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04.11.2004 12:30

Akademievorlesungen Wintersemester 2004/2005: Eliten - ein Problem als Lösung

Renate Nickel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften

    1. Vortrag
    Herfried Münkler
    Humboldt-Universität zu Berlin und Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
    Vom gesellschaftlichen Nutzen und Schaden der Eliten

    11. November 2004
    Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Leibniz-Saal
    Eingang Markgrafenstraße 38, 10117 Berlin

    Eliten und Elitenförderung waren in Deutschland lange ein Tabu, aber in den letzten Jahren avancierten sie zur Lösungsformel für die Meisterung von gesellschaftlichem Wandel, der mit den Stichworten Europäisierung, Globalisierung und Umbau des Sozialstaates umrissen wird. Systematisch ist der Elitebegriff mit Ungleichheit verknüpft und deshalb sind in demokratischen Gesellschaften die Leistungen von Eliten sowie ihre Legitimität umstritten. Die von der Arbeitsgruppe Eliten-Integration getragenen Vorlesungen thematisieren kontroverse Erwartungen, das theoretische Verständnis und den Wandel von Eliten aus der Perspektive von Politikwissenschaft, Psychologie, Soziologie und Bildungsforschung.

    Moderne Gesellschaften kennen eine Vielzahl sektoraler Eliten in Wirtschaft, Politik, Medien, Kultur und Wissenschaft, die oft in Spannung zu einander stehen. Eliten vermögen Weichen zu stellen, aber auch zu bremsen und zu blockieren. Die Quellen ihrer Dynamik können in Leistungen und Konfliktbereitschaft gegenüber der Gesellschaft, anderen Eliten und sektoralen Gegeneliten liegen, wie auch in der Kooperation und Integration von Eliten. Beim gegenwärtigen Wandel der Selektion und Bewertung von Eliten gibt es einen Trend zu mehr Markt und Wettbewerb, der häufig mit zeitlicher Verkürzung von Führungsaufgaben und Handlungshorizonten verbunden ist. Wiewohl die sektoralen Eliten ihre Eigenlogik haben, sind alle von Ökonomisierung und Medialisierung betroffen. Bedeutsam sind zudem sozialstrukturelle Veränderungen, wie die wachsende soziale Ungleichheit und ein Verblassen der Herkunftsmilieus von Eliten.

    Leistung und Exzellenz als Ausweis von Eliten unterliegen gesellschaftlichen Definitionsprozessen; zugleich wird meist erst post festum klar, was innovativ war. Elitenbildung erfordert daher Wettbewerbsstrukturen, die Vielfalt und Innovativität ermöglichen. Der Trend zu mehr Wettbewerb, mehr Markt im wirtschaftlichen, sozialen und Bildungsbereich hat allerdings einen Preis, der in einer verschärften Ungleichheitsproblematik bestehen kann.

    Weitere Termine:

    Paul B. Baltes: Eine Wissenschaft der Weisheit: Königs- oder Holzweg?
    2. Dezember 2004

    Wolfgang Streeck: Nach dem Korporatismus: Neue Konflikte, neue Eliten?
    13. Januar 2005

    Karl Ulrich Mayer: Warum sind unsere Eliten ungebildet?
    20. Januar 2005


    Weitere Informationen:

    http://zopeman.bbaw.de/bbaw/Veranstaltungen/Veranstaltungsseite_ansehen.html?ter...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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