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03.11.2004 09:46

Vom Streit um jüdische Museen

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Wenn im deutschsprachigen Raum jüdische Museen eingerichtet werden, dann sind Konflikte gewissermaßen vorprogrammiert. Fast immer geht es dabei um die Darstellung, Wertung und Gewichtung der Zeit zwischen 1933 und 1945: Soll das Museum ein Ort für Folklore sein oder für die Erinnerung an den Holocaust?

    Ob bei den Jüdischen Museen in Berlin, Fürth, Hohenems (Österreich) oder im tauberfränkischen Creglingen - "die Auseinandersetzungen waren immer ganz ähnlich, ja fast schon identisch", so Horst Rupp, Professor für Evangelische Theologie an der Uni Würzburg. In seinem neuen Buch "Streit um das Jüdische Museum" stellt der Wissenschaftler diese Kontroversen schlaglichtartig vor. Ausführlich beschäftigt er sich dann mit dem 2000 in der kleinen Stadt Creglingen ausgebrochenen Streit, der damals sogar von den Medien im europäischen Ausland thematisiert wurde. Rupp informiert über die Hintergründe des Konfliktes und sucht nach Erklärungen für dessen Entstehung. Der Autor selbst stand seinerzeit im Mittelpunkt der Differenzen, wie er im Vorwort schreibt. Seines Erachtens sollte das Museum an die 400 Jahre dauernde Geschichte der Juden in Creglingen erinnern und dem Ende der Jüdischen Gemeinde zwischen 1933 und 1939 einen exponierten Platz einräumen - nicht zuletzt darum, weil das "Creglinger Pogrom" vom 25. März 1933 nach heutigem Wissensstand der reichsweit erste systematische Gewaltexzess gegen Juden war. Dabei kamen die jüdischen Bürger Hermann Stern und Arnold Rosenfeld zu Tode. Wie brisant der Umgang mit der jüdisch-deutschen Geschichte auch heute noch ist, führt Rupps Buch deutlich vor Augen.

    Horst F. Rupp: "Streit um das Jüdische Museum", Verlag Königshausen & Neumann, Würzburg 2004, 194 Seiten, 19,80 Euro, ISBN 3-8260-2966-6

    Hinweis: Für Rezensionsexemplare wenden Sie sich bitte an den Verlag.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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