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04.11.2004 11:34

Deutsches Studentenwerk fordert mehr Geld für die Unterstützung ausländischer Studierender

Stefan Grob Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Studentenwerk

    Kaum die Hälfte der ausländischen Studierenden, die in Deutschland ein Studium beginnen, bringt es auch zu einem erfolgreichen Abschluss. Viele scheitern, weil sie an ihrem Hochschulstandort nur unzureichend beraten und integriert werden. Vor diesem Hintergrund kritisiert das Deutsche Studentenwerk (DSW) die Praxis von Politik, Wissenschaft und Wirtschaft, immer mehr ausländische Studierende anzuwerben, ohne für eine ausreichende soziale und wirtschaftliche Infrastruktur zu sorgen. "Den Worten müssen vor allem finanzielle Taten folgen", forderte DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde auf einer DSW-Tagung in Leipzig für Akademische Auslandsämter und Studentenwerke. "Wer die Internationalisierung des Hochschulstandorts Deutschland wirklich ernst nimmt, muss dafür sorgen, dass die offensiv angeworbenen ausländischen Studierenden auch erfolgreich studieren können."

    Eine engere Kooperation von Hochschulen und Studentenwerken bei der Beratung ausländischer Studierender könne die Erfolgsquote zwar deutlich erhöhen. Dies allein reiche aber nicht aus, so Meyer auf der Heyde. "Die Politik steht in der Pflicht, ihr erklärtes Ziel, Deutschland für ausländische Studierende attraktiver zu machen, durch eine entsprechende Mittelbereitstellung zu realisieren."

    Laut amtlicher Statistik sind rund 230.000 ausländische Studierende an deutschen Hochschulen eingeschrieben. Rund 160.000 haben ihre Hochschulzugangsberechtigung im Ausland erworben; man spricht von ihnen als "Bildungsausländern" im Gegensatz zu den 70.000 "Bildungsinländern", die in Deutschland Abitur gemacht haben. Die größte Gruppe der Bildungsausländer kommt aus China, gefolgt von Polen, Bulgarien, Russland und Marokko. Die internationalen Anwerbekampagnen von Politik, Wissenschaft und Wirtschaft sowie die neuen, international anerkannten Studienabschlüsse Bachelor und Master dürften die Zahl ausländischer Studierender in den kommenden Jahren weiter stark anwachsen lassen, schätzt das DSW.

    Die Studentenwerke selbst unternehmen große Anstrengungen, um die ausländischen Studierenden besser in den Studienalltag zu integrieren. Meyer auf der Heyde verwies insbesondere auf das Wohnheimtutorenprogramm. Rund 350 studentische Tutorinnen und Tutoren unterstützen die 60.000 ausländischen Studierenden, die in einem Wohnheim leben. "Hier wird interkulturelle Kompetenz geübt und gefördert," betonte Meyer auf der Heyde. Die DSW-Tagung in Leipzig habe überdies zum Ziel, dass Vertreter von Hochschulen und Studentenwerken ihre Service- und Beratungsangebote für ausländische Studierende enger verzahnen und dass die interkulturelle Kompetenz geschärft werde. So könne die Studienerfolgsquote ausländischer Studierender entscheidend erhöht werden. Dass noch mehr als die Hälfte von ihnen keinen Abschluss schafft, bezeichnete Meyer auf der Heyde als "gewaltige Verschwendung von Ressourcen und individueller Lebenszeit".

    Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Stefan Grob, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Telefon 0 30/29 77 27-20, E-Mail: stefan.grob@studentenwerke.de


    Weitere Informationen:

    http://www.studentenwerke.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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