Tagung der sozialwissenschaftlichen Sektion des Gießener Graduiertenzentrums Kulturwissenschaften (GGK) am 19. und 20. November im Gästehaus der Justus-Liebig-Universität Gießen.
Die Sozialwissenschaften haben seit einigen Jahren mit Fragestellungen zu tun, die ihre Grundlagen betreffen und angreifen: Europäisierung, Globalisierung und Internationalisierung, aber auch Regionalisierung und neue Nationalismen verändern die angestammte Rolle des Nationalstaats - und damit auch die Basis sozialwissenschaftlichen Denkens. Diese Feststellung bildete für fünf Nachwuchs-Sozialwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler den Ausgangspunkt zur Organisation einer Tagung unter dem Titel "Herausforderungen an politische Kultur und demokratisches Regieren heute" am 19. und 20. November 2004 im Alexander-von-Humboldt-Haus (Konferenzsaal des Uni-Gästehauses, Rathenaustr. 24, 35394 Gießen), auf der diese Fragen aufgegriffen werden sollen. Kathrin Ruhl, Jan Schneider, Angela Sumner, Jutta Träger und Claudia Wiesner sind Mitglieder der Sektion "Kultur und Gesellschaft" des Gießener Graduiertenzentrums Kulturwissenschaften, das die Tagung organisatorisch und finanziell unterstützt.
Claudia Wiesner, Sprecherin der Sektion, erklärt das Ziel der Tagung so: "In den Sozialwissenschaften des 20. Jahrhunderts wurden die Institutionen, die politische Kultur und die gesellschaftlichen Strukturen von Demokratien und Volkswirtschaften im nationalen Rahmen analysiert. Die Realität stellt dieses Bild eines 'Containers', mit abgeschlossenen Grenzen jedoch in Frage; die Sozialwissenschaften suchen erst seit vergleichsweise kurzer Zeit nach Lösungen für diese Problematik. Deshalb möchten wir mit dieser Tagung vier besonders aktuelle Felder der Veränderung aufzeigen, aber vor allem einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Debatte leisten und einige neue Antworten auf die neuen Fragen vorstellen".
In vier thematisch ausgerichteten Panels werden die "Herausforderungen an politische Kultur und demokratisches Regieren heute", so der Titel der Tagung, nicht nur dargestellt, sondern auch weiterführend diskutiert. In die vier Panels führen jeweils ausgewiesene Fachleute ein: Zum Thema "Feminismus, politische Repräsentanz und Partizipation" spricht Priv.-Doz. Dr. Beate Hoecker (Universität der Bundeswehr München), zu Veränderungen von politischer Kultur und demokratischem Regieren innerhalb des Nationalstaats referiert Prof. Dr. Thomas Saretzki (Universität Lüneburg) im zweiten Konferenzpanel "Regieren zwischen Staat und Gesellschaft". Die Frage nach der Rolle Europas im Rahmen dieser Debatten wird am nächsten Tag von Prof. Dr. Helmut Dubiel (JLU Gießen) beleuchtet. Im abschließenden Panel "Sozialstaat und Ökonomie", das von Dr. Christoph Butterwegge (Universität Köln) eingeleitet
wird, stehen schließlich die wirtschaftliche Entwicklung im Zeichen der Globalisierung und hieraus resultierende Fragen für sozialstaatliche Regulierung im Mittelpunkt. Die weiteren Debattenbeiträge bestreiten Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen. Die Ergebnisse der Tagung werden anschließend in einen Sammelband publiziert.
Für die zweitägige Tagung, die am Freitag, den 19. November um 10:00 Uhr beginnt, konnten mit Barbara Holland-Cunz, Claus Leggewie, Adalbert Evers und Dieter Eißel vier Professorinnen und Professoren der Universität Gießen als ModeratorInnen gewonnen werden. Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos, es wird allerdings um vorherige Anmeldung beim GGK gebeten (Telefon: 0641/99-30041 oder E-Mail graduiertenzentrum.kulturwissenschaften@uni-giessen.de).
Kontakt:
Dr. Roy Sommer (Geschäftsführer)
Irene Lamberz (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)
Gießener Graduiertenzentrum Kulturwissenschaften (GGK)
Otto-Behaghel-Str. 10 A
35394 Gießen
Telefon: 0641/99-30040/41/42
Fax: 0641/99-30049
E-Mail: Graduiertenzentrum.Kulturwissenschaften@uni-giessen.
http://www.uni-giessen.de/graduiertenzentrum/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Politik, Recht
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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