggressiv wird Candida besonders dann, wenn die Menschen durch Immunsuppression geschwächt sind oder wenn das Immunsystem noch nicht aufgebaut ist wie bei Neugeborenen. Die Pilze können außer den Darm auch Milz, Leber, Auge oder Hirn befallen, bei Alkoholikern und AIDS-Kranken auch die Speiseröhre. Weltraumfahrern und Risikopatienten kann Candida zur Gefahr werden, da die Wechselbeziehungen mit der normalerweise im Darm vorhandenen Mikroflora gestört werden.
Auf dem 7. Greifswalder Mycologicum am 29. und 30. Januar 1999 zum 65. Geburtstag von Prof. Dr. Hannelore Bernhardt, der Leiterin der Abteilung für Klinische Mikrobiologie an der Inneren Klinik der Universität Greifswald, werden Wissenschaftler aus vielen Teilen Deutschlands und aus Estland und Frankreich über neueste Forschungsergebnisse reden, nicht nur aus medizinischer Sicht, sondern auch aus der von Mikrobiologen. So stellt Prof. Michael Hecker seine genetischen Untersuchungen zum Stress-Verhalten von Bakterien und Pilzen vor. Es wird ferner um Candida in Dermatologie, Gastroenterologie und Hämatologie/Onkologie gehen, aber auch um die Analyse des uns angeborenen Immunsystems und um Therapiestrategien.
Das 7. Greifswalder Mycologicum »Candida als Kommensale und Pathogen« wird im Hörsaal der Klinik für Innere Medizin, Loeffler-Straße 23a in Greifswald abgehalten. Es beginnt am 29. Januar um 14.30 Uhr und endet am 30. Januar gegen 14 Uhr. Organisatoren des Festcolloquiums für die Präsidentin der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft sind Prof. Dr. Johannes Müller aus Freiburg und besonders Prof. Dr. Manfred Knoke von der Inneren Klinik in Greifswald. Prof. Knoke gibt zur Arbeit von Frau Prof. Bernhardt und zum Colloquium Mycologicum gerne Auskunft: Klinik für Innere Medizin A, Tel. 03834-86-6632, Fax 03834-86-6631, e-mail: dmykbern@rz.uni-greifswald.de
Einige Lebensdaten von Prof. Dr. Hannelore Bernhardt
geb. 25. Januar 1934 in Schneidemühl
1952 - 1957 Biologie- und Mikrobiologiestudium in Greifswald
1957 Diplom-Biologin
1957 Assistentin an der Medizinischen Klinik der Universität Greifswald
1962 Promotion zum Dr. rer. nat.
1970 Habilitation zum Dr. rer. nat. habil. (letzter damals so vergebener Titel)
1970 Facultas docendi der Medizinischen Fakultät
1970 Oberassistentin, Leiterin der Abteilung für Klinische Biologie
1980 Hochschuldozentin (Fachgebiet Klinische Biologie)
1981 Fachabschluß Mikrobiologie und Infektionsschutz
1986 a.o. Professorin
1992 Überleitung, Übernahme einer C3-Professur und weiterhin Leitung der Abteilung für »Klinische Mikrobiologie«
Arbeitsschwerpunkte
früher: gastrointestinale Mikroökologie des Menschen einschließlich gastrointestinale Anaerobier
jetzt: mykologische Diagnostik, orale Anaerobier
Studienaufhalte
in Moskau, Vilnius, Szeged, USA
Veröffentlichungen
2 Monographien, 1 Handbuch- und 1 Monographiebeitrag, Herausgabe von 2 Büchern, 190 Veröffentlichungen in Zeitschriften, 281 Vorträge, zahlreiche »Poster«
Leitung
von 5 Symposien von 1977 bis 1990: »Gastrointestinale Mikroflora des Menschen
von 30 Arbeitstagungen der Arbeitsgemeinschaft »Klinische Mykologie«
der 27., der 30. und 31. Wissenschaftlichen Tagung der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft (Greifswald 1993, Aachen 1997, Frankfurt/Oder 1998)
der Tagung der Europäschen Mykologischen Gesellschaft in Dresden (Juni 1999)
Vorsitzende
der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft seit 1996 (Stellvertreterin schon seit 1993)
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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